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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Mayer, Franz Xaver: Die Chorvikare in Komburg, [1]
DOI Artikel:
Geschichte des ehemaligen Franziskanerinnenkloster zu Unlingen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0173

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165

bühren für die Chorvikare flössen und von
wo sie von dein?i'3es6nt3i ius, einem Chor-
vikar, ansgeteilt wurden „per Liiorum",
unter die Chorvikare, „soll d°r Präsenz-
meister gnädiger Herrschaft oder Verordn
neten wegen Empfang und Ausgab Jähr-
liche Rechnung ablegcn", bestimmte am
7. 7^15 (September) 1767 der Dekan
von und zu Erthal. (Unterschrieben
eigenhändig: I. Pb. Frhr. von vndt zu
Erthal Dü8c^I^U8.) Der Präseiizmcister
erhielt für Mühewaltung 41 fl. 5 /S.
Aus ihren Jahrtagöstiftungen (cs. unten),
ans der Schenkung eines Kelches und
Herstellung von Kapellen (cs Wacker) ist
zu schließen, daß die Chorvikare.ein solches
Einkommen erhielten, daß sie daraus Er-
übrigungen machen konnten.
Eid.
Der Eid, den die Chorvikarc dem Ritter-
stift zu leisten hatten, hatte im 16. Jabr-
hnndert folgenden Wortlaut: IfZo, 1^,
promikto, c^uoci ?ruenobilcs et
NuAnitrcos D"""' D^ounum et
Lupitulsres Lccle8iue colle^iut-re
Z. I^icolui in Lomber^' tum^uum
putronos meos recoZnoscum odii-
ooc^ue me iiÜ8 revereritinm 6ebitum
et oboeciientium simui exlribiturum,
donum c^uocjue et ritilitutem eorum
et Lccle8iue Lomburßen8i8 pro
p038ibilitute men procuruturrim nec
interfuturum con3Üio uut facto ulli,
ciuocl in esu8 ciamnum cjuomoUolibet
ver^ere animaci vertam, 8eU potiu8
8ati8facturumVicariatui milri conces8o
et collato suxta tenorern in8titutioni8;
nemini csuoc>ue, c>uam ip8i tantum
vel per me vel per procuratorem
re8iKnaturum, omni trauoie et ciolo
86MOti8. 8ic me Oeu8 acisuvet et liaec
8ancta Oei Lvan^elia, c;uae Iri8ce mei8
manibu8 corporaliter tanZo (Filialarchiv
Lndwigsburg). Ans dem Jahr 1623 lau-
tet er etwas anders. (Schluß folgt.)
8.8. Geschichte dev ehemaligen .l'rm>
ziManetinneiisilostet^ zu Unlingen.
(Fortsetzung.)
3. Aufschwung und Niedergang;
der 30jährige Krieg (ca. 1560—1648).
Die guten Beziehungen der Truchsessen
zum Unliuger Kloster traten in dieser

Periode besonders hervor. Truchseß Wil-
helm d. I. starb 1566 ; sein Sohn
Christoph wurde 1580 alleiniger In-
haber der Grafschaft Friedberg und Herr-
schaft und später auch der Herrschaft
Bussen. Doch machte er schon im Jahre
1578 (24. September) nack dem Tode
des Leheninhabers Jakob Stukle den
Georg Lautier er, einen Leibeigenen
des Klosters Reichenau, zum Leheuträger
des Klosters, welcher den Schwestern auch
für die Zukunft den Nutzen aus jenem
von Graf Wilhelm d. Ae. herrührenden
Lehen zuwenden mußte (G.). Eine an-
sehnliche Stiftung machte Truchseß CH ri-
stoph im Jahre 1599 (8. Februar). Im
Verein mit seiner Gemahlin Maria Anna,
geb. Gräfin v. Fürstenberg, stiftete er dem
Kloster 1000 fl., die sie entweder an
Kapital oder nach jährlichen Zinsen zu
50 fl. bei der Marxen Heppischen Freund-
schaft erheben können. Sollten sie das
Kapital erheben, so dürften sie es nicht
bei einem liegenden Gut anlegen, damit
eö seinen Wert nicht verliere. Vom Er-
trag der Stiftung soll man soviel Wein
kaufen und als „Zuobuoß" unter die
Profeßschwestern verteile», daß womöglich
jede Schwester täglich Maß Wein be-
komme. Ferner sollen die Schwestern jähr-
lich zwei oder drei Tage vor oder nach Georgi
einen Jahrtag abhalte» lassen für die
ganze Truchsessische Verwandtschaft. Da-
bei soll der Pfarrer 2 Batzen, jeder
Kaplan 2 Batzen, der Schulmeister 6 kr.,
der Mesner 6 kr., jeder Schüler für
Singen 2 kr. erhalten. Das übrige bis
zu einem Gulden soll unter die Armen
verteilt werden (G). Nach dem Jahr-
lagsverzeickniö erhielt der Pfarrer
später 16 kr., jeder der beiden Kapläne
12 kr., der Mesner 6 kr.; von anderen
Ausgaben ist da nicht die Rede; auch
mußten die Schwestern zu Opfer gehen.
Eine weitere Notiz besagt: „Diße obge-
melte taußend gulde verziußen Uns; Unßere
Gnedige Herrn daselbsten (die Truchsessen)
von 1618." Später war das Kapual bei
de» Erben deponiert. Etliche Jahre vor
1669 erhielt jedoch das Kloster keinen
Zins mehr. Daher begehrte man das
Kapital zurück, konnte jedoch von den
Erben nicht mehr als 500 fl. und ein
kleines Grundstück erhalten. Das Geld
 
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