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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 1.1897-1898

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Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.6384#0221
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A telier-Na chrich ten.

Wettbewerb II.: Plakat-Entwurf. I. Preis.

nach Hamburg über und nun begann die
grossartige Entwickelung seines heute einzig
dastehenden Geschäftes. Hier war es in
erster Linie die Unterstützung Direktor
Brinckmann's durch Rath und That, durch
Empfehlung und Aufträge, die Hulbe im
Können und in der Lösung grosser Auf-
gaben festigte und seine heraldischen Kennt-
nisse in beachtenswerther Weise erweiterte.
Alte portugiesische und italienische Leder-
arbeiten des Museums regten Hulbe ganz
bedeutend an, und umgeben von einem her-
vorragenden Stabe talentirter Zeichner und
ausführender Kräfte baute Flutte sein Unter-

nehmen zu jenem Welt-
geschäfte von internatio-
nalem Rufe aus. Ueber
200 Angestellte beschäf-
tigend, eigene Verkaufs-
stellen in Hamburg, Berlin,
Frankfurt und Dresden
unterhaltend, auf zahl-
reichen Ausstellungen mit
ersten Preisen bedacht,
so wirkt Hulbe heute
in seltener Frische mit
feinstem Verständniss für
das Schöne und Karak-
teristische seiner Leder-
arbeiten , vorbildlich für
die gesammte Industrie!
Seine Villa in Blankenese
ist mit die schönste und
birgt kostbare Schätze. —

HANS STUBENBAUOH-
München, von dem wir
zwei getuschte Feder-
zeichnungen im dritten
1 lefte reproduzirten, zählt
zu den allerjüngsten der
zuerst durch die 1897 er
Glaspalast - Ausstellung
weiteren Kreisen bekannt
gewordenen Talente.
Stubenrauch bezog, dem
»Drange seiner Seele«
folgend vom Gymnasium
kommend 1892 die Kunst-
gewerbe-Schule zu Nürnberg unter Direktion
Hammer's. Hier war es besonders Professor
Heinrich Heim, der unsern Künstler in
strenge Schule nahm und dieser dankt
jenem noch heute für die gute Methode im
Studienkopf- und Aktzeichnen. 1895 ging
er dann nach München auf die Akademie
und zwar als Schüler der Malklasse Professor
Gysis's, nebenbei für illustrirte Blätter wie die
»Jugend« und »Meggendorfer's humoristische
Blätter« zeichnend, die Karrikatur pflegte er
schon i n der Schule, und sich auch mit der Radir-
kunst befassend, für deren Reize Stubenrauch
ein feines Verständniss zu besitzen scheint.

H. PAMPEL—MÜNCHEN.
 
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