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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 2.1898

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Schaefer, Karl: Das deutsche Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, [2]
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Habich, Georg: Hermann Hahn
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https://doi.org/10.11588/diglit.6385#0229

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Georg Habich—München:

410


Architektur-Skizze. OTTO RIETH—HERLIN.
HERMANN HAHN,
von der jüngeren Generation Münchener
Bildhauer der erfolgreichste und in aus-
gesprochenem Streben nach einer eigen-
artigen, persönlichen Ausdrucksweise der
weitest fortgeschrittenste, ist geboren zu
Rudolstadt am 28. November 1868. Von
früher Jugend auf zeichnerischen Versuchen
mit eifriger Liebe zugethan, erhielt der
Knabe den ersten systematischen Zeichen-
Unterricht von dem Rudolstädter Hofmaler
Oppenheim. Nach Beendigung seiner Gym-
nasialstudien versuchte er seine künstlerischen
Kräfte zunächst auf kunstgewerblichem
Gebiet. Holzbildwerke sind seine ersten
plastischen Arbeiten, und es scheint, als ob
die Thätigkeit als Bildschnitzer stark mit-
bestimmend für seine späteren Anschauungen
von der plastischen Form geworden sei.
Daneben werden die zeichnerischen Uebungen
nicht vernachlässigt, und das exakte Können,
welches sich der Kunstjünger von früh an
mit nie erkaltendem Eifer in der Zeichen-

kunst erworben, gab ihm in der Folge vor
den Altersgenossen einen grossen Vorsprung.
Denn als er 1887 nach München geht und
nach zweisemestrigem Besuch der dortigen
Kunstgewerbeschule die Akademie bezieht,
um in der ausgezeichneten Schule Rümann's
sich ausschliesslich der grossen Bildhauerei
zu widmen, sind es seine soliden und sicheren
Zeichnungen aus dem Aktsaal, die zuerst
die Aufmerksamkeit der Lehrer auf sich
ziehen und bei den Kollegen, Malern wie
Bildhauern, lebhafte Anerkennung finden.
Auch in der Plastik lässt- der Erfolg nicht
lange auf sich warten: aus den jährlich auf
der Akademie stattfindenden Schüler-Kon-
kurrenzen geht Hahn mehrfach als Sieger
hervor, und für eine grössere Arbeit erhält
er die höchste akademische Auszeichnung,
die grosse silberne Medaille. Reisen durch
Frankreich, Holland, Belgien, England und
ein Studienaufenthalt in Italien, wo nament-
lich die Plastik der florentinischen Früh-
renaissance auf den Künstler eingewirkt zu


Architektur-Skizze. OTTO RIETH—BERLIN.
 
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