DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.13554#0278
Preis des Journals pro Quartal l'/3 Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.
(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Streichenbergstr. 7.)
Inhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Kunstgeschichte: Die dresdener Holbein-Ausstellung und die Madonnensrage.
LXXXV. Wilhelm Zahn. (Forts.) kunstiiteratur: Philosophie des Unbewußten rc. — Die Hauptpcrioden der
Korrespondenzen: X Wien, im September. (Bauthätigkeit Wiens rc.) — mittelalterlichen Kunstentwickelung in Mähren rc.
Q München, Ansang August. (Kunstverein. Schluß.) Lnnst-Institnlr und -Vereine: Kunstgenossenschaft in Wien. Verzeichniß der auf
Kunst-Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Karlsruhe, München, Prag, der dritten internationalen Kunstausstellung in Wien angekauften Werke.
Neapel, Paris, London. Aphorismen und Miscellcn.
Studien zur Eljarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
LXXXV. Wilhelm Zahn.
(Fortsetzung.)
'rotz seines Einsiedlerlebens in der antiken
Stadt empfing Zahn doch immer Besuch
von interessanten Personen. Häufig besuchte ihn
der Dichter Graf Platen, welcher oft mehrere
Tage bei ihm zubrachte; am 30. Januar 1832
suchte ihn Walter Scott in Pompeji auf, mit
dem er während seines ganzen Aufenthaltes in
Neapel viel zusammen war, und dies geschah
vorzugsweise, weil der Künstler mit Goethe so
sehr befreundet war, vor welchem Walter Scott
die allergrößte Verehrung zeigte. Anfangs April desselben Jahres
erhielt er den Besuch der Herzogin Map von Bayern, in
deren Gegenwart er im Peristylium der Ca8a di Goethe eine
besondere Ausgrabung machen ließ, wobei zwei schöne bronzene
Kandelaber und zwei Dreifüße von Bronze ausgegraben wurden,
die durch seine Vermittelung vom Könige von Neapel der Herzogin
geschenkt wurden. Vielfach besuchten ihn in dieser Zeit der Fürst
Louis Wittgenstein, der Herzog Map von Bayern, Graf
Walkirch, Graf Larose, die Fürstin Sophie Wolkonski,
die Fürstin Galitzin, geborne Gräfin Ostermann, Prinzessin
Ouchtomski, Graf und Gräfin Lot tum, Graf und Gräfin
Lebzeltern, Generalin von Kaißaroff, Baron von Roth-
schild, Graf und Gräfin Hohenthal u. s. f. Die Herzogin
Map von Bayern begleitete er nach Salerno, Pestum und Amalsi,
und mit dem Herzog Map machte er eine Ausflucht nach der
Insel Jschia, wo sich der Schwager des Herzogs, der König
Ludwig von Bayern, anfhielt. Auch lernte Zahn in dieser Zeit
den Fürsten Biscari aus Catania, der schon seit mehreren
Jahren in Neapel ganz isolirt lebte, auf eine eigenthümliche Weise
kennen. Diese Bekanntschaft erregte in Neapel und in ganz
Sicilien großes Aufsehen, da Fürst Biscari außer mit seiner
Dienerschaft mit keinem Menschen umging. Graf Lottum und
selbst Fürst Caßaro, der Minister der auswärtigen Angelegen-
heiten in Neapel, hatten sich vergeblich Mühe gegeben, Zahn
mit Fürst Biscari bekannt zu machen. Da hierzu aber gar
keine Aussicht war, so versuchte der Künstler es, aus direktem
Wege den Sonderling kennen zu lernen, welcher am Ende der
Riviera cli Cliiaja, der Kirche der Madonna del Piedegrotte
(Eedaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Streichenbergstr. 7.)
Inhalt.
Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegenwart. Kunstgeschichte: Die dresdener Holbein-Ausstellung und die Madonnensrage.
LXXXV. Wilhelm Zahn. (Forts.) kunstiiteratur: Philosophie des Unbewußten rc. — Die Hauptpcrioden der
Korrespondenzen: X Wien, im September. (Bauthätigkeit Wiens rc.) — mittelalterlichen Kunstentwickelung in Mähren rc.
Q München, Ansang August. (Kunstverein. Schluß.) Lnnst-Institnlr und -Vereine: Kunstgenossenschaft in Wien. Verzeichniß der auf
Kunst-Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Karlsruhe, München, Prag, der dritten internationalen Kunstausstellung in Wien angekauften Werke.
Neapel, Paris, London. Aphorismen und Miscellcn.
Studien zur Eljarakteristik bedeutender Künstler der Hegenwart.
LXXXV. Wilhelm Zahn.
(Fortsetzung.)
'rotz seines Einsiedlerlebens in der antiken
Stadt empfing Zahn doch immer Besuch
von interessanten Personen. Häufig besuchte ihn
der Dichter Graf Platen, welcher oft mehrere
Tage bei ihm zubrachte; am 30. Januar 1832
suchte ihn Walter Scott in Pompeji auf, mit
dem er während seines ganzen Aufenthaltes in
Neapel viel zusammen war, und dies geschah
vorzugsweise, weil der Künstler mit Goethe so
sehr befreundet war, vor welchem Walter Scott
die allergrößte Verehrung zeigte. Anfangs April desselben Jahres
erhielt er den Besuch der Herzogin Map von Bayern, in
deren Gegenwart er im Peristylium der Ca8a di Goethe eine
besondere Ausgrabung machen ließ, wobei zwei schöne bronzene
Kandelaber und zwei Dreifüße von Bronze ausgegraben wurden,
die durch seine Vermittelung vom Könige von Neapel der Herzogin
geschenkt wurden. Vielfach besuchten ihn in dieser Zeit der Fürst
Louis Wittgenstein, der Herzog Map von Bayern, Graf
Walkirch, Graf Larose, die Fürstin Sophie Wolkonski,
die Fürstin Galitzin, geborne Gräfin Ostermann, Prinzessin
Ouchtomski, Graf und Gräfin Lot tum, Graf und Gräfin
Lebzeltern, Generalin von Kaißaroff, Baron von Roth-
schild, Graf und Gräfin Hohenthal u. s. f. Die Herzogin
Map von Bayern begleitete er nach Salerno, Pestum und Amalsi,
und mit dem Herzog Map machte er eine Ausflucht nach der
Insel Jschia, wo sich der Schwager des Herzogs, der König
Ludwig von Bayern, anfhielt. Auch lernte Zahn in dieser Zeit
den Fürsten Biscari aus Catania, der schon seit mehreren
Jahren in Neapel ganz isolirt lebte, auf eine eigenthümliche Weise
kennen. Diese Bekanntschaft erregte in Neapel und in ganz
Sicilien großes Aufsehen, da Fürst Biscari außer mit seiner
Dienerschaft mit keinem Menschen umging. Graf Lottum und
selbst Fürst Caßaro, der Minister der auswärtigen Angelegen-
heiten in Neapel, hatten sich vergeblich Mühe gegeben, Zahn
mit Fürst Biscari bekannt zu machen. Da hierzu aber gar
keine Aussicht war, so versuchte der Künstler es, aus direktem
Wege den Sonderling kennen zu lernen, welcher am Ende der
Riviera cli Cliiaja, der Kirche der Madonna del Piedegrotte