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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Beck, Paul A.: Die weil. "Truchsessengalerie" zu Wurzach und die Multscher-Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0057

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Griimi für Geschichte, AltertumMunde,
LNinst und Aultur der Diözese Kottenülirg und der angrenzenden Gebiete.
Heransgegcben und redigiert von Amtsrichter a. D. Berit in KavenKburg.
Beiträge, Korrespondenzen -c., Rezensions-Exemplare, Tauschzeitschriften rc. wollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, Bestel lungen und Neklamationen an
die Expedition des „Deutschen VvlksblattL" in Stuttgart, Urbanstraße 94, gerichtet werden.

Br.».
W0S.

Erscheint monatlich einmal nnd ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M. I.SV ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M. 2.1V tautzerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20> zu beziehen; einzelne Nummer» 40 Ps. An-
noncen rc„ welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht zuwiderlansen, werden von
der Expedition entgegengenommen nnd pro Petitzeile oder deren Raum mit IS Ps.,
buchhändlerifche Beilagen, Prospekte ic. nach Uebereinkunst berechnet.


Leck. Die weil. ,,(Lruchsessengalerie"
zu Wurzach und die Multschcr-
Wilder.
Neue Folge (zu „D.-A." XX., 1900, Nr. 8).
Die bereits in diesen Blättern be-
sprochene Sammlung wurde von deren
Gründer, dem Domherrn Grafe »Joseph
Truchseßvon Waldburg-Zeil - Wurzach,
größtenteils in Köln, wo er sich in seiner
geistlichen Stellung von 1773 bis zu den
Anfängen der französischen Revolution
die meiste Zeit aufhielt und wo damals
ein Hauptplatz zu Kunsterwerbungen aller
Art, auch auf Anregung des katholischen
Priesters und Professors Ferd. Franz
Wallraff, eines bekannten Sammlers
und Gründers des nach ihm benannten
Museums (das. geb. i. 1.1748, ch 1824),
ein neues Kunstleben im Erwachen war,
angelegt und dann zu Beginn der 1780er
Jahre in seine Heimat, in der er ab und
zu viel und gerne verweilte, nach Wurzach,
verbracht, wo sie im Schlosse untergebracht
und nach und nach immer mehr noch, wie
bereits berichtet, vermehrt wurde. Nach
einer Bestimmung des Grafen vom Jahre
1790 sollte sie als Fideikommißgut dem
fürstlichen Hause zn Wurzach im Anschluß
an eine dort zu errichtende Kunst-
akademie geschenkt werden. Diese
Stiftung geschah jedoch unter der Be-
dingung, daß der Domherr sich vorläufig
noch freie Verfügung über die Sammlung
vorbehielt und daß sie erst später zum
Familienfideikommiß geschlagen werden
sollte. Alsbald auf die Uebersührung nach
Wurzach wurden einige Anläufe zur
Gründung eines Kunstinstituts daselbst

durck die Berufung der Maler bezw.
Professoren Lambert Krähe, Theodor
Bißlinger und Joh. Sigmund Kel ler
von Düsseldorf, welche dem Galerieinhaber
jedenfalls von Köln her bekannt waren
und ihn wohl dann und wann bei seinen
Anschaffungen berieten, genommen, worüber
in unserer Abhandlung über vberschwäbische
Nachrenaissancemaler (im „D.-A." XXI.,
1903, Nr. 7, S. 98—101) bereits be-
richtet ist. Krähe hatte auch die Galerie
in Wurzach katalogisiert und geschätzt;
seine ersten etwas nieder gehaltenen
Schätzungsprotokolle datieren vom 10. April
1783 über 318 Stück Gemälde, wozu
ein Nachtrag vom 13. September 1783
über weitere 67 Bilder kommt. Ein
fernerer Nachtrag vom 7. April 1784
verbreitet sich über 105 Gemälde, ein
letzter vom 8. Mai 1784 über 11 Stück.
Der Schätzungswert dieser zusammen
511 Gemälde, welche daun in der Folge
noch bedeutend vermehrt wurden, ist zu
176 000 fl. angegeben. Auch die noch
im fürstlichen Archiv zu Wurzach liegenden
in französischer Sprache geschriebenen so-
genannten »Dubleaux ckes peintrcs, ^lle-
mancks, IioIIanckaiZ, Dlamancks, Dran^Lis,
italicns et espaZnoIes« nebst r>5upple-
ment cieg pcintres 6tran§ers« und
»Düble Llpbabetihue cke tc>u3 les iroms
ckes peintreZ etc.« sind Krahes Werk
und scheinen dem später gedruckten eng-
lischen Kataloge der „Truchsessengalerie"
bei Anführung der einzelnen Bilder offen-
bar zu Grunde gelegt worden zu sein.
Der Passus über die Multscherschen und
Stri(e)gelschen altdeutschen Malwerke legt
dies sehr nahe, denn derselbe ist eigentlich
 
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