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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 20.1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.13551#0135

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(Redaction und Expedition der Dioskuren: Villa Schasler bei "Wilmersdorf, Berlin.)

Inhalt.

Abhandlung: Zur bevorstehenden Aquarellausstellung in Hamburg. berg, München, Wien, Venedig, Triest, Sorrento, Paris, Glasgow tc.

Larrrspondeim»: Rk. Dresden, Mitte April. (Ausstellung des Kunst- Kunstkritik: Die akademische Kunstausstellung in Berlin. (Forts.) XI. Land-
Vereins.) — □ Palermo, 2. April. (Ehrenschild für Garibaldi.) schastsmalerei. (Forts.) — Kunst und Kunstindustrie in der Welt-Ans-

Alilist-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Stettin, Detmold, Dresden, Nürn- stcllung. Von C. A. Regnet. (Schluß.) — Warnung.

Jur bevorstehenden Uquaressausstellung in Hamburg.

wir im Jahre 1866 zum ersten Male —
unter Hinweis auf die Nichtachtung, welche
^der edlen Technik der Aquarellmalerei aus
tunfern „großen Kunst-Ausstellungen" zn
Theil zu werden pflegt, und unter dem
! ferneren Hinweis auf die große Bedeutung,
.welche bei unfern westlichen Nachbarn, in
Belgien, Frankreich und England, die
Aquarellmalerei gewonnen hat —- den
Vorschlag zu einer internationalen
Aquarell-Ausstellung in Berlin
machten, schien es zwar anfangs, als ob
solch' Unternehmen aussichtslos sei, da der von uns angeregte
Gedanke keinen Wiederhall fand. — Allein es dauerte nicht
lange, so hatten wir das Vergnügen, auf's Neue die Erfahrung
.zu machen, daß die von uns zuerst ausgesprochene Idee in an-
dern spekulativen Köpfen Wurzel geschlagen und — nach Ver-
ruf einiger Zeit, die vollkommen hinreichte, um die Quelle der
-ersten Anregung vergessen zu lassen — unter dem Schein selbst-
ständiger Erfindnng zur Ausführung gebracht wurde.

Die Hauptsache war für uns allerdings, daß die Idee
nicht gänzlich in's Wasser gefallen war, sondern eben praktisch

verwcrthet wurde: noch in demselben Jahre wurde die erste
internationale Aquarellausstellung in Berlin organisirt und hatte
einen höchst erfreulichen Erfolg.

Jetzt steht abermals eine solche Ausstellung, und zwar in
Hamburg, bevor; und giebt uns dies willkommene Veranlassung,
einmal auf die Wichtigkeit solcher Aqnarellausstellungen überhaupt,
sodann aber auch, was uns noch wichtiger scheint, ans die künst-
lerische Bedeutung des Aquarells, namentlich im Unterschiede von
der Oelmalerei, näher einzugehen.

Es kann als bekannt vorausgesetzt werden, daß in neuerer
Zeit die Aquarellistik, namentlich durch die Gründung von
Aquarellisten-Vereinen in Frankreich, Belgien und
England, einen großen Aufschwung genommen hat; nur in
Deutschland trat sie bisher noch immer ziemlich sporadisch ans
und fand daher auch verhältnißmäßig geringe Aufmerksamkeit im
Publikum. Zwar fehlt es uns weder an tüchtigen Aquarellisten
noch an Sammlern von Aquarellen. Aber von beiden Seiten
wird die Aquarellmalerei meist nur als eine künstlerische Neben-
beschäftigung, als eine Privatliebhaberei kleinen Styls betrachtet,
welche mit den andern Gebieten der Kunst, namentlich der Oel-
malerei, in keiner Weise konknrriren dürfe. Hinzu kommt noch -
wie wir nicht verschweigen dürfen — der bedenkliche Umstand,
 
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