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Beilage zum Diözesan-Archiv von Schwaben — 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.17219#0013
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Eilt urwüchsiges und seltenes altes Buch über
das si. Vlut zu Weingarten.

Audi obsecro prius, quam alios attendas O Caesar,
quid loquatur in te Dominus Deus. Audi obsecro, quid a
Te exigat Sanguis Divinus ? Numquid ebullit ad hujus vel
solum nomen Sanguis tuus vere Augustus ? Nae Tibi hic
optimus est consiliarius. Audi, quid ad te exigant Fun-
datores Cognali (c) Tuif Audi, quid suadeant Rudol-
plius I. Maximilianus I. ? Ne quaeso confundi patiaris
Rationes tuas cum SS. Sanguinis rationibus. Ne causam
Christi Sanguinis, & tu am duas facias. Certe quod illi
tribues, certö retribuet; nihil unquam utiliore cum
fcenore collocabis. Nunquam melius Sanguini tuo con-
sules, quam si honori Christi Sanguinis consulas, &
herum, qui Christi Sanguini sunt emancipati, consu-
las libertati. Habet reverä Sanguis ille vocem suam,
quam si bene audis, rnulto plura audies pollicentem,
quam postulantem. Subscribe obsecro Caesar Quintavi
tui Maximiliani I. placitis: approba, quod ante ipsum Cae-
sares omnes approbärunt: quod sanctissimi re non minus
quam nomine Romani Pontifices SS. Sanguini confirmä-
runt; & ostende Te nuper Ccenobij Weingartensis factü
advocatum, Advocatum SS. Sanguinis exemplar esse ad-
vocati vere Pij, vere Augusti, Caesarem bonorum Advo-
catorum. Age obsecro, neque differ ulteriüs, quod te
rogat SS. Sanguis. ut bene Tibi sit in aeternum.

Durch disen, und mehr andere Briefs hat unser erwehnter
P. Gabriel Bucelin bey Ihre Kayserl. Vtajestät Leopolde,
glorreichistcu Angedenckeus, so vil vermögt, daß höchst der-
selbe sich eyffrigstens bemühet, Erlaubnuß und Einwilligung
von dem Apostolischen Stuhl zu erhalten, unser heiligstes
Blut mit einem ofsentliche Kirchen-Dienst hochfeyrlich verehren
zu kennen. Ein Copien von dem Briefs, den Jhro Kayserl.
Majestät diser Ursachen halber uacher Rom an den Herren
Cardinalen Pio habe abgehen lassen, ist abermalen von P.
Gabriel Bucelin in seine Weingartische Jahr-Schrifften eigen-
händig eingetragen worden: mit angemcrckteu Dato des; ge-
gebenen Kayserlichen Brieffs. Zu Wien Anno 1678. den
30. Octobris.

Anmerckung über den vorstehenden Briefs P. Gabrielis Bnce-
lini an Jhro Kayserl. Majestät Leopoldum des Ersten und

Grossen.

8 6.

Unser R. P. Gabriel Bucelin hat in vorstehenden Briefs
Rudolphum Ium deß heutigen Allerdnrchleüchtigsten Ertz-Hcrtzog-
lichen Hauses Oesterreich (a) ersten Stammen-Vatter; Maxi-
milianum 1^ aber Leopoldi deß Ersten, und Grossen (b) snnff-
ten Anherrn, und letstlich unsere Weingartische Stisfter die
Guelsvnes allerhöchst desselben (c) Vettern genennet: und zwar
billichister müssen; Sintemalen das Erstere aus; allen Bücheren,
so zum unsterblichen Ruhm und Namen deß höchst erwehnten
Durchleüchtigsten Ertz-Herzoglichen Hanfes Oesterreich schon
bilfältig zum Vorschein gekommen, sattsamm erhellet. Das
andere und Dritte kan gleichfalö auß den bewehrtisten Histo-

ricis ohnschwehr ersehen werden. Ferner das Dritte betreffend,
hat davon nach nuferem P. Bucelin Joach. Fridericus Fellern
folgender Gestalten geschriben: das Welsische Geblüt ist anch
m die Habspurgische Vorfahren deß heütigen allerdnrchleüch-
tigsten Hauses Oesterreich gedrungen, und gründet sich haubt-
sächlich auf die Wort einer alten Genalogie in denen Origi-
nibus Murensis Monasterij in Helvetijs Spirembergij Anno
1627. in quarto impressis. Ibi Albertus (verstehe der Reiche
zugenannt Graf von Habspurg) per Itam Comitissam de
Pfullendorff, filiavi Sororis Ducis Welpli, genuit Rudol--
phum,& Comitissam de Linigen &c. Welch letstere Lateinische
Wort auch Joan. Georg. Eccardus in seinem Originibus sere-
nissimae ac potentissimae Familiae Habspurgico-Austriacae
1. 2. c. 7 n. 2. angezogen hat und lauten auf Teütsch also: Alber-
tus der Reiche zugenannt Graf von Habspurg hat mit Jta einer
Gräfin von Pfullendorff (Sie wäre ein Tochter der Wulfildis;
Wulfildis aber ein Schwester Guelfoniö deß Sechsten, und
Gemahlin Rudolphs deß leisten Grafens zu Bregentz und
Pfullendorff) erzeügcte Rudolphum zu genannt den ältere»,
Anherrn Kaysers Rndophi deß Ersten. Auß welchem allem
Sonnenklar erscheinet, daß unser offt ernennter P. Bucelin
unsere liebe in GOtt ruhende Stüffter die Gnelfones nit ohne
Grund und Fundament mit der praerogativ- und Titnl der
Vetterschafst gegen dem Allerdurchleüchtigsten Ertz-Hertzoglicheu
Hauß Oesterreich beehret habe. Wann aber einer von gegen-
wärtiger Oesterreichischen, wie anch von der Brannschweig-Lüne-
burgischen Abstammung auß dem Guelfischen Geschlecht fernere,
und weitläufserige Nachricht verlanget, der kan selbige in ob-
benambsten Authoribus zn Gnügen finden. Pucelin in Ge-
nealog. Germ, notitia part. 3 in I. Tab. Habspurg. Ta-
mil. p. 26. & seq. nec non alibi. Joach. Frider. Fellern
in suo Geneologico Tractatu suprä citato Eccardus, in
originibus serenissimae ac potentissimae Familiae Habs-
purgico-Austriacae locis jam allegatis.

Das V. Eapitek.

Umständlicher Bericht, wie die Erlanbnnß von Rom erhalten
worden, daß H. Blut zu gewisen Zeiten im Jahr mit einem
öffentlichen GOtts-Dienst verehren zn kennen.

8 i.

Unser Eatholische Kirchen ist sehr vorsichtig, und behut-
sam, wann etwann ein öffentlicher Gottö-Dienst zur Ver-
ehrung eines gewisen Geheimnuß, oder neüer Heiligen, und
deren Heiligthümer anzuordnen vorfallet, und zwar also, daß
mehrmalen gantze Jahr-Hundert vorbei) gehen, biß die Sach
recht gründlich undersucht, probieret, und zu der erwünschten
Endschafft gebracht wird. Dessen haben wir einen unwider-
sprechlichen Beweißthnm an dem hochheiligen Geheimnuß der
unbefleckten Empfängnuß Mariae, um wessen öffentliche, und
allgemeine Verehrung lang vorhero, ehe das Papst Alexander
der Sibende um das 1664.te Jahr allen Ehrist-glanbigen selbe
endlich vergönstiget, embsigistens ist bearbeit worden. Wir
wissen anch von unseren Zeiten, daß mehr dann hundert Jahr
verstrichen, biß die Heilig- und Seligsprechung Joannis Ne-
pomuceni Thumherru zu Prag, und deß p. Fidelis Eapu-
 
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