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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 19.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.13552#0269

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(Kedaetion und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

Inhalt.

Abhandlung: Eröffnung der akademischen Kunstausstellung in Berlin. Lnnst- Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Brandenburg, Braunfchweig,

Korrrspondclycn: bV ir. München, 6. September. (Ausstellung im Kunst- Frankfurt a. M„ Darmstadt, Karlsruhe, Bayreuth, Bamberg, München,

Verein.) — Id. München, im September. (Kunstwandcrungen in und Wien, Athen, Brüssel, Paris, Madrid, Kopenhagen,

außerhalb Münchens. Schluß.) — W. München, im August. (Ocl- Lunstlitkratnr und Älbm». Album: Italien. Eine Wanderung von den
gemalde-Ausstellung im königl. Odeongebäude.) Alpen bis zum Aetna u. s. f. — Ansstcllungskalcnder.

Eröffnung der akademischen Kunstausstellung in Werlin.

m verflossenen Sonntag ist die jedes zweite
Jahr wiederkehrende „große Kunst-Aus-
Mstellung der königl. Akademie der Künste
Min Berlin" in herkömmlicher Weise er-
I öffnet worden. Herkömmlicher Weise müß-
jB'f ten wir eigentlich auch die alten Klagen
Arider die mannigfach damit verknüpften
:} Uebelstände erneuern. Denn nirgend wird
^ es wohl den Vertretern der Kritik so
schwer gemacht, die Kunstausstellung mit
der nöthigen Ruhe und.Sammlung zu
studiren wie hier. Es wäre ja ein Leichtes,
etwa einen Tag vor der officiellen Eröffnung auf ein paar Stun-
den die Ausstellung der Presse zu öffnen, um sich — unbedrängt
von dem neugierigen Schwarm des Publikums — darin zu
orientiren. Ja, es dünkt uns, im Hinblick auf den Zweck, eine
keineswegs unbescheidene Forderung, daß allwöchentlich ein Nach-
mittag (etwa Sonnabend) die Ausstellung dem Publikum ge-
schloffen bliebe, um sie ausschließlich dem Studium widmen zu
können. Das Publikum und noch mehr die Künstler verlangen
mit Recht bei der Beschreibung und Beurtheilung der Kunst-
werke die größte Gewissenhaftigkeit, ohne zu bedenken, daß es

bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge geradezu eine Un-
möglichkeit ist, solchem Verlangen in allen Fällen gerecht zu
werden.

Es kann daher die Rede nicht davon sein, daß wir schon
heute unseren Lesern eine Uebersicht über die Leistungen geben,
wie sie sich im Großen und Ganzen auf der Ausstellung dar-
stellen. Denn gerade eine solche Uebersicht ist, wenn sie mehr
als eine statistische Nomenklatur von Kunstgattungen und Künst-
lern sein will, erst als Resultat eines eingehenden Studiums zu
gewinnen. Im Allgemeinen mag bemerkt werden, daß sich einer-
seits mehr als sonst die süddeutschen und namentlich die Wiener-
Künstler betheiligt haben, andrerseits die sonst zahlreich ver-
tretenen Düsseldorfer diesmal mehre ihre bedeutendsten Kräfte —
wie Knaus, Vautier u. A. —- vermissen lassen.

Hiesige Blätter theilen mit einer gewissen Emphase mit,
daß diesmal mit. einer besonderen Strenge in der Annahme der
Bilder verfahren worden; man spricht von 6—700, die zurück-
gewiesen seien. „Ein Wiener Blatt" — so lautet die Notiz —
„beschwert sich mit scharfen Seitenhieben gegen die Verwaltung
der Kunstakademie, daß zwei vom Wiener Maler Prof. Blaas
eingesandte Bilder wegen der allzu großen Nacktheit der mytho-
logischen Figuren, als zur Annahme unzulässig, demselben zurück-
 
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