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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [16]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Ein St. Ursula-Lied von Dr. Johannes Gäßler in Weissenau-Ravensburg aus dem 15. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0051

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Unterhaltung wessen wegen, haben wir
ihnen den Hof und die Behausung zu»,
Gruenhof samt dem Ackerbau, Wiesen,
Waiden und dem Scharwerk zu solchem
gehörig, auch den Krug daselbst so lauge
das, biß wir ihm und seinen eheliche«,
männlichen Leibslehenserbcn, wie obberühit,
versorgen werdend) Am 16. Juli 1535
verlieh dann in Königsberg Herzog Albrecht
seinem Rat Friedrich Truchseß von
Waldburg die Stadt Landsberg nebst
der dortigen Mühle,") und die beiden
Dörfer Axbonde und Gunditten. Friedrich
erhielt als Lehen auch Wildenhof,
Fredenau, Jaeschgendorf?)
Ein Manuskript des K. preuß. Staats-
archivs in Königsberg nennt unter ven
Pflegern und unter den Hauptleuten zu
Neidenburg und Soldau Friedrich Truch-
seß, F r e i h e r r v. W a l d b u r g, kam 1493
nach Preußen und heißt es von ihm in der
Intimrrtion Oo6otre6i liberi buronis
ab hiu len brirZ-, LandbofineisterS, seu
pi neceptoris: -r Irutribus teutonici
oi Unis Xeuber^ensis (Neidenburgischen)
LomonUutor UesiKnutus non modo
exreAia milituris koi tituclinis Zlorin,
Leck et oonsiliorum prucientiu mututu
Lorrussiue re^imine 6ucem ^.Ibertuin
acistitit. (Forts, folgt.)
Ilecli. Ein Fr. Ursula- Lied von
vr. Zolianue^ eHäszlcr in Wcisscnau-
Uavenpüurrl au^ dem 15. Jahr-
hundert.
Der schon im „D.-A." IX., 1891,
Nr. 16, S. 64 genannte geistliche Lieder-
dichter (und nachmalige Wcissenauer Abt)
Sa nt Jos Pfarrer Or. Johs. Gös-
sel er zu Ravensburg hat u. a. ein
Lied über St. Ursu la - Schifslin
gedichtet, welches nachmals in einer von
Meister Bartholomäus Küstler in Straß-
burg i. E. „vff grüueck" 1497 gedruckten
Inkunabel (s. darüber Copinger lll. 5913)
und schon das Jahr vorher in einem äußerst
seltenen (wohl gleichfalls in Straßburg
gefertigten) Wiegendrucke: »Von sank
orsuIen sclri 5kliir / (O) ^s ist Oie
innige vn / ^eistliclr brucksclrast / §e-
') Kgl. preuß. Staatsarchiv in Königsberg,
Schackisches grünes Buch 337.
Ebendas. Schieblade Nr. XXVI, 87.
h Vochezer II, S. 113, Anni. 3.

nunt sunt Ursu / len scliykteldii, rrritt /
ierer Ire^Ii^e Aeselsdrust, der Xl. /
tusent iudrkrsrve .... Bl. 20 U. in 2. Kol.
Zeile 28 : . . . . vnck cka^u / unckern bru-
üern vncl srvesterrr / in Aesolirilzen rviirt /
Uaus Deo« / O. O. Drucker und I. Goth.
Typen. 2. Kol. 34 Zeilen. 20 Bl.
si§n. a 2—c 3. 40. (s. Katalog der
Sammlung Heinr.Lempertz' in Köln, 1894,
S. 83, Nr. 1483) mit zwölf Strophe»,
die erste mit Melodie in Holzschnitt ver-
öffentlicht ist. Auf Bl. 9 dieser Ursula-
Inkunabel befindet sich »Das lieck vder
sant vrsulen sclriWn §eckiditd von
meister)olrannes Düsseler pfsrlrer vn<1
Ooctor ru Lunt isst ^u ULkkens-
purZL. Gäßler (Gässeler, Geßler),
Chorherr der Prämonstratenserabtei Weis-
senau bei Ravensburg, war bis zum Jahre
1483 plebanus der (unteren) im Jahre
1383 errichteten, vom genannten Kloster
aus pastorierten Pfarrkirche zu St. Jodok
in Ravensburg seiner früheren, zu der
Weisseuauer KlosteiPfarrei St. Christina
ob Ravensburg gehörigen Kapelle). Im
Jahre 1484 wurde Gäßler (nach John,
lrist. cunoniLL Ninoiau^ensis rc., Kon-
stanz, 1763, S. 69) zum Abt seines
Klosters als Johann V. gewählt, als
welcher er im Jahre 1493, lahm und
blind geworden, freiwillig abdankte; und
zwar hatte seine Wahl wegen der damals
herrschenden Pest in dem hochgelegenen
St. Christina stattgefunden. Gäßler wird
als fromm und milde gerühmt und führte
in dem etwas heruntergekommenen Konvent
wieder bessere Oidnnng ein (a. a.O.S. 80).
Er scheint dann am Ende des 15. Jahr-
hunderts im Kloster gestorben zu sei».
Bei Or. Schade, „Geistliche Gedichte
des 14. und 15. Jahrhunderts vom Nieder-
rbem"(!), Hannover bei Karl Rümpler,
1854, welcher aber den Verfasser weder
kennt noch nennt, das Gedicht vielmehr
als ein niederrheinisches erklärt, sind nach
zwei alten Kölner (aber späteren als die
beiden vorgen. Inkunabeln) Drucken (von
1505 und 1511?) sieben Strophen dieses
hier wohl etwas in die Kölner Sprache
abgeänderlen Ursula-Liedes abgedruckt,
welche also lauten:
Ein zit hoirt' ich vil gueder mär
von einem schifslin sage»,
wie das mit duechden (— Tugenden) also gaer
soe köstlich waer geladen,
 
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