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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Hetzinger, ...: Zur Geschichte der Pfarrei Weigheim, [2]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0166

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158

(20. Januar) so wehst der windt zue
Wehga den kircheuthuru umb und veill
heusser in deisfern, auch bäum in waldeu.
(Und es war ain warmer Minier, die
hüerihen fuoreu den ganzen Winter aus
mit dem dich).
Am 2. November 1651 hat Abt Georg
Gaisser von St. Georgen in Villingen
für die Kirche in Weigheim zwei Glocken
geweiht (s. dessen Tagbnch bei Mone,
Quellensammlnng der badischen Landes-
geschichie, II Bd. S. 501).
Im Jahr 1694 wurde die Kirche mit
zehn Häusern infolge Blitzschlags ein Raub
der Flammen. Das alte Pfarrbnch be-
richtet hierüber:
„Anno 1694 den dritten tag Jnly ist
alhiesige kirchen mit sambt 2 gloggen und
noch mit 10 hänßer durch das feür ver-
zehrt worden, die altär und andere kirchen-
paramenta seindt salvirt worden. Die
brnnst ist Entstanden von dem Donner,
so in Georgs Grieshabers scheür Ein-
geschlagen.
Anno 1695 ist alhießige kirchen, so
nach der brnnst von dem fundamnit
ans mit sambt dem thurn wid Erbawet
worden."
Im selben Jahr (7. Oktober) wurde
die neue Kirche von dem Weihbischof
Konrad Ferdinand Geist von Konstanz
konsekriert, „bei welcher Solennität als-
dann in Speis und trankh verzehrt worden
66 fl. 11 hl. Jhro hochwürden Gnaden
und ihren bedienten ist für gehabte mihe-
waltung verehrt worden 40 fl. 12 hl."
Laut Firmungsregister war mit der Ein-
weihung der Kirche die Firmung ver-
bunden, welche 91 Personen von hier er-
teilt wurde.
Vom Jahr 1697 wird ein Kirchenraub
berichtet. Die Diebe drangen durch die
Mauer in die Sakristei ein, woraus sie
einen Kelch mit einem kupfernen Fuß und
etliche Koiporalien entwendeten. Der Fuß
wurde bei Hochemmingen auf dem Feld
in einer Furche gefunden. Die Diebe aber
versetzten die Korporalien zu Pforrheimb
(Pfchren) in einem Wirtshaus.
Der Kommeuthur von Schaßberg von
Villingen schickte einen neuen Kelch von
Augsburg, der 84 fl. kostete.
Den 19. Juli 1699 schlug der Blitz
wieder in den Kircheutnrm und in die

Kirche zwischen „Unserer Frauen Altar"
und der Mauer, doch ohne Schaden an-
znrichten.
Den 9. Wintermonath 1699 lieferte
Glockengießer Matthäus Grieninger von
Villingen die kleine Glocke (4 Zentner
17 Pfund schwer) um 222 fl. 2 4 kr. gut gelt.
Im Jahr 1713 am Sonntag nach
St. Verena, gleich nach dem nachmittägigen
Gottesdienst, da noch viele Leute in der
Kirche waren, hat das „wilde Wetter"
(nachdem es selbigen Sommer schon drei
verschiedenem«! gehagelt hatte) wiederum
„erstlich in den Kirchenturm Ungeschlagen,
vornenher znm First oben hinein, darnach
zur Bey — Schallösfnnng wieder hinaus
und durch das Chor just vorm Hochaltar
hinunter: dabei die Anwesenden vermeinten,
das Feuer gesehen zu haben, darnach aber
ans dem Chorbodeu ein Weilchen noch als
gleichsam Branntweinflammen hernmwallen.
Dieser vervielfältigte Streich brachte samt
zimblicher Armut ein volles Weheklagen,
hat auch damalig hochbelieblem Pfarr-
herrn Leontio Pfaff das längere Hier-
bleiben gänzlich verleidet." (Pfarrchrouik.)
Erst 1718 wurde das vom „obgemeldteu
Hochgemuter" übel zngerichtcte Dach auf
Turm und Kirche umgeschlageu, auch an-
statt des „kleiumintzig finsteren Sakristei-
schlüpfleins eine um 4 Schuch größere"
gebaut „samt einem G.rnghans über oben,
nebst 2 Mittlerfenstern, auch einer Seiten-
thüre im Langhaus und einem Boden von
gehauenen Steinblatteu". Summe aller
Kosten: 712 fl. 32 kr.
(Fortsetzung folgt.)

Aleinere Mitteilungen.
Lscle. Dem Verzeichnis namhafte r
Saulgauor in „D.-A." XXII., 1904, Nr. 7,
S. 111/112 ist noch beizufügen: 15. Joseph
Matthäus Augustin R e h m ann, geb. zu Saulgau
(nicht in Donaueschingen, wie das „biographische
Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten
und Völker" von Or. Aug. Hirsch, IV., S. 689,
Wien «.Leipzig, 1886 bei Urban u. Schwarzenberg
und Pierers Konversationslexikon angeben) am
28. August 1779 als der Sohn des (zu Frei-
burg i. Br. den 17. Oktober 1753 geb.) Or.
Joseph Lauer Rehmann und der Maria Wall-
burga, geb. Müller; sein Pate war: „Matthias
liker-Karo cts Ltürek" (kais. Leibarzt in Wien,
ebenfalls geb. Saulgauer), studierte Medizin auf
den Hochschulen in Freiburg i. Br. uud Heidelberg,
kam dann nach Absolvierung des medizinischen
 
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