Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 24.1906

DOI Artikel:
Hetzinger, ...: Zur Geschichte der Pfarrei Weigheim, [4]
DOI Artikel:
Brehm, Karl: Zur Geschichte der schwäbischen Heiligenlegende
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18485#0195

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
187

besserung der Gehalte. Zu den ISO fl. kam ein
Schulgeld und zwar u) von jedem schulplichtigeu
Kind: 1 fl. 12 kr., k) für die Sonntagsschule:
12 fl., c) sämtl. bürgerl. Nutzungen, cl) Befrei-
ung von allen Frondiensten und Geiueindeprä-
standsn. 1811 wurde das Schulinspektorat von
Rottweil Mach Wurmlingen transferiert. Schul-
inspektor war bis 1813 Pfarrer und Dekan
Münch, darauf Pfarrer Zieger in Weilheim.
Dis Schulversäumnisse waren hier unter der
neuen Schulordnung immer noch groß; die Schul-
strafen betrugen 1817 in 4 Sommermonaten
(das Versäumnis wurde mit 3 kr. bestraft) 32 fl. 3 kr.
Mit diesem Geld wurde der Grund zu einem
Schulfonds gelegt. 1818 wurde ein Schulbaum-
garten von L« Morgen unten am Pfarrgarten,
jenseits der Straße am Acker des Johannes
Käfer gelegen, von der Gemeinde angelegt. In
diesem Jahr wurde auch die Ortsschulbibliothek
gegründet.
Als Pfarrer Joh. B. Schinn seine'Stelle hier
1820 antrat, schrieb er in die Chronik: Ich kann zur
Steuer der Wahrheit sage», daß, als ich das erste-
mal die mir als Seelsorger angetraute liebe
Schuljugend besuchte und derselben den Religions-
unterricht erteilte, ein herzliches Vergnügen em-
pfand, als ich eine so wohlbestellte Werktags- und
Sonntagsschule antraf, welcher Joh. B. Burri
als ein wirklich geschätzter Lehrer vorsteht.
Im Jahr 1844, also nach SOjähriger Wirksam-
keit, scheint Burri pensioniert worden zu sein. Er
starb 3. Okt. 1846 infolge Schlagflusses zu Tutt-
lingen, wo er seine Pension holte, den 5. Okt.
wurde er hier beerdigt. Schulamtsverweser wurde
ein gewisser Bücher.
Im Anfang des Jahres 1847 erhielt den
hiesigen Schul- und Mesnerdienst
8. Joseph Hauber, geb. 1813 zu Stödtlen,
OA. Ellwangen, heiratete 1848 eine Anna Gries-
Haber von Hochemmingen, die ihm 6 Kinder gebar,
wovon 2 hier gestorben sind. 1864 wurde er
nach Fronroth, Pf. Bühlerthann, versetzt. — Schul-
amtsverweser wurde Meinrad Egler.
9. Auf 1. Juli 1864 wurde, ohne daß die
Schulstelle zur Bewerbung ausgeschrieben wurde,
Lehrer Willibald Drexler von Dieterskirch hieher
versetzt, kam aber schon nach 3 Jahren, am 18. Juni
1867, durch Nomination des Grafen von Erbach-
Wartenberg-Roth nach Haisterkirch, OA. Waldses.
10. Am 2. Juli 1867 wurde alsbald der hiesige
Schuldienst — Mesner und Organist — ohne
ausgeschrieben worden zu sein, mit dem seit einem
halben Jahr suspendierten Lehrer Johannes
Linder, geb. 1830 zu Wörth, OA. Ellwangen,
von Weilen u. d. N. besetzt. Der Gehalt betrug
damals 400 fl.
Als Linder am 31. Dez. 1868 seine Frau,
Panline Jlg von Oberflacht, erschießen wollte,
wurde er verhaftet und 3. April 1869 von dom
Schwurgericht zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Von Januar 1868 bis Juli 1869 wurde der
Schuldienst von Amtsverweser Jos. Herzer ver-
sehen.
11. Im Juli 1869 wurde hieher ernannt der
Unterlehrer Anton Binder, geb. 1838 Sohn
des pensionierten Lehrers Paul Binder von
Ebnat. Derselbe scheint hier ledig geblieben

zu sein. Die Gemeinde erfreute sich endlich eines
tüchtigen Lehrers. Er wird als ein bescheidener,
frommer, friedfertiger und pflichteifriger Lehrer
geschildert, der auch den Kirchengesang sehr ge-
hoben hat. Am 14. April 1875 wurde Binder
nach Zell bei Zwiefalten befördert. — Verweser
wurde Ernst Maier von Gosbach, Schulinsp.
Deggingen.
12. Im Juni 1875 wurde der bisherige Schul-
amtsverweser Karl Theodor Kramer in
Schramberg (geb. 1847 zu Böchingen) hieher
ernannt. Im Februar 1885 kam Kramer nach
Beffendorf. — Der dortige Schulamtsverweser
Fischer kam in gleicher Eigenschaft hieher.
Während der Erledigung wurde der Mesner-
dienst vvn der Schulstelle getrennt.
13. Am 28. April 1885 wurde der Schul- und
Orgnnistendienst dem Schullehrer Leop. Föhr
in Nohrdorf übertragen (geb. l853 zu Gaihhof,
Gemeinde Neichenhofen, OA. Leutkirch, verhei-
ratet 1879 mit Antonie Marquart). Derselbe
wurde am 25. September 1888 von der Straf-
kammer des K. Landgerichts zu Nottweil wegen
Verbrechens wider die Sittlichkeit zu der Zucht-
hausstrafe von zwei Jahren und zum Verlust
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
fünf Jahren verurteilt. Damit war die Schul-
stelle erledigt. Bis zur Wiederbefetzung war hier
Schulamtsverweser Katz.
14. Am 1. März 1889 wurde hieher ernannt
Schullehrer Heinrich Mattes in Schnittlingen, er
trat die Stelle am 1. Mai an. Unterm 8. Juli
1902 wurde Blattes nach Donaustetten versetzt,
wohin er am 16. September abzog. — Nachdem
nun wenige Wochen die Schule von Amtsver-
weser Stephan Schorpp versehen worden, wurde
15. am 11. November 1902 auf die hiesige
Schul- und Organistenstelle Hermann Förster,
Schulamtsverweser in Deubach, ernannt.
(Fortsetzung folgt.)

Mir Geschichte der schwäbischen
Heiljgenlegende.
Von Vikar Brehm.
Die seit 1905 im „Katholischen Sonn-
tagsblatt" erscheinende „Württemberg^
Zunctn et Lentn et ist die numerisch
erweiterte und wissenschaftlich verbesserte
„Württembergin snnctn" bezw. „W.
sniiLtn, bentn et mW' deö „Katholischen
Wochenblattes" von 1884 und 1885 ans
der Feder des kürzlich verstorbene» Pfarrers
Meinrad Härle?) Wer die Härle-Bauden-
bachersche „Württembergs" richtig zu
beurteilen vermag, mag ahnen, daß der
20 Jahre ältere „geistige Blumenstrauß aus
Württembergs Gartenlande", wie Härle
seinen lateinischen Titel in geschmackvoller
H „Kathol. Sonntagsbl." 56. Jahrg. (1905)
S. 44 ff. u. 57. Jahrg. (1906) S. 14 ff.
„Kathol. Wochenbl." 14. Jahrg. (1884) S. 211 ff.
u. 15. Jahrg. (1885) S. 6l ff.
 
Annotationen