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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Bruderschaften und Bündnisse im Landkapitel (Wurzach-)Waldsee, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0086
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78

neuen GotteSdienstordnnng cun Sonntag
in der Fronleichnamsoktav.
Ein Fonds war nie vorhanden. Da-
gegen wurde nach einem Bericht von 1840
am Hauptfest ein Opfer für wohltätige
Zwecke, vorderhand (1840) zu einem Schnl-
fondö abgegeben. 1843 wird jedoch be-
merkt, daß die monatlichen Opfer,
welche am Ende des Gottesdienstes an der
Kirchentüre gesammelt wurden, der armen
Kirchenpslege gehören.
In allen Pfarrbeschreibnngen heißt es,
daß zu Eggmannsried immer nur eine
Bruderschaft bestanden habe. Doch wurde
schon aml. Mai 1715 ein Männerbund
vom guten Tod gegründet. Es war
ein Bund von 62 Mannspersonen, welche
nach dem Tod eines Mitglieds 30 heilige
Messen für^das Nächststerbende lesen ließen;
jährlich am Mittwoch nach Pfingsten wurde
ein Jahrtag gehalten.
Die meisten Pfarrangehörigen von Egg-
mannSried standen überdies mit auswär-
tigen Bruderschaften in Verbindung, na-
mentlich mit der Nosenkranzbrnderschaft
zu Unterschwarzach; außerdem mit
den Bruderschaften zu Haisterkirch,
Mühlhausen, Eberhardzell und
Michelwinnaden.
Eint ü rnenberg.
Hier bestand nach einem Bericht ans
dem Jahr 1837 nur eine Bruderschaft,
nämlich die N o s en kranz brud ers ch aft,
welche 1677 in dieser Pfarrei eingeführt
wurde. An Monatssonntagen wurden
Prozessionen unter der Herumtragnng von
Schildern in der Kirche gehalten. Die
Bruderschaft besaß einen Fonds von 850 fl.,
aus welchem Jahrtags- und Kulttosten
bestritten wurden; auch gab sie Beiträge
für arme Kinder. Bei Einführung der all-
gemeinen GotteSdienstordnung ging es nach
einer Mitteilung des damaligen Pfarrers
von Arnach „bös" zu; doch wurde die
Bruderschaft nicht abgeschafft und besteht
heute noch.')
>) Nach einer später eingegangencn Mitteilung
des dortigen Pfarramts wurde die Bruderschaft
am I.Jnli 1677 bestätigt. Noch sind 20 Schilde
und 6 Mäntel vorhanden. Das Mitgliederver-
-eichnis beginnt mit dem ll. Juli 1677 und ist
fortgesetzt bis auf die neueste Zeit. Alte Bruder-
schnftsbüchlein sind vom Jahr 1845; jetzt sind
die von Laumann-Dülmen in Gebrauch.

lieber die Beteiligung an auswärtigen
Bruderschaften ist wenig bekannt. Einige
aus der Pfarrei und Filialen ließen sich
auch zu Schnssenried einschreiben.
Haidgan.
Dieser Ort war bis 1840 Filial von
Haisterkirch mit eigener Kgplanei. Daher
kommen für Haidgau hauptsächlich Haister-
kircher Bruderschaften in Betracht. Ob
übrigens solche hier früher kanonisch er-
richtet wurden, konnten wir nicht ermitteln.
Die Berichte aus den ersten Dezennien
deö vergangenen Jahrhunderts wider-
sprechen sich.
Nach einem Bericht ans dem Jahr 1818
war dort nur die No senkranzbrnder-
schuft; einige waren in der hochwürdigen
Gntöbrnderschaft zu Haisterkirch einge-
schrieben. In einer Kaplaneibeschreibnng
von 1824 liest man, daß in Haidgan keine
Bruderschaft sei. Ans dem Jahr 1840
sind zwei verschiedene Visitationsbcrichte
vorhanden; in dem einen heißt es, die in
der Pfarrei bestandene Bruderschaft habe
sich aufgelöst, in der anderen werden zwei
Bruderschaften als vorhanden erwähnt,
nämlich die hochwürdige Gntsbru-
derschaft und die vom heiligen No sen-
kranz, welche schon 1833 dort waren.
Die Monatssonntage-Andachten waren seit
jenem Jahr abgeschafft worden; statt dessen
wurde zum öfteren Empfang der Sakra-
mente der Buße und des Altars erinnert.
Doch, heißt es weiter, die „Brüder" ver-
sammeln sich jährlich einmal an einem
Werktag im Winter, wobei der Geistlicke
ersucht wird, pro vivis et clekunctiK eine
heilige Messe zu lesen; stirbt ein Bruder,
so legen sie zu Messen zusammen, welche
jeder Geistliche lesen kann. Endlich er-
fahren wir anö einem Visitationsbericht
von 1844 etwas über zwei andere Bruder-
schaften zu Haidgan, nämlich die zum hl.
Sebastian und zur hl. Mutte r A n n a,
noch aus dem Pfarrverband Haisterkirch
herrührend und vom ersten Pfarrer in
Haidgan neu organisiert. Es ist dann
über diese beiden Bruderschaften weiterhin
bemerkt, daß drei heilige Messen für das
verstorbene Mitglied und ebenso viele für
daö Nächststerbende gelesen werden, daß
außerdem die Scbastiansbrnderschaft jeden
^ Mittwoch nach dem zweiten Fastensonnlag
 
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