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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 10.1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.13555#0283

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Deutsche Kunst-Zeitung



Zchntcr Jahrgang.

)

RrrallLgegrliell und redigiri

<s

13. August |

5 M 33.


Di-. Mar Schasler.

c

1863. ,

3S evicliti g-ixiig-.

Die letzte Doppelnummer ist durch ein Versehen in der Druckerei vom „6. und 13. August“
anstatt vom BO. Juli und 6. August datirt worden. D. Expedition d. Dioskuren.

Redactionsltureau Victoriastrasse Nro. 16.

3 n b

Allliailüclndc Artikel: Nürnberg. Beiträge zur Physiognomik
alter Sädtc. — Studien zur Charakteristik bedeutender Künst-
ler der Gegenwart. XLVIII. Bouav Genelli. (Schluß.)

Korrespondenzen: X Wien. (Rahl's Tod und letzte Werke.
Schluß). — Q, Stuttgart, Auf. August.? (Kunst-Verein. —
Permanente Kunst-Ausstellung). —

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Bonn, Hildesheim,

alt:

Dresden, Leipzig, Weimar, Worms, Triest, Ostia, Rom,
Paris. Rew-Iork.

Kunstliterakur u. Album: Paoli, Wiens Gemäldegalerien in
ihrer kunstgeschichtlichen Bedeutung. — Westermanns
illustrirte deutsche Monatshefte. — 'Globus. Zeitschrift für
Länderkunde je. re.

Kunstiiistitute n. Kunstvcrcine: Königliche Akademie in Berlin.
— Bekanntmachung.

Nürnberg.

Beiträge zur Physiognomik alter Städte.

n ter allen alten Städten
die uns noch heute in ihrer
Gesammtphysiognomie den
( edlen Kunstgeschmack und
. den stets auf das Solide
und Gediegene gerichteten
.Sinn des mittelalterlichen Bürgerthums
veranschaulichen, nimmt Nürnberg un-
zweifelhaft den ersten Rang ein. Nicht
deshalb, weil zahllose Kunstdenkmäler uns
an die alten Meister, an Michael Wohl-
gemuth und Albrecht Dürer, an Adam Krafft
und Peter Bischer erinnern, sondern weil die ganze
Physiognomie der Stadt bis in die Details hinein ein
so treues Abbild des mittelalterlichen Anschauens und
Fuhlens, altdeutschen Lebens und Treibens wiederspiegelt,

daß man, wenn man ihre Schwelle betreten, sich
plötzlich aus dem hastigen Getreide des modernen Fabrik-
uud Spekülatiousgeistes, wie aus einem wüsten Traum
erwachend, zurückversetzt glaubt in die belebende Atmo-
sphäre eines gesunden, thatkräftigen und empfindungs-
frischen Daseins.

Wie es vom Schicksal begünstigte Individuen giebt,
die, schon von der Natur mit besonders reichen Gaben
ansgestattet, »och das Glück haben, unter Verhältnissen
zu leben, welche alle diese Gaben zur vollsten und freie-
sten Entfaltung bringen — z. B. Göthe und Alexan-
der von Humboldt — so giebt es auch Städteindi-
viducn, die, durch das Zusammentreffen glücklicher Um-
stände begünstigt, zu einer ganz besonder» fruchtbaren Ent-
wicklung gelangen. Es sind damit nicht die großen Cen-
tren des civilsatorischen Lebens gemeint, wie Rom im
Alterthum, Paris und London in der Neuzeit, welche
nur durch die staatliche Centralisation groß und mächtig
 
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