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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Zahlensymbolik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0025

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GriMi für Geschichte, AlterruiiiMunde,
Umift und Willkür der Diözese Gotteudurg und der angrenzenden Gebiete.
kseransgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Beck in Kavciisüurg.
Beiträge. Korrespondenzen :c., Rezensions-Exemplare, Tanschzeitschriften re. wollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. B e ck in Ravensburg, Besiellnngen und Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstrnße 94, gerichtet werden.

Nr. Z.
WOb.

Erscheint monatlich eiiunal nnd ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M. I.sv ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
düng des Betrages direkt von der Expedition nm M. 2.10 (anberhalb des
deutsch-öst-rr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Ps. An-
noncen -c., welche der Richtung dieser Z-itschrist nicht znwiderlausen, werden von
der Expedition entgegengcuommen und pro Petitzeilc oder deren 'Raum mit IS Ps.,
chnchhändlcrische Beilagen, Prospekte re. nach Uebcreinlnust berechnet.

24.
ahW.

Zec k. Lahlensninüolik.
Den vielen, bei Olle, „Handbuch der
kirchlichen Knnstarchäologie", fünfte Auf-
lage, Leipzig bei T. O. Weigel, 1883,
I. Bd., S. 489—91, angeführten Bei-
trägen zur Z a h l e n sym b o lik lassen
sich, vornehmlich ans Schwaben, noch
folgende einreihen, wobei wir uns nicht
ängstlich allein an das kirchliche Gebiet
halten, sondern ab und zu auch etwas
auf das profane übergehen. — lieber die
Ei ns Ziffer, welche in der Zahlen-
symbolik weniger eine Rolle spielt, aller-
dings in Ortsnamen, wie Einbach, Ein-
türnen, Einfeld, Einhalden, Einhard, Ein-
hofen, Einkorn, Einvd, St. Eins, Ein-
siedel, Einsigkofen, Einsingen, Einweiler w.,
häufig vorkommt, dürfen wir zunächst hin-
weggehen. „Einspänniger" hieß in
früheren Zeiten ein Diener der Polizei
(berittenen Polizei), der hauptsächlich außer-
halb der Stadt verwendet wurde, auch als
Bote, weshalb er in der Regel ein Pferd
hatte. — Zur Zweizahl: Die
„Zwcener" zu Memmingen, d. h. 2 Mann
aus einer Zunft, eine Art Ausschussmit-
glieder (s. Dobel, Beiträge zur Ver-
fassnngsgeschichte der Reichsstadt Mem-
mingen in „Zeitschrift des hist. Vereins
für Schwaben nnd Nenbnrq", III. Jahr-
gang (1876), S. 1 ff.).
Dreizabl:
I» alten Büchern steht zn losen.
Von allen Zahlen sey die Drei
Die allerheiligste gewesen,
Und immer bleibt es noch dabei:
Drei ist die Zahl der Patriarchen,
Und in Europa herrschen itzt
Drei große, mächtige Monarchen,
Die kaiserlicher Glanz umblitzt.

! Drei sind's, die kein Verstand entfaltet:
Die Zeit, der Raum, die Ewigkeit,
Ein Wesen, das die drei gestaltet.
Herrscht dreifach über Raum nnd Zeit;
Drei Kräfte weisen ihre Bahnen
Den Sonnen nnd Planeteil an;
Drei Flüsse in dein Reich der Manen
Durchschifft des Fährmanns schwarzer Kahn.
Vom Dreifuß tönt der Seherinnen
Vieldeutiger Orakelspruch;
Und dreimal drei gibt's Pierinnc» ;
Drei Matadore sind genug.
In drei, da liegt das Wunderbare,
So hat's Pythagoras gelehrt;
Und dreifach schimmert die Tiare,
Dis Noms geweihten Stuhl verklärt.
Drei ist dis Zahl der Charitinnen;
Den Dreizack schwingt Oceanus;
Drei unfern Lebensfaden spinnen;
Drei Köpfe hat der Cerberus:
Auch darf wohl nicht das Kleeblatt fehlen;
Und wer vermag, die lange Reih'
Von dem, was dreifach, zn erzählend
Kurz, aller guten Ding' sind drei.

(Altes Lied.)
Der Hof Drei müh len im württem-
bergische» Schwarzwald und der Weiler
Dreischwingen im Frankenland, Drei-
kirchen in Südtirol sowie das Drei-
fältig keitsh ans bei Gmünd, der
Dreifaltigkeitsberg beiSpaichingen;
die heiligen 3 Brunnen, 3 Quellen,
3 Burgen nnd 3 Kirchen ; 3 Jungfrauen ;
3 Urväter u. s. w. (s. Sepp, „Alt-
bayerischer Sagenschatz"). — „Dreier"
heißt in Oberbayern das MiltagSvesperbrot.
—- Zur Vierzahl: Die Vierer,
Vierleute hießen in Schwaben im
15./16. Jahrhundert die Dorf- bezw. Ge-
meindevorsteher. „Vierer" bezeichnet auch
> in der Webersprache eine gute Gattung
 
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