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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Minoritengymnasiums zu Schwäbisch-Gmünd, [2]
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Finkbeiner, ...: Aus der Pfarreigeschichte von Wurzach, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0082

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und drei Laienbrüder im Kloster, darunter
»ur ein Professor, weil Professor Acker-
mann um Entlassung nachgesncht und
diese erhalten hatte. Doch kam am
12. Oktober U. Ferdinand Mess er-
schund als Professor inloriorum nach
Gmünd, welchem im folgenden Monat
U. Aloysius Monta als Professor
der Rhetorik folgte, während ?. Gerold
im Januar 1799 auch wegzvg. Im gleichen
Jahr (Oktober) kam zwar 1? Mauri-
tius Pfizmayer als Prediger und
Professor hieher, mußte aber bald aus-
wärts Aushilfe leisten. Im November 1801
finden wir zwei Professoren im Konvent,
nämlich ?. Ferdinand Messer s ch in i d
und U. A ch i l l es B e ck, die letzten, welche
das Protokoll anfnhrt.
(Fortsetzung folgt.)
Auü der Vfarreigeschichte von
Wurznch.
il. Das Spital in Wnrzach
(nach den Alien im fürltl. Archiv,
Faszikel 137)?)
Von Kaplan Finkb einer.
In den ältesten Akten wild das Spital
in Wnrzach bezeichnet mit dem Namen
„Des Heilig Gaist Gotteshaus und Spittal
zue Wnrtzen". Seit den ältesten Zeiten
nämlich winden dem hl. Geist, als „dem
Herrn und Lebendiomacher", wie das
Glaubensbekenntnis sagt, dem Tröster der
Betrübten und Kranken, viele Kranken-
häuser und Hospitalkirchen geweiht; dabei
ging man zugleich von der Anschauung
aus, daß der hl. Geist es sei, welcher die
Liebcsflainmen christlicher Baimherzigkeit
wecke. Das Bild der Taube über dem
Eingänge solcher Spitäler oder in der
Krönung der Altäre in den betreffenden
Kirchen, wie es hier der Fall ist, zeigt
diese Widmung an.
1. Ursprung.
Eine CtiftungSurknnde über das Wnr-
zachcr Spital ist nicht vorhanden. Ein
ans dem Ende des 15. Jahrhunderts
stammendes Seelen- und Verkündbüchlein
jedock, betitelt: „Das ist des spittauls
? Zuerst im „Anzeiger von Wnrzach" Nr. 7,
8, 10, II, 13, IN, 18, 19, 20 von 1903 und
auch als Separatdrnck erschienen.

sel und rerknndt bnchlin", welches die
ersten Stifter und Wohltäter deö Spitals
enthält, deren Namen jedjährlich am Spital-
jahrtag verlesen wurden, gibt uns folgenden
Ausschluß über den Stifter deö Spitals:
„Jnnsonderhait aber Laßt vnß Pilhen
(bitten) für Weyland den Wohlgebvrnen
Herrn Herrn Haussen Gravcn zu
Sonncnberg vnd Erbtrnchsäßen zue
Waldbnrg rc. Christ: vnd lobseelig ge-
dachtniß, allß erster Stiffter dises
gegenwärtigen Spittauls vnd Jahrtags,
auch für aller sin er fi ünd nach kommen
vnd vnterianne vnd yber all eilend glöbig
seien vnd yber die aller ellendesten seien
jm kercker des fegkfüers.daß
Inen Gott der Her gnädig vnd barmhertzig
sin wolle.
Darnach gedencken der nach geschribne
Personen, die in Hailig almueßcn an das
spiltanl geben Hand" (hierauf folgen
die 79 Namen der einzelnen Stifter).
Dem genannten Stifter, GrafJohann.es,
welcher einer Seitenlinie der Familie
Waldbnrg, der sogenannten Eberhardinischen
oder Sonnenbergischen Linie, angehörte,
begegnen wir erstmals in der Geschichte
im Jahre 1471; 1488 vermählte er sich
mit einer Gräfin Johanna von Salm.
Das Schloß Sonnenberg lag bei Nnziders,
drei Viertelstunden nördlich von Blndenz.
Graf Johannes erbaute anfangs des 16.Jahr-
Hunderts auch das Stift und Schloß zu
Wolfegg. Er starb am 24. Jniii 1510
und seine Gemahlin vier Tage später.
Beide sind nebeneinander beigesetzt in der
Pfarrkirche zu Wolfegg, woselbst noch ihr
gut erhaltenes gemeinsames Grabdenkmal
zu sehe» ist. Dieser Graf wird in
Pappenheims „Chronik der Truchsessen
von Waldbnrg" (Bd. I, 146) folgender-
maßen charakterisiert: „Gemellter Graf
Hanns war ein frommer, aber ein
zorniger Mann, ein guetter Hanshalllter,
war seinen Underihonen mit Fronn-
diennsten, auch sonst Inn der Graveschaff
vast hertt." (Näheres über ihn und Ab-
bildnngdes Grabdenkmals s. bei vr. Voehezer,
„Gescbichte des Hauses Waldbnrg", Bd. I,
S. 626—726.)
Wann das Spital gestiftet wurde, er-
fahren wir näherhin ans dem Konsekra-
livnsbricf der Spitalkapelle, welche am
7. Oktober 1482 durch Weihbischof Daniel,
 
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