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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 7.1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.13516#0373

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Drulllhr Kunst-Zeitung.

mtim.

! Siebenter Jahrgangs

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Ijrrnnsgtgtbtn unb rrdigirt ,

16. Novembers

/ M 46. >

Dr. Max Schasler,

1862.


0> Herausgeber des „Deutschen Kunst-Kalenders" in Berlin. <


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1. Für Deutschland sämmtliche poftailgalten, Buch, lind 1inl>gi>anKungkn

2. Für Großbritanien, Amerika und Australie» (ß. Lender's Buch-
Handlung und General ZeitnngS-?lgcntur in London, 8, L-ittlo Newport-street,
Leicester-sq.

«rrtrr Yictoriastrassc Nro. MO«.

3 n l>

Korrespondenzen: i London, 30. Octobcr. (Die internatio-
nale Kunstausstellung. IX. Die Kuustmächtc zweiten Ranges.)

R Berlin, 14. November. (Ein neues Kunstjournal.).
Kuustckronik: Verschiedene Lokalnachrichten aus Berlin, München,

Kunst-Kritik ""''Akademische Kunst-AuSstellung. II. Malerei.

alt:

5. Das Genre.

Kuustlitcratur und Album: Chronik für bildende Kunst (Pro-
spekt). — I. Vollweid er, Perspektive. — K. Rosen,
König Friedrich Wilhclin IV. — ir. Albuin: W. Zahn,
Die schönsten Ornamente u. s. f. — K. Stegmann, Orna-
mentenschule. — H. EicheuS, Jairi Töchterlcin.

Korrespondenzen.

Z London, 30. Okt. (Die iuternatiouale Knust-
ausstelluug. IX.DicKunstmächtezwcitenRanges.
Schl.) Da Tidemand und Gudc, von denen Ersterer
nicht allein unter den Norwegern — was nicht viel sa-
gen will — sondern auch unter allen Malern hervorragt,
bei den Deutschen und Dahl bei den Dänen besprochen
sind und die übrigen Landschafter, wie Bodom,
Eckersbcrg, Morten Müller und der verstor-
bene Capellen eher nach Düffcldorf gehören, so kann
ich mich von Norwegen direkt nach dem Süden Europa's
wenden, ju zwei Ländern, die in der Kunst leider noch im-
mer auf Das angewiesen sind, was die Vergangenheit her-
vorgebracht hat. Beide sind in der Malerei nur ein Schat-
ten Dessen, was sie waren. Italien, so reich und treff-
lich es in der Skulptur vertreten ist, so groß verhältniß-
mäßig das Kontingent seiner ausgestellten Bilder ist, bie-
tet in der That wenig Erfreuliches dar, wenig, was ans
einen bevorstehenden neuen Aufschwung der Malerei schlie-
ße» läßt. Die ältere Zeit des klassischen akademischen
Stils ist durch den ehemaligen Hofmaler Napoleons, An-
drea Appiani, vertreten. Mit Ausnahme des aus-
gedehnten landschaftlichen Bildes von Massimo d'Aze-

glio, dem Direktor der turincr Akademie, „Victor Ama
dcus n. in Sicilicn" und der gräuelvolle» „Einnahme von
Jerusalem" von dem hochbejahrten Venetianer Ha her,
verrathen viele andere Produkte noch immer eine offen-
bare Hinneigung zur akademischen Richtung, oder halten
sich mit wenig Glück an die Nachahmung der Präraphaeli-
ten oder der Naturalisten. So Benv enuti's „Lasset die
Kindleinzu mir kommen", Marcellini's „Konception"
nd „Madonna mit dem Kinde," Lodi's frostige Allcgoriec
„Italien als Trösterin Rom's und Benedig's", Lanfre-
dini's „Kindheit Passignano's." Ich will nicht leugnen,
daß auch manche künstlerisch reckt gediegene Leistungen im
historischen Genre und in der Architekturmalerei vorhan-
den sind, wie z. B. Gambo's „Leichenbegängniß Tizian's",
Morrcllis „Jkonoklasten", Mnssini's „Marino Fallen"
und die Architekturstücke von Lnigi Bisi und Luigi
Marchesi; wer aber die eigentliche Galerie verläßt, fin-
det sich unten an der Treppe noch überrascht durch ein
wahrscheinlich zu spät cingctroffenes großes Werk von Ussi
„die Vertreibung des Herzogs von Athen, Walther's von
Brienne aus Florenz int Juli 1343", eine wohlüberlegte
Komposition von lebensvoller Handlung und kräftigem ge-
 
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