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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0141
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326

Wettbewerb-Entscheidung VI.

nach den Ideen auszuführen, welche er in
dem von uns veröffentlichten Essay dar-
gelegt hat. Gleichzeitig ist ihm auch der
Auftrag geworden, in München selbst eine
Villa im gleichen Sinne auszuführen. Es
gereicht uns zur besonderen Genugthuung,
dass das kunstverständige Publikum immer
mehr auf die von uns vertretenen Bestrebungen
einzugehen beginnt. Wir werden um so
eifriger bemüht sein, den von uns als tüchtig
erkannten Künstlern wie in vorliegendem Falle
nach Kräften den Weg ebnen zu helfen.
Vy ETTBEWERB-ENTSC HEIDUNG V L
der > DEUTSCHEN KUNST UND
DEKORATION« zum 5. April 1898. (Ur-
sprünglich zum 5. März ausgeschrieben.)
Verhandelt Berlin, den 2,5. April 1898.
Eine Petroleum-Tischlampe in Majolika
mit Bronzefassung und Milchglasglocke.
Darstellung: Federmanier in '/» natürlicher
Grösse. I. Preis 60 Mk., II. Preis 30 Mk.,
III. Preis 15 Mk.
Die nachstehend genannten Preisrichter,
die Herren Robert Mielke, Zeichenlehrer und
Kunstschriftsteller, Bruno Möhr ing, Architekt,
Architekt Hans Schlicpmann, Königl. Bau-
Inspektor, sämmtlich in Berlin, beriethen
heute über die vorliegenden 18 Blatt (in
15 Nummern) Wettbewerbs-Entwürfe. Die
Herren Wild und Wessel, Inhaber der alt-
renommirten Lampenfabrik Wild & Wessel
hierselbst, hatten, da sie in letzter Stunde
am Erscheinen verhindert waren, ihr Urtheil
schriftlich eingesandt. Sämmtliche Entwürfe
sind rechtzeitig eingegangen.
Zunächst wird beschlossen, da es sich
um einen idealen Wettbewerb handelt, bei
dem die Idee die Hauptsache ist, ausnahms-
weise von der strengen Einhaltung der auf
die Darstellung bezüglichen Programm-
forderung Abstand zu nehmen und auch
getuschte und in anderer als halber Natur-
grösse gezeichnete Entwürfe zuzulassen; da-
gegen mussten diejenigen Zeichnungen aus-
geschlossen werden, die im Uebrigen den
Bedingungen nicht entsprachen, namentlich
solche Entwürfe, die eine praktisch brauch-
bare, für Petroleum benutzbare Lampe nicht
ergeben würden.

Nachdem diese Entwürfe ausgeschieden
waren, kamen nur noch folgende in engere
Wahl: Nr. 4 Heimskringla, Nr. 11 Wappen,
Nr. 5 Geschmiedete Bronze, Nr. 6 Kinder des
Lichts, Nr. 9 — 1.4.98, Nr. 1 Phöbus I.
Eine vollständig befriedigende Lösung
schien den Preisrichtern kein Entwurf dar-
zubieten.
Nach längeren Berathungen wurde der
erste Preis trotz der Einwände gegen die
zur Unterstützung des Glockenringes dienen-
den breiten Blätter dem Entwürfe Nr. 6
»Kinder des Lichts«, zugesprochen. Den
zweiten Preis erhielt der Entwurf Nr. 5
»Geschmiedete Bronze«. Für den dritten
Preis kam trotz erheblicher Verstösse gegen
die technischen Anforderungen schliesslich
nur noch das Projekt Nr. 1 »Phöbus I« in
Betracht. Der Entwurf Motto Wappen ver-
dient trotz erheblicher Verstösse gegen das
Programm wegen einiger origineller Züge
lobende Erwähnung.
Die Eröffnung der Briefumschläge ergab
folgende Verfasser: I. Preis Motto »Kinder
des Lichts«: Herr Otto Schulze—Köln;
IL Preis Motto »Geschmiedete Bronce«:
Herr Otto Schulze—Köln; III. Preis Motto
»Phöbus I«: Herr Konrad LIentschel—Cölln
a.d.Elbe, Zscheilaerstrasse 12. Eine lobende
Erwähnung: Herr Emst Riegel—München,
Massmannplatz 6.
Die Redaktion der Zeitschrift
„DEUTSOHE KUNST UND DEKORATION".
BÜCtiEIÖCtiAU.
M. Vachon. Detaille. Paris, A. Lahure,
1898. Maler von der Art des französischen
Soldatenmalers Detaille bedeuten in Frank-
reich etwas ganz anderes als in Deutschland.
Schon durch ihren Gegenstand sind sie von
vornherein populär, mögen sie nun gut oder
schlecht malen. Denn was sie darstellen,
die Armee ist — wozu es ja gerade in den
letzten Wochen weniger als sonst eines Be-
weises bedurfte — in Frankreich seit den
grossen Tagen des ersten Napoleons so
populär gewesen und geblieben wie in
keinem anderen Lande, mögen diese grossen
 
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