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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

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Bach, Max: Die Welfen- und Hohenstaufenbilder im Kloster Weingarten
DOI Artikel:
Hetzinger, ...: Zur Geschichte der Pfarrei Weigheim, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0189

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181

Annalen, I. Band S. 215, non einem
Buch, welches ihm Konrad Machtolff von
Eßlingen geliehen hat. Es enthält 40 Ge-
mälde und einige Merkwürdigkeiten der
welsischen und hohenstaufischen Familie.
Er beschreibt jede der 40 Figuren und
fügt noch besonders bei: „um der alten
Tracht und Manier willen". Aus der
Beschreibung ersieht man, das; die Bilder
mit den Bucelinschen übereinstimmen. Die
Serie beginnt mit der fabelhaften Cati-
lina, es folgt Welf I. ans einem Throne,
dann folgt ein unbekannter Kaiser (Kon-
rad I.) und Ludwig der Fromme, welche
bei Bucelin erst an fünfter und sechster
Stelle stehen. Die Reihenfolge ist dann
weiter: Juditha, Ethico, Heinrich, Beata,
Konrad, Ethico, Rudolf, Jtta, Heinrich,
Welf II. u. s. w. Den Schluß bilden
folgende Figuren : 33. Leopold von Oester-
reich (nicht bei Bucelin), dann Barbarossa,
Heinrich VI., Philipp, Otto, Beatrix,
Friedrich II. und schließlich Heinrich und
Konrad, die Söhne Friedrichs II. Aus-
drücklich wird das phantastische Kostüm
mit dem Schellenbehang des Pfalzgrafen
Heinrich erwähnt, was demnach auch Crusius
besonders ausgefallen ist.
Außerdem erwähnt BuSl noch eine wei-
tere Handschrift ans Papier mit besseren
Malereien ans der Negierungszeit des
Abts Georg Wegelin (1586 — 1627).
Weiter befanden sich noch bis vor kurzem
au der alten Kirchenmauer iu Weingarten
(die ehemalige Außenmauer des südlichen
Seitenschiffs) Spuren von Wandgemälden,
welche Glieder der Familien der Welfen und
Hohenstaufen darstelle». Busl sagt darüber
a. a. O. S. 88: „am Anfang befand sich eine
gegen 3,5 m lange Platte, wahrscheinlich
für eine Stammtafel bestimmt, wie das
früher dort noch lesbare Wort„s'6N6u1oZIu"
beweist. Vor ungefähr 25 Jahren schon
fand ich die Welfenbilder ganz verdorben,
die Staufen noch ziemlich erhallen; jetzt
ist auch von diesen nur noch Kaiser
Friedrich I. zum Teil kenntlich. Der
noch erhaltene Name ist in lateinischen
Minuskeln geschrieben, deren Form an-
nehmen läßt, daß die Bilder nicht über
das 16. Jahrhundert zurückreichen"; leider
ist versäumt worden, beizeiten noch die
Bilder zu erhalten bezw. zu restaurieren
oder sie wenigstens abphotographieren oder

abzeichnen zu lassen. Ohne Zweifel gehen
diese Malereien gleichfalls auf eine der
erwähnten Bilderhandschriften zurück; Egg-
maun a. a. O. S. 260 ff. erwähnt aus-
drücklich, daß der Raum, welchen die
Hohenstaufenbilder an der Mauer ein-
nehmen, und der etwa 12 Fuß beträgt,
mit der Zahl der übrigen 34 Familien-
mitglieder und der erwähnten Platte am An-
fang, die auch 12 Fuß fassen mag, überein-
stimmt. Seine Mutmaßung übrigens, als
ob die Genealogien bei Bucelin und Heß
ans diese Wandmalereien sich stützen, ist
unwahrscheinlich, da diesen Historikern
gewiß ältere Quellen zur Verfügung ge-
standen haben.
Ohne Kenntnis oder wenigstens ge-
nauere Beschreibung der Haager Bilder-
handschrift ist es nicht möglich, Schlüsse
aus das Alter der betreffenden Zeich-
nungen zu machen. Die altertümlichen
Kostüme weisen auf die erste Hälfte des
15. Jahrhunderts ; anderes, wie die Bilder
der Kaiser Ludwig und Konrad, sowie
die beiden ersten Figuren und die Hohen-
staufenbilder weisen entschieden auf das
16. Jahrhundert. Die beigesügten Wappen
sind vielfach falsch und spätere Zusätze,
was auch Busl vermutet. Wohin die
übrigen Handschriften gekommen sind, ist
nicht bekannt. Gewiß ist, daß in den
Jahren 1803 — 1806 viele Handschriften
nach Fulda gekommen. Zapf, welcher
die Bibliothek im Jahre 1781 beschrieben
hat, schätzt den Vorrat an Manuskripten
aus 500 Bände.

Aur Geschichte der Pfarrei Welz-
heim.
Von Pfarrer Hetzingsr das.
(Fortsetzung.)
Nach dem Jahrtagsverzeichnis ist Jo-
annes Conrad Heggemann von Arnsperg
der Stifter des hiesigen Kreuzpartikels; es
ist ein schönes silbernes Kreuz, das später
mit einem Fuß versehen wurde und in
der Mitte eine Partikel des heiligen
Kreuzes und in den Balkenenden Reliquien
de velo b. N. v., de pallio s. )c»seplri,
vom heiligen Bischof Martinuö und der
heiligen Jungfrau Barbara enthält; sämt-
liche Reliquien sind mit Siegeln einer
römischen Kongregation versehen, die jedoch
etwas verletzt sind.
 
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