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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 25.1907

DOI Artikel:
Finkbeiner, ...: Aus der Pfarreigeschichte von Wurzach, [12]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18486#0163

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zur „Verbesserung" der
neuen Hofkaplanei stif-
tete fl. 500. —

b) ans einem weiteren
Vermächtnis derselben
vom 7. April 1679

mit fl. 400. —

c) aus einem Vermächtnis
der Gräsin M. Anna
zu Zeil, geb. Gräsin

v. Lamperg mit . . fl. 500. —
Was die Verpflichtungen des je-
weiligen Schloßkaplans anlangt, so ver-
fügte die sud a, nnd d soeben genannte
Gräsin Johanna testamentarisch, daß für
die unterm 7. April 1679 vermachten
400 fl. „in der St. Georgenkapellen oder
in der Pfarrkirchen für ihre und ihres
Gemahls Seelenruhe an allen Qua -
tembern drei hl. Messeu gelesen"
werden, während die sud c genannte
Gräfin M. Anna, geb. v. Lamperg, in
ihrem Testameme bestimmte, „wöchent-
lich solle für ihre und ihres liebwertesten
Herrn Gemahls arme feel in d erSchloßkapelle
oder anderswo eine hl. Messe gelesen"
werden. Hiezu kommt die (s. Einleitung)
vou Truchseß Johannes bezw. Jakob
(1422/25) gestiftete wöchentliche „öwige
Messe" für ihn selbst, seine Gemahlin,
die Vorfahren und Nachkommen.

Nach den Akten besteht somit für die
Schloßkaplanei nur eine Verpflichtung zu
zwei Wochenmessen und zwölf Quatember-
messen (zusammen 116 jährlich). Zur
Zeit aber (nachweisbar seit 1721) wer-

Verme

Aller derJenigen Persohnen und Figuren, so bey neg

1. Einer zue Pferdt, romanisch kleidt....

2. Zwei Trompeter

3. Herenbauger (— Herold mit Pauke?) . .

4. Genius zue Fueß, tragent den Schild: ?Ä8sic>
Oornini nostri Ltiristi

5. Staabtrager

6. Fahnenträger

7. Adam und Eva

8. Der Todt

9. Der Teiffel

10. Eine tragende Figur: „Die Liebe Gottes",

bedeutendt die große Lieb zue dem Leiden
Christi.

Ii An,> Anna nimmbt von ihrem Sohn

i-)' ^ 5 Tobia den Abschied, bed. den Ab-

12. Dobias /

13. : Die Bescheidung.

14. Der Abschidt Christi und Maria ....

den vom Kreuz- und Verenakaplan in
Wurzach wöchentlich drei hl. Messen
pi'o im allgemeinen

appliziert gemäß der Pfründbeschreibung
genannter Stellen. Warum und wann
diese Aendernng ersolgte, ist aus den
Akten nicht mehr erfindlich; den Schlüssel
zur Lösung dieser Frage könnte etwa nur
bieten eiue Bemerkung des Hofkaplans Jo-
seph Trithon vom 3. August 1695, welche
dahin lautet, daß der betreffende Benefiziat
außer der ,^'uxt^ funclcttivriem
Lti gestifteten wöchentlichen

Messe verbunden sein soll „pi'v supp-
1en6c> ciefectu tunci^tionum

jede Woche das ganze Jabr hindurch zwei
bl. Messeu 3,6 ÄrAS LZ. 4>iniwtis
ÄpplicAtivs zu zelebrieren".

O. Anhang.

Zum Schluß der Abhandlung über die
Schloßkapelle möchten wir noch eines
Fnndes gedenken, den wir gelegentlich im
fürstlichen Archiv zu Wurzach gemacht
haben und der mit der Schloßkapelle in
engster Beziehung steht, nämlich eines
religiösen Volksschauspiels, das früher
(noch 1711) in Wurzach üblich, aber voll-
ständig der Vergessenheit anheimgefallen
war und das wir oben schon angedeutet
haben, eiues Schauspiels, welches das
ganze Leiden Christi in Vorbildern und
Erfüllung dem Volke lebhaft vor Augen
führte in Form einer großartigen Kar-
freitagsprozefsion, deren Programm
wir hier folgen lassen:

rkhung

er Procession am Carsreytag sollen erhibiret werden.
Hainrich Briener.

H. Ambtschreiber und H. Cammerdiener.

Laggey Jakob Kratt.

Joseph Schneider.

Meister Hannes Kummer und Johann Amann.
Georg Walser.

Magdalena Spechtin, Adam N.

Benedikt Wunder.

Joseph Schmidt.

Anna Kernlerin.

Hans Georg Eißenbarth.

H. Burgermeisters Frommers Buob (Christus) und
Jungfrau Magdalena Enzenpergerin (Maria).
 
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