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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 19.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.13552#0041

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Korrespondenzen.

Dresden, den 19. Januar. (Kunst-
Verein; Kunst-Ausstellung
von Anton Elb; Cornelius-
Denkmal; Karl Sprosse.) Die
Ausstellung des hiesigen Kunstver-
eins bietet einige recht bedeutende
Werke dar. Wir erwähnen hier in
erster Linie die Arbeiten des ebenso fleißigen wie
talentvollen Landschaftsmalers Robert Kummer,
welche ein genaues und liebevolles Studium der
Natur, sowie eine malerisch tiefempfundene, technisch
nahezu vollendete Ausführung bekunden. Nanientlich
versteht Kummer die Atmosphäre und die Meeres-
wogeu meisterhaft zu behandeln. Mir nennen von
seinen Gemälden heute nur den „Sonnenuntergang
re'1 ®feeve" und den „Abend in der Ebene". Außer Kummer sei noch
p., ^boeckhofen's „Schafstall" mit seinen Bewohnern, nebst
<? huern, Kaninchen u. s. w. lobend erwähnt.

Seit einiger Zeit hat hier Herr Anton Elb eine permanente
Kunstausstellung eröffnet, in welcher sich theils neuere Kunstgegen-
an e der Malerei, der Skulptur und der zeichnenden Künste be-
u> b», theils auch ältere Kunstwerke und Antiquitäten. Kürzlich
°^en ,D‘r daselbst die auf der Weltausstellung zu Wien prämiirten

enkaustischen Gemälde (Gobelins-Imitation) von Erwin Oehme aus
Blasewitz: „Frühling" und „Winter".

Das Comitö des Vereins zur Errichtung eines Cornelius-
Denkmals hat sich niit großer Stimmenmehrheit für den Entwurf
des rühmlichst bekannten Bildhauers Adolph Donndorf in Dres-
den entschieden. Die betreffende Skizze ist reich und geschmackvoll.
Postament und Sockel sind im Renaissancestyle, ersteres ist mit
Arabesken und Reliefs, letzterer mit kranzartigen Festons geziert.
Auf der vorderen Seite des Reliefs sehen wir den Genius der Ma-
lerei auf einem Panther, unter welchem sich Natur und Genie in
Arabeskenform dargestcllt befinden; die Rückseite des Reliefs zeigt
die italienische Kunst, wie sie der deutschen den Kranz reicht, darüber
sind die Portraitmedaillons von Albrecht Dürer und Michel Angela
angebracht, in der Arabeske Faust und Helena. Religion und Poesie
werden an den Seiten des Sockels durch zwei halbrunde Vorlagen
getragen. Die frei dastehende Figur des Altmeisters selbst richtet
den Blick in sinniger Begeisterung nach oben, die rechte Hand aber
hält den Zeichnengriffel, die linke den Mantel. Adolph Donndorf
hat sich mit diesem Entwürfe wiederum als einer der fähigsten der
jetzt lebenden Bildhauer bewährt.

Am 1. Januar d. I. starb zu Leipzig der talentvolle Aquarell-
maler Karl Sprosse, geboren am 11. Juni 1819. Das Beste,
was Sprosse leistete, liegt auf dem Gebiete der Architekturmalerei;

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Preis des Journals pro Quartal 1V, Thlr. — Kreuzband-Abonnements werden nur bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang angenommen.

(Kedaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

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Herausgegeben und redigirt
von

Dr. Mar Schasler.
 
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