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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0293

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Dentkchc Kunst-Zeitung.

Siebenter Jahrgang

JjrrcmsgEgEbrti und redigirt


> 7. September,

!' J\S 36.

Dr. Max Schasler,


18<»2.


0 Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin.

<


Abonnemenlsbedingungen.

„Die Dioskuren" erscheinen wöchentlich (Sonntags) in 1-1^ Bogen 4to II 1. Fiir Deutschland sämmtliche postanstatlen, Buch- und Annsthandlungen
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außer der „Expedition der Diosliuren" an: I! I^eioester-sq.

Vas L.eäactionsdureau ist nach der Victoriastrasse Nro. 29 a verlegt worden.

3 n b a 11:

Korrespondenzen: 9 Köln, Mitte August. (Konkurrenzmodelle
für das Königsdenkmal. Forts.) - % London, den 21. Aug.
(Die internationale Knnstausstell. IV. Die Franzosen. Schl.)
chj: Riga, (Das Stadtlheater in architektonischer und or-
namentaler Beziehung). — t München, den 1. Septcmb.
(Kunstverein.) —

Kunstchronik' Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, Köln,
Mannheim, Leipzig, Frankfurt a. M., Meiningen, Heppen-
heim, Nürnberg, München, Basel.

Knnstinstitiitc und Knnstvercine: Die Petition in Betreff der
Organisation der Kunstangelegenheiten in Preußen.

Korrespondenzen.

9 Köln, am 2. September. (Die Konknrrenz-
modelle für das Königsdenkmal. Forts.) Ich
bin nun endlich zu demjenigen Denkmal gelangt, welches
— wie cs unter allen Entwürfen durch Abgehcn von der
obligaten Reiterstatue die entschiedenste Originalität be-
sitzt — so auch am meisten sich dem architektonisch-ernsten
Charakter der Stadt Köln anpassen und überdies durch
seine kolossalen Verhältnisse (der Anlage nach soll es
sich auf einer cntprcchcnd breiten Unterlage bis auf 100
Fuß erheben) einen sehr bedeutenden, ja gewaltigen Ein-
druck monumentaler Großartigkeit hervorbringcn dürfte:
ich meine das Modell von Christian Mohr, dem kölner
Dombildhaner. Um zunächst eine Vorstellung von der
Gcsanimtform des Entwurfs zu geben, bemerke ich, daß
er ein von einer vierseitigen Galerie, die in der Mitte
jeder Seite durch eine Freitreppe durchbrochen, an den
Ecken aber mit Brnnnenschalen geschmückt ist, umgebenes
vierseitiges, thurmartigcs Bauwerk darstcllt, welches sich
in drei übcrcinanderlicgende Abtheilungen gliedert und oben
mit einer Kuppel abschließt, über welcher, getragen von
einer Gruppe von drei weiblichen Figuren, Kroncnträge-
rinnen, der preußische Adler mit ausgebreiteten Flügeln

(in der kolossalen Größe von 16 Fuß Ausdehnung zwi-
schen den Flügelspitzen) schwebt. Die mittelste (Haupt-)
Etage zeigt vier Nischen, in derer vorderste die 16 Fuß
hohe Figur des Königs steht, während die unterste Ab-
theilnng unmittelbar über dem mit Reliefs gezierten Sockel
durch die vier, je an den Ecken auf Vorsprüngen stehenden
Heldenfiguren Blücher's, Gneisenau's, 9)orf’S und Scharn-
horst's ftankirt ist.

Soviel zunächst für diejenigen Ihrer Leser, welche das
Modell nicht ans eigner Anschauung kennen, damit sie vor
allen Dingen wenigstens eine allgemeine Vorstellung von
dem formalen Eindruck des Ganzen erhalten. Wenden
wir uns jetzt zu dem Grundgedanken und dessen Detail-
gliederung in ideeller und formaler Beziehung. Hierüber
hat sich der Künstler in seinem Prospekt sehr ausführlich
und klar ausgesprochen, so daß wir uns darauf beziehen
können, indem wir wenigstens die Hauptpunkte daraus
mittheilen. In seinen „Einleitenden Betrachtungen" sagt er:

„Friedrich Wilhelm HI. war, obschon in einer Zeit
geboren und erzogen, in welcher das Bürgerthum auch
nicht annähernd die politische und gesellschaftliche Stellung
einnahm, wie in unfern Tagen, trotz feiner militärischen
 
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