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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Schön, Theodor von: Ein Beitrag zur Berthold Schwarz-Frage
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Finkbeiner, ...: Aus der Pfarreigeschichte von Wurzach, [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0149

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111

gehörte Petrus Schwärtz den Gys-
iingen, der 1479 iu Freiburg swcliosuZ
war?)
Mau sieht, von 1350 bis 1415 läßt
sich iu Geislingen ein Geschlecht Schwarz,
genannt Schulmeister, Nachweisen.
Zwei Glieder desselben führte» den gleichen
Vornamen, wie der Erfinder des Schieß-
pulvers. Dazu kommt der ungewöhnliche
Beiname Schulmeister sowie der große
Wohlstand eines Gliedes des Geschlechts.
Bei weitern Forschungen nach der Heimat
des Mönchs Berthold Schwarz, des
Erfinders des Schießpulvers, kommt da-
her meines Erachtens auch Geislingen mit
in Frage. _
AuF der Marreigcschichte von
Wurzach.
Von Kaplan Finkbeiner.
(Fortsetzung.)
6. Nachlra g.
Eingangs wurde gesagt, daß das ur-
sprüngliche Spital im Jahre 1482 erbaut
wurde. Es ist selbstverständlich, daß seit-
dem manche baulichen Veränderungen vor-
genommen wurden und werden mußten.
Was in dieser Beziehung mitgeteilt werden
kann, ist zum Teil den Rechnungen, zum
Teil verschiedenen Banaccorden, die in den
Akten sich versinke», zu entnehmen.
So berichten die Rechnungen (auf dem
Narhaus vorhanden von 16 l 2—1630 und
von 1660 bis zur Gegenwart), daß
namentlich von 1613—1619 viel verbaut
und besonders ans die Kapelle ziemlich
große Summen verwendet wurden; ja es
muß die Restauration der Kapelle in der
genannten Zeit so durchgreifend gewesen
sein (es ist in den Rechnungen die Rede
von einem neuen Gewölbe, Boden, neuen
Stühlen, Tabernakel zc.), daß eine neue
Konsekration der Kapelle notwendig war.
Damit stimmt ein NechnnngSbericht von
1619/20 überein, der meldet, daß der
Bischof (Name ist nicht genannt) die Kapelle
geweiht und ihm 28 fl. hiefür „verehrt"
wurden und daß der Bischof und die Fest-
gäste 45 fl. 48 kr. „verzehrt" haben. An
diesen Kosten mußte die Leprosenpflege die
Hälfte bezahlen, was vermuten läßt, daß
der betreffende Bischof bei dieser Gelegen-
0 A. Klemm, S. 66.

heit eine heilige Handlung ans demLeprosen-
berg, vielleicht eine Altarwcihe, vorzunehmen
hatte.
In diese Zeit (1616) fällt auch eine
größere Feuersbrnnst in der Umgebung des
Spitals; nach der Rechnung vom Jahre
1619 wurde die abgebrannte Hofstatt beim
Spital um 129 fl. von der Spitalpflege
gekauft.
Die letzte wichtigere bauliche Veränderung
am Spital fällt ins Jahr 1695. Am
Portal der Spitalkapelle ist die Inschrift
eingemeißelt: ^e6itU<Lkum egt nnno
1695 (—wurde erbaut im Jahre 1695)
Anlaß dazu gaben gewiß die teilweise Ban-
fälligkeit, dann aber auch besonders günstige
Finanzen der Spitalpflege in jener Zeit.
Das Haus Waldburg-Wolfegg blieb näm-
lich „infolge des Schwedenkriegs und
anderer harter Drangsale" seit 1633 den
Zins ans dem Stiftungskapital der Gräfin
Johanna größtenteils schuldig, weshalb
von der Spitalpflege 1686 bei dem Löbl.
geistlichen Offizialat in Konstanz Klage er-
hoben wurde.
Mit der nach vielen Schreibereien vom
geistlichen Offizium in Konstanz am
10. Januar 1691 gefällten Sentenz be-
gnügien sich die Parteien nicht, weshalb
an die höhere Instanz, an das geistliche
Tribunal zu Mainz, appelliert wurde.
Unterm 19. November 1693 fällte dieses
Tribunal auch eine Sentenz, womit endlich
die Parteien sich befriedigt fanden. Da-
nach mußte die Herrschaft für die Jahre
1633 bis 1654 ein Viertel, von 1654
bis 1693 die Hälfte des jährlichen Zinses
nachbezahlcn. Infolge dessen wurde eine
größere Summe flüssig, welche nebst
einigen anfgekündigten Kapitalien zum
bereits genannten Umbau des Spitals ver-
wendet wurde. — Laut Accord vom
21. Dezember 1694 mit Johann Khuon,
Steinmetz und Maurer aus Weitnau, der
Herrschaft Hochegg, welcher auch die Ge-
bäulichkeiten auf dem Leprosenberg (1696)
restaurierte, wurde folgendes bestimmt:
1. Das „alte Geböw" läßt die Pfleg-
schaft abbrechen, das Fundament, soweit
erforderlich, graben, auch die ,,Pfehl zum
Fundament behbringen".
2. Der Meister Khuon muß das Spital
von Fundament aus — „jedoch mit Aus-
schluß der Kapellmauer gegen die gasse
 
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