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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 25.1907

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Schön, Theodor von: Schwäbische Biographien: Herzogin Maria Augusta von Württemberg, [4]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18486#0141

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Organ für Geschichte, MtertumDunde,

Annst und Anltur der Viözese Liotteuliurg und der angrenzenden Gebiete.

herausgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Veck in KaUenSburg.

Beiträge, Korrespondenzen ?c,, N e z e n s i o n s - E remp la r e, Tanschzeitschristen ?c^ wollen
stets direkt an Amtsrichter a.D. Beck in Ravensburg, B e stel lungen n»d Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstrasze 94, gerichtet werden.

Erscheint monatlich einmal nnd ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M, 1,90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition nm M, 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M, 2,20> zu beziehen; einzelne Nuiumeru 40 Ps. An-
noncen zc,, welche der Nichtnng dieser Zeitschrist nicht znlviderlansen, lverden von
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Nanin mit 15 Ps.,

"buchhändlerische Beilagen, Prospekte zc. nach Uebereinkunst berechnet.

. S.

Woe.


Fehwaliische Biographien.
?!i. Lcdoen. 44. Herzogin Maria
Augusta von Württemberg.

(Fortsetzung.)

Am 19. März 1737 wurde General
v. Remchingen ans ein Gutachten des
Geheimen Nats in seiner Wohnuug ge-
fangen gesetzt nnd dem General v. G a i s-
berg') der Oberbefehl über die Trnppe»
übertragen, welcher dann dem Administrator
Herzog Karl Nndolf Handtreue leistete,
worauf anch die übrigen Befehlshaber mit
Ausnahme des Grafen ».Portugals und
alle Truppen seinemBeispiel folgten. Sodann
wurde eiu am 18.März 1737 ausgefertigtes
Zirkularschreiben iu das Land erlassen
und iufolge desselben mit Ausschluß
der H erzogin - Witwe für deu Herzog
Karl Rudolf als Landesadministrator uud
den minderjährigen Herzog Kail Eugen
von sämtlichen Kollegien, Beamten und
Untertanen Huldigung abgenommen. Diese
Interims - Hnldignng war in solcher Eile
und so geheim vorgenommen worden, daß
die Herzogin-Witwe erst Knude davou
erhielt, uachdem sie bereits beendigt war.
Das Ganze war nichts als ein

1) Philipp Albrecht v. Gaisbergzu Kirchen-
tellinsfurt!) geb. 21. Januar 1676, starb 6. März
1752 als herzoglich charakterisierter württ. General-
feldmarschalllentnant. Er war 1724 Oberst-
leutnant, 1728 Oberst der Garde zu Pferde,
resignierte 14. Nov. 1744 als Generalmajor.

2) Marquis Antonio v. Portugal nnd
Puebla, geb. 1699 in Centa, Afrika, war 1736
herzogl. württ. Oberstleutnant beim Prinz Fried-
rich-Jnfanterie-Regiment, ivnrde Oberst 18. Sept.
1736, 26. April 1737 verabschiedet, stand später
in kaiserlichen Diensten. Er gehörte einer Ba-
ftardlinie des königlichen Hanses Portugal an.

Sta atsstreich, eilte grobeRechts -
verletznn g.

Nach diesen Vorgängen und uachdem
die Herzogin-Witwe durch die Verhaftung
des Generals v. R e m chingen ihre Haupt-
stütze verloren hatte, war ihre Lage höchst
nnangenehm und schwierig geworden. Sie
hatte zwar das Testament ihres Gemahls
zur Bestätigung an den Kaiser gesandt und
auch Herzog Karl Rudolf halte sich au
denselben gewandt. Allein man achtete
darauf wenig, daß die Herzogin die Hilfe
des Kaisers augerufen hatte. Bei der Ver-
haftung des Generals v. Remchingen
war es übrigens, wie der Resident von
Raab am 19. März 1737 dem Bischof
von Würzbnrg berichtete, dem Jäger des
Generals gelungen, eine Kassette mit Briefen,
in welcher die Instruktion des Bischofs
wegen der Erziehung (Zncht) der Prinzen,
die Originalschreiben wegen Raabs Sen-
dung und ein Schreiben vom Geheimen
Rat v. Fichtel sich befanden, zu retteu
und zur Herzogin-Mutter zu briugeu,
welche sie Raab überlieferte. Auch hatte
Maria Augusta sich erinnert, daß ihr
verstorbener Gemahl mit dem General
anch im Geheimen und über nur ihre Per-
son angehende Dinge korrespondiert hatte.
Da es ihr nun daran lag, dergleichen
Billetts nicht in andere Hände fallen zn
lassen, so hatte sie nach Arretierung des
Generals durch desseu Adjutanten, Hanpt-
maun Gerhard die in dessen Quartier
zurückgebliebene kleine Kassette zu sich
bringen lassen, solche geöffnet nnd die auf
sie bezüglichen Schristen herausgenommen
und solche teils zerrissen, teils verbrannt,
teils aber nnd sonderlich die auf des Her-
 
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