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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Geschichte des ehemaligen Franziskanerinnenklosters zu Unlingen, [4]
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Finkbeiner, ...: Aus der Pfarreigeschichte von Wurzach, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0021

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Verzierung des Muttergottesbildes ver-
wendet werden dürfe?)
Betreffs der Jahrtage war am 17. De-
zember 1683 mit Pfarrer Seitz eine Ver-
einbarung getroffen worden, wonach das
Kloster der Priesterschaft zu Unlingen
jährlich 40 kr. 2 h. schuldig sei, wogegen
die Priester dem Kloster jährlich 18 kr.
schulden. Dem Heiligen zu Un-
lingen schuldete das Kloster jährlich
Vi Oel und ein Herbsthuhn oder 6 Pf.
dafür, dem Heiligen zu Zell 5 kr., dem
zu Daugendorf 11 kr. (Forts, folgt.)
AuF der Vfurreigeschichte von
Wurzuch.
Von Kreuzkaplan Finkb einersdaselbst.
I. Der Gottesberg bei Wurzach
(nach den Akten des kürstl. Schloßarchivs,
Faszikel 38).
(Fortsetzung.)
Zweck der Bruderschaft war be-
sondere Verehrung des bitteren Leidens
und Sterbens Christi und Erlangung der
Gnade eines guten Todes (daher auch
Bruderschaft vom guten Tod genannt).
Verpflichtungen der Mitglieder:
1. Empfang der heiligen Sakramente
am Tage der Einschreibung.
2. Beim Läuten der Scheidung Christi
Erinnerung an die Todesangst Jesu und
Gebet um ein seliges Ende.
3. Am Freitag Anwohnung der heiligen
Messe zu Ehren der Todesangst Jesu am
Kreuze und für alle lebenden und ver-
storbenen Mitglieder der Bruderschaft und
Abbeteu der Litanei vom Leiden Christi
oder dafür fünf Vaterunser und fünf Ave
Maria.
4. Am Titularfest (vierter Sonntag in
der Fasten) Empfang der heiligen Sakra-
mente.
Gnaden der Bruderschaft:
1. Vollkommener Ablaß u) am
0 Vgl. „D.-A." S. 88 f. Die Papier-Urk.
(Orig, in Pfr. und Kopie in G.) weist das auf-
gedrückte Siegel der Gemeinde und des Klosters
auf. Letzteres, das Zweitälteste bekannte Siegel
unseres Klosters, hat runde Form, in der mitt-
leren umrahmten Fläche Ms, im abgeschlossenen
Umkreis, soweit ersichtlich, oben 8, rechts tch
links 8 (?), in den Zwischenräumen Sternchen und
Rosetten, Durchmesser 17 mm.

Tage der Einschreibung, b) am Titularfest,
c) in der Sterbestunde.
2. Ablaß von s iebe n Ia h re n u u d
sieben Ouadragenen an folgenden
vier Brnderschaftsfesten: Kreuzerfindung
(3. Mai), Enthauptung des hl. Johannes
des Täufers ^) (29. August), Kreuz -
erhöhung (14. Seplembei),Mariä Opferung
(21. November) unter den gewöhnlichen
Bedingungen.
3. 60 Tage Ablaß, wenn die Mit-
glieder am Freitag der heiligen Messe an-
wohueu, bei der Scheidung Christi drei
Vaterunser und drei Ave Maria und das
Gebet: „Durch Deine leiste Angst und
schwere Verlassenheit, gütigster Herr Jesu,
verlasse uns niemal, insonderheit in der
leisten Stunde unseres Absterbens, Amen"
verrichten, wenn sie Arme beherbergen,
Frieden stiften, das Allerheiligste zu einem
Kranken begleiten u. s. w.
I» der oben angeführten Bulle Kle-
mens XI. heißt es »?ras8errlibus per-
petuis lukriris kemporibrm valiluris«,
d. h. dieses Schriftstück solle für ewige
Zeiten Geltung haben, wonach einer
Wiedereinführung dieser altehrwürdigen
Bruderschaft nichts im Wege stünde, was
zur Neubelebung der Wallfahr! auf den
Gottesberg wesentlich beitragen würde.
Die Brüder des hl. Franziskus
von Paula auf dem Gottesberg
(1763—1835).
Pfarrer Or. Rom in Arnach (Stifter
der dortigen Kaplanei, gest. 1752) ver-
machte nach seinem Testament vom 9. März
1751 6000 st. zur Errichtung eines
Kapuziuerh 0 spitiums auf dem Gottes-
berg. Pfarrer Matthäus Gvfer von Aich-
stetten (gest. ca. 1700) hatte vor Zeiten
demselben eine gewisse Summe zu einem
derartigen Zwecke überwiesen. Dieses
Hospitium 2) sollte »sub arrspioiis« (unter
Leitung) der Zeil-Wurzachschen Herrschaft
erbaut werden. Die Bedingungen sind im
folgenden Testameutsauszng vom 9. Februar
1752 enthalten:
0 Daher wohl die Verehrung des Hauptes des
hl. Johannes ans dem Gottesberg.
? Ein Bauriß des beabsichtigten Hospitinms
befindet sich im Schloßarchiv; in demselben sind
in, oberen Stockwerk 24 Zellen für die Patres,
Studenten und Brüder vorgesehen.
 
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