Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

DOI Artikel:
Finkbeiner, ...: Aus der Pfarreigeschichte von Wurzach, [7]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0083

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Generalvi'kar teS Bischofs Otto von
Konstanz, eingewciht wurde. Wir lasse»
liefen Weihebrief im lateinischen Ori-
ginal, das sich im Schlvßarchiv befindet,
folgen :
Oraler Daniel Dei et ^po8loiicae
Le6is §ra1.ia Dpi8copii3 Dellen, Keverenäi
in LIi,i8lo ?aU'i8 et Domini Ottoni8 eaäem
^ratia Dpiscopi Donslantiengis Vicariu8 in
?onti6calidu8 Oenerali8 omnil)U8 prae8enhium
in8pectoridu8 notnm facimii3 cum Lalute,
(^uo6 8ul) anno Nille8imo (^)uaclri§ente8imo
octoa§e8imo 8ecunclo clie vero seplima men8i8
Octodr>8 8olIennia Donlilicalia exe^uente8 in
parociiia ^Vurcrn, Oon8tantien3l8 - 6^oce8i8,
ilnäem LappeHam intra muro8 in 1i08pilgli
8itam cum altari cle novo con8ecravimu8
in lionorem Lancti 8pilülu3, Lanctorum ?etri
et Dauli ap08hoIorum. Daurene^ mart^ri8,
DIa8/ epi8copi et mart^ii^, ^nton/ confe83ori3
Lanctarumcpie ^§neti8 virz;ini8 et marl^ri8 et
D1i8al)etli vi6uae cum Ii^8 relicju^3 in ip8o
altaii recon6it>8 cle 8epuicro Domini, cle capite
8ancti Oeor§^ marl/r'13, cle 8aucto Vence8lao
et cle Monte Oliveti,
8tatuente3 cle6icationem ip8iu3 et aitari8
annua 8ua celel^ritate Dominica, ciuae 68t
Octava l?L8cae, pera^enclam.
Oupiente8 i§itur, ut praesaha ca^>e^1a cum
clicto altari con§rui8 1ioaolHiU3 lce^uentetur
et a (^Kri8ti 66elidu3 ju^itec et clevotiu3
llonoretur, omnHou8 vere poeiiilen1.Hiu8, con-
se58i8 et contriti8, c^ui in l^ativitati8 Oir-
cumci8ioni8, Dpipiianiae, Ive8urrectioni8, ^8cen-
8ioni8, 1'enteco8te3, Drinitati3, Lorpor>8 L1iri8li,
8. Oruci8 8i'n§ularum et omnium Dominicarum,
necnon Olorio8ae Vir§ini3 Mariae, ciuotien8 in
anno occurrerint, l'etri et Dauli et aliorum
apo8toIorum ac Declicatoni8 eju8clem capellae
et altari3 et l'atronorum fe8tivitatidu8 cau8a
clevotioni3 acl eanclem eonüuxerint, vota 8ua
inibi per8olvenclo vel pro salorica 8eu Orna-
ments ejuLclem manu8 porrexerint acl^utrice8
ciuic^ue tempore ^>u!8u8 ciuoti6iani in sonorem
et reverentiam Deatae lVIariae Vir^in>8 in3titul.i
mane vel ve8pere 1lexi3 ^enil)U3 lria ^.ve
klaria 6evote oraverinl. totien8 c^uotien8 cle
Omnipotenti8 Dei mi8ericor6ia ac l-eatorum
?6tri et 1'auli apo8tolorum conÜ8i 8uffra§^8
cjuaclra^enta äierum lnclul§enciarum 6e in-
^juncti8 penitenc^8 et unum annum venialium
mi8ericor6iter in Domino ielaxamu8.
Harum te8timonio liteiarum no3tro 8i^illo
Dontikcali appen8o rodoratarum.
Datum ^nno, Die, men8e et loco ciuidu8
8Upra. Inäictione c^uintaclecima.
L.)
TarauS crgibt sicb für die Stiftung des
Spitals das Jahr 1482, da sicher, wie
auch andenvärls, Kapelle und Spitat zu-
gleich erbaut wurden, um den daselbst
uutergebrachlen, meist allen und brest-
haften Loulen günstige Gelegenheit zum
Besuche des Gottesdienstes zu geben. —

I Wir fügen nock bei, daß der oben ge-
! nannte Bischof Otto von Konstanz eben-
falls ein Graf von Sonneuberg und ein
Bruder des Grasen Johannes war. Er
stand dein Bistum vor vom Jahre 1452
bis 21. März 1491. Er war ein energi-
scher und würdiger Bischof. Allo Chrvnik-
nachrichten spenden ihm Lob und Anerten -
nu»g. (Näheies s. bei Vochezcr a. a. O.
S. 799-899.)
2. Zweck und Bestimmung.
Ein SliftungSbrief vom Jahre 1610
der damaligen Gräfin Johanna von Wald-
burg, geb. Gräfin von Zimbern, gibt uns
u. o. auch Aufschluß über die ursprüng-
liche Bestimmung des Spitals. Zur Moti-
vierung ihrer Stiftung sagt sie:
„Wür haben nicht allein erfahren, daß in dein
zue Wurzach Vorhandenen Spittal bereits Etliche
vil arme Presthaffte Personen enthalten und biß-
iveilen dergleichen leüth dnselbsten dnrchgefürt,
wcllichen In gedachtem Spittal nach dessen Ver-
mögen ctivan das Allmneßen dargeraicht würdet,
Sondern auch bey uns; selbste» leichtichlen z>i
erachten, das; solliches zne khönfftigen Zeiten
gleichfahls beschehen werde, uiid etwa» sich dise
Zaal der Presthafften Persoiien nieereil möchte,
damit nun dergleichen leüthen aus; mitleidenlicher
Barmherzigkhnit In etwas gestenrt und berathen-
lich geholffen werde, als; haben wür ernantein
Spittal zue Wurzach anh sonder Gnaden, damit
wür Jme ivolgewogen, bevorderist aber umb
s Gottes Ehr und Barmherzigthait ivillen, Nils das;
' bey seiner nlliiiechtigeii Viapestett ivir khönfftig-
lich iiach Unserem bey dero göttlicheiii ohnwandel-
barn Willen Stehenden Zeitlichen Abschaiden
ebcnmeßig desto ehender Gnad erlangen und er-
j iverben inögen, legirt, verordnet, verschafft und
! verniacht, Thuen daS auch für Unus; und
! llnnßerer Erben hieiiiit wüsßendtlich und wol-
bedächtlich In Krafst dih Brieffs Beiiantlichen ain
. Danssend vnd Viertzig Gnldin Haubtgiiett ( —Ca-
pital) In Müntz guettcr geber und geneniber
Reichs und Landtswerung :c."
Eine andere Urkunde, mit dem Titel
„Ltutus des Hospitals zu Wurzach in ao
1699" spricht u.a. auch sich über die Be-
stimmung des Spitals aus, und zwar noch
etwas genauer als der Stiftungsbries
vom Jahre 1610.
„gn solches Hospital," heißt es dort, „seindt
bishero nur alte, Presthafte oder Arme,
welche Burger der Statt Wurzach ge-
wesen, eingenommen, disen aber ausser der Blossen
Herberg und des; Bedürfftig Brennholzes von der
Pflegschaft andst nichts alß Jedem Spitaler
guatemberlich 1 fl. — und auf die Kirchweyung,
auch zum Fasnncht Kiechcl Jnsgesambt 1 fl. zu
verzehren gcraicht, sondern aus; denen Einkunfsteu
 
Annotationen