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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 9.1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.13518#0297

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Leicester-sq.

Redactionsbiireau Victoriastrasse IVx*o. 16.

Inhalt:

Abhandelnder Artikel: Die akademische Konkurrenz. — Bilder aus j Kunstchronik: Lokatnachrichten aus Berlin, München, Gotha,Wien,
Wald und Feld von M. L>r. (Forts.) ; Paris, Carrara, Perugia, Amsterdam, Antwerpen, Upern, Gent.

Korrespondenzen: Dresden, Mitte Juli. (Die akademische Kunstinstitute u. Kunstbereinc: Wissenschaftlicher Kunstverein.

Ausstellung; Museum. Forts.) Ausftellungskalender.

Aie akademische Konkurrenz.

ann wird endlich ein Anfang mit
Per schon so lange in Aussicht ge-
stellten Reorganisation der Akademie
gemacht werden?

Die diesjährige akademische
^Konkurrenz um den Staatspreis
von 1500 Thlr. zu der obligaten Nom-
fahrt giebt in dieser Beziehung wieder
viel zu denken. Sollte denn nicht we-
nigstens in diese längst als veraltet und
zwecklos anerkannte Einrichtung eine Aenderung eingeführt
werden können? Jeder Künstler von einiger Bedeutung
weiß — zum Theil aus eigener Erfahrung und zum
eigenen Schaden — daß ein Aufenthalt in Italien zum
Studium der alten Meister nur dann erst wahrhaft frucht-
bringend für die künstlerische Ausbildung wird, wenn
diese einen gewissen Grad technischer Sicherheit erreicht
hat. Einen Schüler der Akademie nach Rom schicken, ist
ungefähr dasielbe, als wenn man einen Quartaner mit

Ueberspringung der höheren Klassen auf die Universität
senden wollte. Das Resultat kann nur eins sein: Hem-
mung der naturgemäßen Entwicklung durch die unaus-
bleibliche Verwirrung, welche der Versuch eines Studiums,
das so bedeutende Vorkenntnisse in technischer, kunstge-
schichtlicher und ästhetischer Beziehung voraussetzt, noth-
wendig zur Folge haben muß. Das Beste, was die
jungen Leute aus Rom mit zurückbringen, ist eine gewisse
Fertigkeit im Kopireu und die aus derselben nur zu oft
entspringende Schablone, welche den in ihnen etwa liegenden
Keim originaler Anschauung bis auf Jahre hinaus
in der Entwicklung hemmt oder wohl auch ganz unter-
drückt. Man gewähre ihnen die Prämie, aber nicht um
nach Rom zu reisen, sondern mit der Verpflichtung, noch
einige Jahre in dem Atelier eines berühmten Meisters zu
arbeiten, oder man sende sie allenfalls nach Paris oder Brüs-
sel, wo sie nicht minder, falls sie das Bedürsniß dazu
fühlen, die Werke alter Meister studiren können, wo sie
aber vor allen Dingen sich mit den nothwendigen Requi-
siten des modernen Kunstschaffens vertraut machen können;
vor Allem aber gewähre man ihnen Zeit und Mittel, um beim
 
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