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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 17.1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.13553#0023

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Herausgegeben und redigirt von

vr. Max 8chasler.

14. Januar
1872.

Preis des Journals pro Quartal IV, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Redaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Landgrafenstr. 7.)

Inhalt.

Abhandlung: NaLurwahrheit oder Kunstwahrheit? Von W. Andrea. (Schluß.)
Korrespondenten: □ München, am 3. Januar. (Zu Victor Müller's Ge-
oächtniß.) — .Lp. Weimar, Anfang Januar. (Ein Rückblick auf die
Geschichte unsrer Kunstschule. V.)

Kunst-Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Kiel, Hamburg, Weißensels,
Bingerbrück, Mainz, München, Wien, Florenz, Rom, London, Lichfield.

Knnstlndustrie und Technik: Aufziehen von Pausen.

Kunst-Institute und -Vereine: Thüringer Kunstverein.

Aphorismen und Miscetten.

Attgemcines Ausstettungs-programm der mitteleuropäischen Kunst-Vereine.
Aussteltnngskatender.

Unsere geehrten Kreuzband-Abonnenten

ersuchen wir — unter Hinweis auf das kürzlich Ihnen übersandte Circular, worin die Erhöhung des Quartals-
Abonnements von ]% auf Y/z Thlr. angezeigt wurde -— um gefällige Einsendung (per Post-Anweisung) des Abonne-
ments pro 1872. Erhalten wir dasselbe bis Mitte Januar nicht, so werden wir annehmen, dass die Einziehung
des Betrages per Postvorschuss gewünscht wird.

NB. Zugleich erinnern wir daran, dass wir direkte Kreuzbandsendungen nur bei Pränumeration auf den
ganzen Jahrgang oder mindestens unter Voraussetzung einer Verpflichtung auf ein Jahres-Abonnement annehmen
können. Die Expedition der Deutschen Kunst-Zeitung.

Waturwahrheit oder Kunstwahrheit?

Von

Wilhelm Andrea.

(Schluß.)

etrachten wir die Werke der Alten! —
Das ist ihr unsterbliches Verdienst,
daß ihre Werke die Früchte himm-
lischer Begeisterung sind, womit sie,
mit Inbrunst dem göttlichen Lichte
zugewandt, durch Glauben znr
Anschauung des Ewigen erho-
ben, den Himmel herabgezogen
und so das eigene fromme Le-
ben treu zur Erscheinung brach-
ten. Das ist und bleibt ihr unsterbliches Verdienst, daß sie ihre
Gestalten aus der Natur griffen und mit dem Glorienscheine des

Ideals zu umhüllen verstanden. So sehen wir in jeder ihrer
Gestalten, bei allen Gebrechen und Mängeln der Form, selbst
was im Leben sich feindlich begegnet, friedlich und freundlich bei-
sammen bestehen und in alle Züge und Geberden ausgegossen,
sie zu bewegen; aber die Bewegung erscheint nicht, es ist die
Ruhe in der Bewegung, denn Alles hat sich in Liebe vereinigt,
in Demuth ergeben, in Vertrauen aufgelöst und im Glauben
bewährt. Die Materie ist überwunden und lodert mit dem
Geiste zugleich wie in eine Flamme des Dankes auf.

Man hat in unfern Zeiten nicht allein vielfach dahin ge-
strebt, die nackte Natur zu kopiren, sondern man hat sich sogar
soweit verirrt, uns die baare, nackte Natur selbst, in, den sog.
 
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