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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0065

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Deutsche Kunst-Zeitung.

> Siebenter Jahrgang.

iirransgegtbrn und redigirt
' von


> 16. Februar >

/ M 7. ,

Dr. Max Schasler,


1862.


y Herausgeber des „Deutschen Kunst - Kalenders" in Berlin.



Abonnemcntsbedingungen.

..Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1—IZ Bogen 4lo j| 1. Für Dcnlschlanö sninintlichc piMaulllMen, Luch- und Auuiihandlnugkn.
zum AbonncmentSpreise von iz Thlr. pränumerando pro Quartal. — Preis 2. Für Großbritanicn, Amerika »,,d Australien G- Aeedcr's Bnch-

ciner einzelnen Nummer 4 Sgr. ohne Kunstbeilage- — Bestellungen nehmen , Handlung und Gcncral-Zcitungs-Agcntur in London, 8, I.iitle dl(-vport-str°ei
auster der ,,Expedition der Diosliuren" an: I^ceie6str?i-««j.

Ons Iiedalitiorisburesiu (Wilhelmsstr. 25, Ecke der Püttkammerstr.) ist täglich von 8-—10 Uhr Morgens geöffnet.

3 n ft n 11:

Alchlindclndcr Artikel: Was thut der deutschen Historienmalerei
Noch? von M- Sr. (Fortsetzung.)

Kunstliironik: Verschiedene Lokalnachrichten ans Berlin, Breslau,
Nürnberg, Nom.

Kunst-Kritik: Wanderungen durch Münchener Kunstwerkstätten.
Kunstlitcratur und Album: I. Overbeck, Geschichte der griech.

Plastik rc. — vr. C. Kocher, Harmonik. — vr. C. Kocher,
Klavierspielbnch. — R. Adams, die Farbenharmvnie rc.
— I. I. Weber, Jllustrirte Zeitung. (Fortsetzung.)
Kunstinstitiitc und Kuustvcrciur: Preisbewerbung 6ei der k.
Akademie der Künste in der Geschichtsmalerci. — Londoner
Industrie-Ausstellung.

Was thut der deutschen Kistorienmalerci Woth?

Randglossen zu dem Protokoll der siebenten Hauptversammlung der „Verbindung für historische Kunst" von M. Sr.

(Fortsetzung.)

In der Genremalerei herrscht in dieser Beziehung ein
viel naturgemäßeres Verhältniß. Hier komult der ideelle
Gehalt des Motivs viel mehr zu seinem Recht, und das
Publikum, dessen gesundes Urtheil von keinem Fachvor-
urtheil verdunkelt ist, zeigt sich nicht ohne triftigen Grund
geneigt, bei einem Genrcgemälde eher eine Schwäche in
der Technik als einen Mangel an Geist in der Wahl oder
Auffassung des Motivs zu verzeihen. Dies kommt daher,
weil den Künstlern die genrehaften Motive näher liegen,
weil ihnen das individuelle Volks- und Familienleben
geläufiger ist und weil sie sich in dem, was sie unmittel-
bar lebendig umgiebt, mehr zu Hause fühlen als in der
Weltgeschichte. Aber, ihr Historienmaler, wenn ihr einmal
Geschichte malen wollt, so müßt ihr euch auch darin ver-
senken, müßt euch mit der Entwicklung der Weltbegeben-
heiteu in ihrem innern siebcnsgange bekannt machen, müßt

die Geschichte 'nach ihrem geistigen und sittlichen Inhalt
studiren, wie der Genremaler die Natur des ihn umge-
benden Volkes studirt — dann werdet ihr euch in eurer
Sphäre auch mehr zu Hause fühlen.

Der vergleichende Gegensatz zwischen Historie und
Genre führt am einfachsten zum Begriff des historischen
Stils.'") Daö Genre hat es mit dem Menschen als Jndi-

*) Wir müssen uns hier eine die letzten Verhandlungen der
„Verbindung für historische Kunst" berührende Bemerkung ge-
statten. In dem gedruckten Protokoll über dieselben findet sich
bei dem Bericht über die Debatte, welche in Betreff des Ankanss
des. Mllllcr'schcn Bildes stattfand, der Passus: „Herr Professor
Forchh'ammcr hob dringend hervor, daß der „Verein für histo-
rische Kunst"sich bemühen müsse, den Begriff historisch zu fixiren".
So sachgemäß und natürlich ein solcher Wunsch erscheint — der
nebengesagt dennoch ein frommer geblieben ist — so ist es doch
 
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