Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 25.1907

DOI Artikel:
Mayer, Franz Xaver: Schwäbische Biographien: Wilhelm Ulrich Freiherr v. Guttenberg, 18. Dekan in Komburg, 1695-1736, [1]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18486#0157

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Organ für Geschichte, AlteetninMnnde,

Annst und Anltnr der Diözese Vottenbnrg und der angrenzenden Gebiete.

herausgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Beck in KavenFburz.
Beiträge, Korrespondenzen ?c,, N ez e il s io n s - Exemp lare, Tauschzeitschristen ?c. wollen
stets direkt an Amtsrichter a.D. Beck in Ravensburg, Bestellungen nnd Neklaniatioueu au
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbaustraße 94, gerichtet werden.

Nr. 40.
W05.

Erscheint monatlich einmal nnd ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M. 1.S0 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M, 2.10 (außerhalb des
deutsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nninmern 40 Pf. An-
noncen :c., welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht znwiderlansen, werden von
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Nanm mit 15 Pf.,
buchhändlerische Beilagen, Prospekte zc. nach Uebereinknnst berechnet.

lahW.

Schwäbische Biographien.

45. Wilhelm Ulrich Freiherr
v. Guttenberg.

18. Dekan in Komburg, 1695—1736.

Von F. X. Mayer, Pfarrer.

Nach dem Tode seines Vorgängers ans
dem Stnhle des regierenden Dekans des
adeligen Ritterstiftes Komburg Johann
Heinrich v. Ostein wurde an dessen Stelle
gewählt Wilhelm Ulrich Freiherr
v. Guttenberg, 1695. Er war ge-
boren am 6. Nov. 1662 aus dem Ge-
schlechte des sräukischeu Uradels v. Gutten-
berg, das 1700 den Freiherrntitel sich er-
warb. (Wappen dieser Familie: im blanen
Schild eine goldene Rose von vier Blättern;
Helmkleinod: ein niederer, roter, vehem-
gestülpter Hnt, aus dem fünf schwarze
Schilfrohrkolben (ursprünglich Streitkol-
ben) hervorwachsen. Nach Siebmacher.)
Mit 18 Jahren (1680) wurde er Kapitular
im Ritterstift und im Alter von 33 Jahren
wurde er zum Dekan erwählt. Als solcher
leitete er das Nitterstift Komburg die
lange Reihe vou 41 Jahren bis zu seiuem
Tode am 5. Mai 1736 früh gegen 4 Uhr,
im Alter von 73 Jahren. Er war
zugleich Propst von Worms und Dekan
zu St. Burchard in Würzburg.

In seiner 41jährigen Regierungszeit
als Dekan hat Guttenberg sehr viele Bauteu
aufgeführt, so daß sein Wappen in Kom-
burg uud Umgebung am öftesten sich findet
neben dem des Dekans uud nachherigen
Propstes Erasmus Nenstetter, genannt
Stürmer (1551 — 94), zum Beweise, daß
diese Gebäude uuter seiner Regierung er-
baut wurden. So ist er der Erbauer

des schönen ersten Eingangstors nach
Komburg mit dem großen Wappen des
Ritterstifts (goldner Löwenkopf mit Sparren
in Blau) und Genien des Wohlstandes,
der neuen Dekan ei (sein Wappen über
dem Eingang), der neuen Kirche. Weiter
sindet siiS sein Wappen an den großen
zinnernen Leuchtern auf dem Hochaltar
mit Kruzifix, au einem silbernen Lavabo-
teller, an der Orgel, am Nordportal der
Stiftskirche, am obern Brnnnen vor der-
selben, am Tore zum Spital, am Tor-
ban nach Gschlachtenbrezingen, an der
Komburger Stifts scheuer in Hessen-
thal, am sogen. Samen bau mit seinem
mächtigen Keller am nordöstlichen Fuße
der Komburg mit folgender Inschrift:
Wilhelm Ulrich v. Gutteuberg, Dompropst
zu Wormbs, Dechant zu Komburg und
St. Bnrchard zu Wirtzburg 1705.

Unter diesem Dekan wurde die alle
romanische Basilika 1707—15 umgebaut
in die jetzt stehende große Halleukir che
im Barockstile — die uördliche Umfassungs-
mauer war nämlich baufällig. — Am
15. Sept. 1715 war die Konsekration
desselben dnrch den 70. Bischof I o h.
Phil. v. Greiffenklau von Würz-
burg (1699—1719), nachdem derselbe
am 11. Sept. daselbst abgereist und am
13. zur Vesperzeit in Komburg auge-
kommen war und am 14. eine hl. Messe
bei den Kapuzinern in Klein-Komburg
gelesen hatte. Bei Gelegenheit dieser
Kirchweih, die von Katholiken und Prote-
stanten stark besucht war, hielt der Bischof
zugleich die Predigt, die uachher im Druck
erschien. Am Tage nach der Weihe reiste
der Bischof wieder in seine Residenz ab,
 
Annotationen