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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 19.1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.13552#0285

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(Redaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei Wilmersdorf, Berlin.)

Inhalt.

LorresMidcilM: S. Schwerin, im September. (Aus der permanenten Ge- Lmist-Lliromk: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Breslau, Hildesheim,
mäldeansstellung; Ausstellung des Kriegerdenkmals.) — n. Dresden, Goslar, Speyer, Köln, Olmütz, Manchester/ Dublin, London, Ncw-

deu 21. September. (Akademische Kunstausstellung.) — ZV. München, Port, St. Francisco.

im September. (Piloty's neuestes SBerf; Portrait des Königs rc.) — finiijlliritilt: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Forts.) I. Religiöse
I!. München, Mitte September. — ü) Florenz, 15. September. — Malerei.

II. Rom, 13. September. Ansjicliungstmteiidcr.

■$2

Korrespondenzen.

chwerin, im Septbr. (Aus der perma-
nenten Gemälde-Ausstellung; Aus-
stellung des Kriegerdenkmals.) Die
Räume der perniauenten Gemäldeausstellung

lr;{r-y Hierselbst enthielten neuerdings manche be-
merkeuswerthe Kunstwerke. Wir neunen davon
zunächst ein historisches Genrebild vom Professor
Stever in Düsseldorf: „Der junge Rubens von
seinem Meister Adam van Oort beim Malen eines
, Madonneubildes überrascht". — Vom Professor
_ ö Li er in München sahen wir hier zwei kleine treff-
liche Landschaften, welche sich im hiesigen Privatbesitz befinden. Das
eine derselben ist ein „Buchenwald". — Die Sonne scheint durch
das Blättergrün und verleihet so der Waldeseinsamkeit einen zau-
berischen Reiz. Das andere kleine Bild stellt eine „Holländische
Strandpartie" dar, und ist ebenso wie das erste von anziehender
Wirkung und gediegener Malerei. Zwei Landschaften von Joseph
Schoyerer in München: „Am Königssee" und „Wiesbachhorn in
Tyrol" fanden allgemeine Anerkennung. In zwei „mecklenburgischen
Portraitlandschaften" zeigte sich Karl-Malchin in Weimar als
tüchtiger Landschafter. Die kräftige Farbe und sonnige Wirkung
sind vortrefflich zu nennen.

Bon Professor v. Rüstige in Stuttgart sind zwei vorzügliche
„Genrebilder" (Pendants) vorhanden. Das eine ist „Der Sonn-
tagsmorgen", das andere „Der primitive Zahnarzt" benannt. Der
Sonntagsmorgen wird von den Bauern zum Kartenspiel verwandt,
bei welchem sie von ihrem gestrengen Herrn Pfarrer überrascht wer-
den, der plötzlich am offenen Fenster erscheint. Der primitive Zahn-
arzt ist ein Dorfschmied, der einem am Amboß sitzenden Mönch mit
einer Zange den Zahn ausreißt. Die Wirkung beider Vorgänge ist
sehr charakteristisch zur Anschauung gebracht.

Die „Norwegische Landschaft" von Normann ist ein Stimmungs-
bild von düsterer Färbung. Das schwere Gewölk und die dürftige
Vegetation des norwegischen Gebirgslandes wirken fremd und un-
heimlich. Heinrich Wilhelmi's Genrebild „Auf dem Friedhofe"
ist, obwohl einfach im Motiv, doch von poetischem Inhalt. — Von
Fräulein Minna Stocks in Düsseldorf waren vier recht niedliche
Thierstücke vorhanden.

In der Stille'schen Kunsthandlung Hieselbst sahen wir vier soeben
cingetroffene kleine Salonperlen: „Firnsteinpaß in Tyrol", „Hohe Göll
im Alpenglühen", „Wiesbachhorn in Tyrol" und „Hohe Göll in
Berchtesgaden", sämmtlich von Joseph Schoyerer in München.
Seine frischen klaren Farben, sein aufmerksames Naturstudium und
seine Sorgfalt in der Technik machen seine Bilder begehrenswcrth.
 
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