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nitz zu einer Werbung an Ritter Hans
Jakob v. Landau, auch bei Sigmund
Peringer, Anleihe betreffend. Am
1. Dezember 1524 schrieb von Nellenburg
aus HanS Jakob ». Landau dem Hoch-
meister über die Wiedererstattung derbem
Falkner abgencmmcneu Pferde, ebenso am
31. Dezember 1524 von dort aus an
denselben in gleicher Angelegenheit. Auch
zwei ans diese Pferde bezügliche Briefe
Herzogs Ulnch von Württemberg sind noch
vorhanden.
Am 10. Dezember 1524 schrieb von
Eßlingen ans Ulrich Varnbüler,
Kanzleiverwalter, dem Hochmeister über
die Bemühungen des Regiments in Sachen
des Tags zu Preßburg und die Erklärung
des Or. Lorenz Zach.
Am 22. November 1524 schrieb von
Ansbach ans der Hochmeister an Sigmund
Pe ring er, Hauptmann zu Ulm, und
erteilte Kredenz auf den wegen eines Dar-
lehens zu ihm geschickten Friedr. v. d. Oels -
nitz. Auch ist vorhanden ein Gedenkzettel
für Friedr. v. d. Oelsnitz zu einer
Werbung bei Sigmund Peringer in
Ulm wegen eines Anlehens für den Hoch-
meister und eine Instruktion für Oelsnitz
zu seinem Anbringen bei Graf Ulrich
v. Helfenstei n und Wilhelm v. Kst ö r -
ringen betreffs deren Bürgschaft bei dem
Hochmeister für Peringer.
Eö brach das für den Deutschen Orden
so verhängnisvolle Jahr 1525 heran. Eine
Consignatio im Dcntschoidcns-Zeiuralarchiv
in Wien H ans diesem Jahre führt fol-
gende Schwaben im OudenSlande auf:
Philipp v. Wernau, Konventöbruder in
Orttelöburg, Hans v. Bernhusen,
Firmcrcyer in Laubia (Labiau), Jörg
Freyberger, Konventöbruder in Nagnit,
Veit v. Rain in gen, Konventsbruder in
Schaken, sonne Friedr. Truchseß von
Wald bürg und die drei Gebrüder von
Waiblingen. Hiezu kommt ncch der
ehemalige Dkulschordcnsbruocr Georg v o n
Ellershausen, dem am 24. April 1527
zu Königsberg Herzog Albrecht von Preußen
eine jährliche Pension von 20 Mark,
Wohnung und Beköstigung im Amte Tilsit
verschrieb?)
1) script. rer. pruss. V, 371.
2) Kgl. preuß. Staatsarchiv iu Königsberg,
Schieblade VI, 7.
Mit dem Hochmeister fielen also vom
Orden ab Georg v. Elhrichshausen,
Kaspar Nenninge r, Friedrich T r uchse ß
v. Waldburg und Leo, Adrian und Fanstin
v. Waiblingen.
In den livländischenZweigdesDeutschen
Ordens trat noch später ein württemberai-
scher Edelmann. Am 18. Februar 1531
verzichtete Vignleus Schilling, Sohn
von Sebastian Schilling (v. Cann-
statt), Ritter, vor Vogt und Gericht der
Stadt (Mark-)Groeningen auf väterliches,
mütterliches, brüderliches und schwester-
liches Erbe, da derselbe Willens war,
den ritterlichen Deutschen Orden an sich
zu nehmen und nach Livland zu ziehen.
Sein Vater, Sebastian Schilling von
Cannstadt, Erbschenk des Fürstentums
Schwaben, Ritter, setzte ihm am 18. Feb-
ruar 1531 zu jährlichem Leibgeding 40 sl.
aus. Die Urkunde besiegelte sein Bruder
Jerg Schilling, Komtur zu Mergentheim,
Hall und Ueberlingen. lieber diesen Vigu-
leus Schilling schrieb am 9.Juni 1538
der Deutschoideuskomtnr zu Winnenden.
Im Jahre 1539 bat Wiguleus Schil-
ling, welcher ans dem Deutschen Orden
getreten und geheiratei hatte, Herzog Ulrich
von Württemberg, ihn eine Zeitlang mit
Unterhaltung zu bedenken, sich auch bei
seinem Bruder Bastian und anderen der
Freundschaft zu verwenden wegen Heraus-
gabe dessen, waS ihm am Vermögen ge-
bührte. Allein zu letzterem kam es nicht.
Wie bei Friedrich Truchseß v. Wald-
burg hinderte die Herausgabe der frühere
Verzicht. Gabelkover bemerkt: Wiguleus
Schilling (Sohn Sebastians) obiit ante
l55i/ ungeraten. Ujus uxor vel spousa
Barbara Küwacht.
Fünf württembergische adelige Familien,
v. Wilden au, v. Königs egg, von
Massenbach, Truchseß v. Wald-
burg, Nenninger, fanden im Ordens -
land Preußen eine zweite Heimat. Zu
diesen kam in der Herzvgözeit noch eine
sechste, die Roth.
Hans Jakob v. Roth, geb. 29. Juli
1580 zu Holzschwang als Sohn Hart-
manns und der Veronika Echinger, aus
dem alten Ulmcr Geschlecht, kam 1599
nach Königsberg, wurde 1609 Hofjäger-
meister, 1610 Hanptmaun der Aemter
Liebewald und Zedeneck, 1615 Oberland-
nitz zu einer Werbung an Ritter Hans
Jakob v. Landau, auch bei Sigmund
Peringer, Anleihe betreffend. Am
1. Dezember 1524 schrieb von Nellenburg
aus HanS Jakob ». Landau dem Hoch-
meister über die Wiedererstattung derbem
Falkner abgencmmcneu Pferde, ebenso am
31. Dezember 1524 von dort aus an
denselben in gleicher Angelegenheit. Auch
zwei ans diese Pferde bezügliche Briefe
Herzogs Ulnch von Württemberg sind noch
vorhanden.
Am 10. Dezember 1524 schrieb von
Eßlingen ans Ulrich Varnbüler,
Kanzleiverwalter, dem Hochmeister über
die Bemühungen des Regiments in Sachen
des Tags zu Preßburg und die Erklärung
des Or. Lorenz Zach.
Am 22. November 1524 schrieb von
Ansbach ans der Hochmeister an Sigmund
Pe ring er, Hauptmann zu Ulm, und
erteilte Kredenz auf den wegen eines Dar-
lehens zu ihm geschickten Friedr. v. d. Oels -
nitz. Auch ist vorhanden ein Gedenkzettel
für Friedr. v. d. Oelsnitz zu einer
Werbung bei Sigmund Peringer in
Ulm wegen eines Anlehens für den Hoch-
meister und eine Instruktion für Oelsnitz
zu seinem Anbringen bei Graf Ulrich
v. Helfenstei n und Wilhelm v. Kst ö r -
ringen betreffs deren Bürgschaft bei dem
Hochmeister für Peringer.
Eö brach das für den Deutschen Orden
so verhängnisvolle Jahr 1525 heran. Eine
Consignatio im Dcntschoidcns-Zeiuralarchiv
in Wien H ans diesem Jahre führt fol-
gende Schwaben im OudenSlande auf:
Philipp v. Wernau, Konventöbruder in
Orttelöburg, Hans v. Bernhusen,
Firmcrcyer in Laubia (Labiau), Jörg
Freyberger, Konventöbruder in Nagnit,
Veit v. Rain in gen, Konventsbruder in
Schaken, sonne Friedr. Truchseß von
Wald bürg und die drei Gebrüder von
Waiblingen. Hiezu kommt ncch der
ehemalige Dkulschordcnsbruocr Georg v o n
Ellershausen, dem am 24. April 1527
zu Königsberg Herzog Albrecht von Preußen
eine jährliche Pension von 20 Mark,
Wohnung und Beköstigung im Amte Tilsit
verschrieb?)
1) script. rer. pruss. V, 371.
2) Kgl. preuß. Staatsarchiv iu Königsberg,
Schieblade VI, 7.
Mit dem Hochmeister fielen also vom
Orden ab Georg v. Elhrichshausen,
Kaspar Nenninge r, Friedrich T r uchse ß
v. Waldburg und Leo, Adrian und Fanstin
v. Waiblingen.
In den livländischenZweigdesDeutschen
Ordens trat noch später ein württemberai-
scher Edelmann. Am 18. Februar 1531
verzichtete Vignleus Schilling, Sohn
von Sebastian Schilling (v. Cann-
statt), Ritter, vor Vogt und Gericht der
Stadt (Mark-)Groeningen auf väterliches,
mütterliches, brüderliches und schwester-
liches Erbe, da derselbe Willens war,
den ritterlichen Deutschen Orden an sich
zu nehmen und nach Livland zu ziehen.
Sein Vater, Sebastian Schilling von
Cannstadt, Erbschenk des Fürstentums
Schwaben, Ritter, setzte ihm am 18. Feb-
ruar 1531 zu jährlichem Leibgeding 40 sl.
aus. Die Urkunde besiegelte sein Bruder
Jerg Schilling, Komtur zu Mergentheim,
Hall und Ueberlingen. lieber diesen Vigu-
leus Schilling schrieb am 9.Juni 1538
der Deutschoideuskomtnr zu Winnenden.
Im Jahre 1539 bat Wiguleus Schil-
ling, welcher ans dem Deutschen Orden
getreten und geheiratei hatte, Herzog Ulrich
von Württemberg, ihn eine Zeitlang mit
Unterhaltung zu bedenken, sich auch bei
seinem Bruder Bastian und anderen der
Freundschaft zu verwenden wegen Heraus-
gabe dessen, waS ihm am Vermögen ge-
bührte. Allein zu letzterem kam es nicht.
Wie bei Friedrich Truchseß v. Wald-
burg hinderte die Herausgabe der frühere
Verzicht. Gabelkover bemerkt: Wiguleus
Schilling (Sohn Sebastians) obiit ante
l55i/ ungeraten. Ujus uxor vel spousa
Barbara Küwacht.
Fünf württembergische adelige Familien,
v. Wilden au, v. Königs egg, von
Massenbach, Truchseß v. Wald-
burg, Nenninger, fanden im Ordens -
land Preußen eine zweite Heimat. Zu
diesen kam in der Herzvgözeit noch eine
sechste, die Roth.
Hans Jakob v. Roth, geb. 29. Juli
1580 zu Holzschwang als Sohn Hart-
manns und der Veronika Echinger, aus
dem alten Ulmcr Geschlecht, kam 1599
nach Königsberg, wurde 1609 Hofjäger-
meister, 1610 Hanptmaun der Aemter
Liebewald und Zedeneck, 1615 Oberland-