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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Weser, Rudolf: Zum Medizinalwesen der Reichsstadt Gmünd vom 14. bis 19. Jahrhundert
DOI Artikel:
Brehm, Karl: Zur Geschichte der Konstanzer Diözesansynoden während des Mittelalters, [8]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0100

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93

in seiner Vaterstadt. Er war auch ziem-
lich literarisch tätig; außer einer Reihe
von Aufsätzen in den damaligen Fachzeit-
schriften („AltenburgerAnnaleu", „Journal
der Erfindungen", „Anzeiger", „Mediz.
Nationalzeitnng", „Salzburger med.-
chirurg. Zeitung", „Hnfelands Journal"
n. s. w.) schrieb er: „Ueber Medici» und
Chirurgie in Beziehung ans den Staat,
nebst einem Anhang, eine Skizze der Me-
dicinalpolizey enthaltend" (Stuttgart, 1803);
„Abhandlungen über den Wund- und
Starrkrampf" (ebendas., 1804); „Schriften
physiologischen und medic. Inhalts",
1. Bd. (Berlin, 1805). Anfangs des
19. Jahrhunderts war ihm als zweiter
Physikus beigegeben Joseph Keringer,
Dr. meä., geborener Franzose, ein witziger
Manu, voll Unternehmungsgeist, Landwirt,
Kaufmann und Spekulant, beliebter Arzt
— alles in einer Person, „immer lustig
und von gutem Humor", wie ein Chronist
schreibt. Nach dem Tode des A. Stitz
wurde Keringer erster Pbysikus, 3. Juli
1806; als zweiter wurde F. Joseph
Werfer von Dilliugeu her berufen.
Dieser studierte 1800 in LandShnt-Müncheu,
war ein gebüitiger Ellmanger, winde 1814
nach Neresheim versetzt. Er ist auch
literarisch tätig gewesen. So schrieb er
z. B.: „Versuch einer medizinischen Topo-
graphie der Stadt Gmünd". Gmünd,
I. G. Ritter, 1813. (S. übrigens auch
das Medizinalweseu der Reichsstadt Gmünd
von Schön im „W. und. Corrcspondenzbl.",
68. Bd. 1898, Nr. 21 ff.)
Neben den Aerzten waren auch Chirurgen
tätig, so 1644 Johannes Feiger,
1648 Johauu Netzel,' Jndenbader (vom
Judeubad bei der Judenmühle so genannt),
1743 Iohann GeorgDoll, clr/rur^us
civitatis. 1697 stellt der Rat einem
„Ocnlisten, Stein- und Bruchschneider"
ein Attest aus, nämlich dem Lorenz
Maienfels, Leib- und Wundarzt zu
Eisslingen, B. Augsburg, der Jakob, das
Söhnlein des Adam Blümblen zu De-
wangen (zu Gmünd gehörig), von einem
Bruch heilte. 1692 wird ein »TZltestatum
examinis, so man einem ausgelehrteu
clryrurZc, gibt", ausgestellt dem „ehren-
haften und kunstreichen U lri ch Knau pp
von Döckbiuge» (Deggingen) gebürtig".
Was die Apotheken und Apo-I

theker anlangt, so ist die Bemerkung
Dr. Wörners (Hospital S. 65), die auf
der Oberamtsbeschreibung S. 257 zu
fußen scheint, nicht ganz zutreffend. Es
muß schon viel früher eine Apotheke hier
gegeben haben. P h i li pp Horn, »appen-
6ec1<er«, wird schon 1530 in der Ver-
pflichtnugsurkunde des Pfarrers Hamau von
Mögglingen und 1535 in den Verpslichtungs-
urkunden der Kapläne Sebastian Schreiber
und Ambrosius Balduug genannt. Sein
Sohn ist der von Dr. Wörner genannte
Jakob Horn, als Apotheker erwähnt
1550, 1556, 1558 und noch 1581.
Dieser mag zugleich Arzt gewesen sein
und unter dem maxister )acob, meöicus
civitatis, zu verstehen sein, der 1577 ge-
nannt ist.
In der Sankt Leonhardspflcgerechnung
vom Jahre 1578 findet sich Hans
Rains er, „appoteker", JsaakJehlin,
plrarmLtopoia (sici), und im Totenbuch
der Apotheker Grieb, beide für 1634
angeführt — also zwei Apotheken in
Gmünd. 1645 treffen wir Vitus
Metzner, 1648 Tobias Metzner
(Metzler) als pirarmakopola. Andere
Apotheker sind: Christoph v. Stahl, Hans
Rembler 1677, Sebastian Terzago 1680,
Abraham Ihle (Jehlin) 1777, Gottfried
Herle. Apotheker Stoffuer stirbt 1797.
Später erscheinen noch Taver Stahl und
der als Dr. me6. genannte Joseph Doll
am Ende des 18. Jahrhunderts.

Our Geschichte der Lionstanzer Diü-
zcsanstinoden während de-" Mittel-
alter-".
Von Karl Brehm, Vikar.
(Fortsetzung.)
III. H eiurichS v. Höwen, Bischofs
von Konstanz, D iöze s a n st a t u t e n
von 1 438.
Deinricus Dei et apostoiice seciis
Zratia episcopus Lonstantiensis uni-
> versis etsinZmüs ecciesiarum prelatis,
ciecanatuum ruraiium 6ecanis, came-
rariis etconlratribus ceteris^ue eccie-
siarum parroclrialium rectoribus, ple-
banis, vicepiedanis, prespiteris, cie-
ricis sinZuIiscjue connnissai iis per
civitatem et äz-öcesimLonstantiensem
ubiiibet constitutis salutein in Domino
 
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