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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 17.1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.13553#0240

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(Redaction und Expedition der Dioskuren: Berlin, Landgrafenstr. 7.)

Inhalt.

Abhandlung: Die Enthüllungsfeier des Stein-Denkmals. Kunst-Chronik: Lokal-Nachrichten aus Berlin, Brandenburg, Wiesbaden,

Korrespondenzen: Lp. Weimar, Mitte Juli. (Krisis auf der Kunstschule.) Paris, London, Konstantinopel.

— F. K. München, Ende Juni. (Ausstellung im Kunst-Verein. Kunstkritik: Ausstellung der Konkurrenzskizzen für das Denkmal Friedrich
Schluß.) des Großen in Marienburg. — Briefkasten.

Die LntMungsfeier des Stein -Denkmals.

eich an Erinnerungen werden die Tage
des 9. und 10. Juli für Alle bleiben,
denen das Glück wurde, an den Fest-
lichkeiten Theil zu nehmen,
welche die echt nationale Feier
der Enthüllung des Stein-
denkmals inaugnrirten. Eben
darum aber, weil diese Feier —
neben ihrer künstlerischen Bedeutung
— ein vorwaltend nationales Ge-
präge trug, mag es auch uns ver-
\} stattet sein, dieser Seite des Festes in ausführlicher

/■ 'pi- Weise zu gedenken, als es strenggenommen die Auf-

'*■ ^ gäbe einer Kunstzeitung mit sich bringt.

Ungefähr in der Mitte des Abhanges jener waldigen Höhen,
'deren Spitze die Burg Nassau krönt, während unterhalb der-
selben die alte Burg der Herren vom und zu Stein sich an
den Felsen lehnt, springt ein Felsabsatz vor, von dem man eine
herrliche Niedersicht in das schöne Lahnthal genießt: auf diesem
Felsvorsprung war es, wo in wahrhaft würdiger Weise die

Enthüllungsfeier celebrirt wurde; denn hier erhebt sich das
mächtige Denkmal, ein hoher, in gothischem Styl ausgeführte
steinerner Aufbau, unter dessen baldachinartiger Bedachung die
Statue Stein's, geschützt gegen die Unbill des Wetters, ihren
Platz gefunden hat.

Unsere Leser sind bereits durch das in voriger Nummer
mitgetheilte Programm im Allgemeinen über die Anordnung der
Festlichkeiten orientirt und so bleibt uns nur übrig, über den
Inhalt der Festreden und einiger Details der Feier zu berichten.
Der Himmel selbst schien dieselbe in freundlicher Weise zu be-
günstigen. Nach Tagen unerträglicher Hitze schien endlich der
langersehnte Regen, als er zur Nachtzeit sich auf das Lahnthal
zu senken begann, durch seine Beharrlichkeit das Fest stören zu
wollen. Aber das sprichwörtlich gute Wetter, welches den Kaiser
bisher noch selten im Stiche gelassen, hat sich auch diesmal be-
währt. Bald nach 11 Uhr langte die Kaiserin, vom Kronprinzen
begleitet, in einem Eptrazuge von Babelsberg an; unmittelbar
nach ihr der Kaiser von Ems aus im Wagen. Die Festtheil-
nehmer versammelten sich in Stein's Wohnhaus, dem nunmehr
Kielmannsegge'schen Schlosse, wohin die Enkelin Stein's zum
 
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