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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 10.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.13555#0103

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Zehnter Jahrgang.


Prrlmxgegebkii und rthigirt

c

12. März |

M 11.


Dr. Mar Schasler.

<

1 1863. (

Aboilnementsbcdingungen.

„Die DioSkuren" erscheinen wökNcnrlicü (Eonniags) in 1—iz Bogen 4to 1. Für Deutschland sämmtliche Po (lau Hnflcn , Bucfi- und Nnnlihandinngc«

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3 n 6 a 11:

?lbl)nnbclll6e Artikel: Welche Sujets eignen sich am meisten I Ende Februar. (Ausstellung des Vereins für bildende

für die heutige Historienmalerei? von M. Sr. (Schluß.) >! Kunst.)

Korrcivonvrnzrn: © Wien, Ende Februar. (Februar-Aus- |j Kunftchrouikl Lokalnachrichten aus Berlin, Wittenberg, Wien,
stellung des Oesterreich. Kunstvcreins. Schluß.) — ch Kassel, s Prag, München, Rom.

^limitllti- liegen Titel und Inhaltsv erzeichniss zu Jahrgang 1864 bei.

Welche Sujets eignen sich am meiden für die heutige Kißorienmaterei?

Von M.

it jener faschen Ansicht, daß zwischen
dem ideellen Inhalt eines Historien-
geinäldes und seiner Stilsorm ein
Gegensatz obwalte, so daß Eins
ohne das Andere bestehen könne,
hängt nun die nicht minder falsche
Vorstellung, welche man von den
alten Meisterwerken als Vorbil-
der n f ü r d i e S t i l r i ch t n n g d e r
heutigen Kunst hegt, auf's aller-
innigste znsammen. Es ist dahin
gekommen, daß man die alten Mei-
ster nicht etwa blos relativ, sondern
schlechthin und in jeder Beziehung als unerreichbare
Muster der historischen Malerei betrachtet, ja daß man
als höchstes Lob eines modernen Kunstwerks hervorhebt,
es „sehe aus wie ein altes Bild". Wäre dies Arniuths-
zeugniß, das sich damit die heutige Kunst ausstellt, ehrlich

Sr. (Schluß.)

gemeint, so möchte man in der That fragen, wozu sich
denn eigentlich ein Künstler heutigen Tages nock überhaupt
abquält, wenn das Höchste, was er im besten Falle leisten
kann, sich auf eine annäherungsweise Aehnlichkeit mit dem
Stil und der Farbe der alten Meister beschränkt.

Wir sind nun weit entfernt, die großen und für immer
mustergültigen Eigenschaften der alten Meisterwerke in
Abrede zu stellen oder zu behaupten, daß die heutige Kunst
— was Größe der Auffassung, Energie der Anschauung,
Zartheit der Empfindung, besonders aber vollendete Mei-
sterschaft in der Technik betrifft — nicht unendlich viel
von ihnen lernen könne und immer werde lernen können.
Allein was den ideellen Inhalt Dessen, was sie zur Dar-
stellung wählten, betrifft, so liegt die Sache anders. Wenn
man danach fragt, an welcher Art von Motiven sich
die alten Meister von Memling und van Eyck bis Raphael
und Michelangelo, von Fiesolc und Leonardo da Vinci
bis Rembrandt und Rubens zu jener Mächtigkeit und
 
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