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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 25.1907

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Brandstetter, Josef Leopold: Heinrich von Weggis, Kantor in Schönenwerd und bei St. Johann in Konstanz
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https://doi.org/10.11588/diglit.18486#0060

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LiÄL in?iioire. Das letztere ist scheinbar
eine Apposition; aber im Siegel steht:
»L. II. 6ecAiii 6e l-'Iiorrenc., nnd in der
Uikm>de von 1268 heißt es: »I^einricus,
dec^nus 6e l^dorre«. Also auch hier
zwei verschiedene Personen.

I)r. Joseph Leop. Brand st etter
in Lnzern.

Alrinero Mirteiluurien.

Lecl<. Einaltes (zn m.Teil) schwäbisches
Wap peilbuch. Auf der Heidelberger Univer-
sitätsbibliothek liegt eiu aus der Zisterzieuserabtei
Saleiu dahin gekommenes interessailtes Wappen-
buch des (i. I. 1623 durch Kaiser Ferdinand II.
von Regensburg aus zun: kaiserl, Hofpfalzgra-
sen ernannten) Or.^ur. Joh. Christoph Sauer
(Saur ?e.) aus Neresheim, in ivelchem der-
selbe sich eine Art Kopierbuch für auf seiue Per-
son und seine Würde Bezug habende Urkunden sowie
eine Wappensaminlung anlegte. Derselbe (Ȋoc-
ti88imns et orncltissimus vir«) wurde unterm
2. Februar 1596 von der Akademie zu Siena
»8UMMÄ cum laude« zum »^'uris utriusc^ue
Or.« kreiert. Außerdem war Sauer auch Later-
auifcher Pfalzgraf. Vom comes ^Älatinus Zacha-
rias Geibkhover zu Augsburg hatte er i. 1.1592
eiueu Wappeubrief erhalten, welcher iu der Viertel-
jahrsfchrift für Wappen-, Siegel- und Familien-
kunde, XXXIV, 3 (1906, Berlin. K. Heymailns
Verlag) in einem Artikel über dieses Wappeilbuch
von Wilckens, S. 275 ff. abgedruckt ist und nach
welchem Sauers Wappen u, a. eine Saueramp-
ferstaude enthält. Im Verlauf wurde Sauer
Reichserbtruchsessischer gräflich Zeilscher (Zykli-
scher) Rath uud Oberamtmann (in Zeil) auch
Syndikus der kaiserl. Reichsstadt Ravensburg. Als
solcher hatte er u. a. einein untergebenen Beam-
ten, dem Neichserbtruchseß. Gerichtsschreiber Mi-
chael Stückhlin aus Wurzach auf Zeyll i. I. 1626
einen Wappenbrief mit allen Formalitäten und
Weitschweifigkeiten ausgestellt. Wilckens gibt die
Blafouierung des Stückhlinschen Wappens, welches
allem nach schon vorher existierte, in heutiger Art
dahin: „Schild von Not und Silber geteilt, oben
in Rot linksschreitender silberner Löwe: unten
in Silber eiu von 3 roten sechsstrahligen Sterilen
begleiteter roter Sparreil. Auf dem Slechhelm
über rot-silbernem Wulst ein roter wachsen-
der Löwe, nach links gekehrt, in den Vorder-
pranken ein Schildchen wie die untere Hälfte
des Schildbildes. Der Löwe wächst zwischen
2 silbern uud rot übereck geteilten Hörnern."
Desgleichen stellte Sauer i. I. 1645 „für den
ehrenvesten fürneiuben Jerg Wilkau dt (Wie-
land) Bürger und Gastgeber, der Zeit Bixen-
meister der Baurenzuufft zu Biber ach und
alle seine ehelich Leibeserben und derselben Erbens
Erben in intinitum" einen Wappenbrief ans.
Das Wielandfche Wappen wäre nach Wilckens
heutzutage nach der in dem Wappeilbrief gegebenen
Beschreibung dahin zu präzisieren: „In blauem

Stuttgart, Buchdruckerei der Li

Schild aus grünem Treiberg wachsender goldener,
links gewendeter Löwe mit einer eisenfarbigeu
Pflugschar in den Vorderpranken. Auf links ge-
wendetem Stechhelm über blau-goldenem Wulst
der goldene Löwe wie ein Schildbild. Decken blan-
gold." Ebenso i. I. 1626 einen solchen für
Jakob Rubina, Bürger und Handelsmann in
Ravensburg und seine Brüder Jörg uud
Hanß Ulricheil und derselben Deszendenten in
inKmwm, Deil Namen dieses Ravensburger
Bürgers Rubiila fauden wir in deu bei Eben
uud Hafner, Geschichte von Ravensburg, abgedruck-
teil Bürger(aufnahme)listen nicht. Nach Wilckens
wäre das im Wappenbuch Bl. 132 eingeklebte
Wappen heute dahiu zu blasonieren: „Schild filber
und rot geviert, 1 und 4 in Silber, Mannes-
rumpf iil rot und gelb geteilter Kleidung mit
wechselnden Farbeu an Kragen und Anffchlägen,
iu der rechten Hand goldenen Ring mit Rubin
(!) haltend, die Linke in die Seite gestemmt, 2
und 3 gold-rot gespalten, darin gestürzter Sparren
mit wechselnden Farben, rot und gold. Helm:
auf silberrotem Wulst mit fliegenden Bändern
wachsender Mann wie Schildbild, Decken: rot-gold."
Gleich darauf (auf der Rückf. des letzten Bl. 133)
folgt aber ein anderes Wappen des Jak. Rubina,
nämlich „Schild schwarz-gold geviert, 1 und 4 in
Schwarz auf grünem Dreiberg rechtsschreitender,
aufgerichteter goldener Löwe, in der rechten Vorder-
pranke einen goldenen Ring mit Rubin haltend,
3 und 4 in Gold 4 schrägrechts über einander
stehende, rote Rauteu. Helm über schwarz-rot und
gold. Wulst mit fliegendeil Bändern wachsender
Löwe, wie Schildbild, zwischen 2 gold-schwarz
geteilten Hörnern, Decken rechts schwarz-gold, links
rot-gold." Wie es kommt, daß, zumal in so ganz
kurzer Zeit auf einander dem Rubiila 2 so ganz
verschiedene Wappen (außer dem Ring mit dem
Rubin) bewilligt wurden, läßt sich nicht recht
erklären. Das Rubiuasche Geschlecht ist längst
aus Ravensburg verschwuuden. Sauer selbst
scheiut seiue Tage nicht in Zeil beschlossen zu
haben; viele Bewilligungsdaten weisen vielmehr
ans Pafsau als seinen späteren Aufenthaltsort
Hill. Noch findet sich eine oberschwäbische Notiz,
daß Saner am 8. Dezember 1645 den Bartholo-
mäus T(D)augel (Zangel) aus Saulgau, derzeit
Vogt zu Lauterach und Ältmannshofen, zum öffent-
lichen Notar ernannt habe.

-e- H enk e l v. D onnersm a rk. Als deren
ältester Ähnherr wird im Goihaer gräfl. Taschen-
buch voil 1878, S. 361, Petrus Thurzo auf
St. Ladislaus (auch Oninto-Fero-Donnersmark)
im Zipser Koinitat 1378 in Ungarn angegeben,
welcher zuerst uuter dem Namen „Heu-kell"
erscheint. Dieselben, welche bekanntlich zu den
reichsten deutschen Hochadrligen zählen, sollen
ursprünglich aber aus der Herrschaft Wolfegg
iu Oberschwaben stammen lind von da nach
Oberungarn gekommen sein. Erst im 17. Jahr-
hundert erscheinen sie in Wien, so 1602 Se-
bastian, kaiserlicher Einnehmer in Kremnitz und
Mitglied des inneren Rats zu Wien, uud bald
darauf Lazarus 1624), ebenfalls als Mit-
glied des innern Rats u. f. w. u. f. w. in
Wien.

!t,-Gcs, „Deutsches VvIkZblatt"
 
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