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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 5.1899

DOI Heft:
Heft 4 (Januar)
DOI Artikel:
Sponsel, Jean Louis: Nachklänge von der Dresdener Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6697#0193

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C. A. BERMANN—MÜNCHEN.

>Sterbende Sphinx*. Marmor.

Nachklänge VqN per Prespener Ausstellung.

W Man könnte im Zweifel darüber sein,
l^k/» ob es noch Zweck hat, über eine
/ Y % Ausstellung sich zu äussern, nach-
A m. dem schon die Spediteure das

letzte Stück derselben an ihre Urheber
oder an die glücklicheren Käufer versandt
haben. So lange eine solche Ausstellung
in erster Linie nur ein grosser Markt
gewesen ist, mag das Interesse für sie mit
ihrem Schlüsse geschwunden sein. Wer
wird heute noch über die »Grosse Berliner
Kunstausstellung« ein Wort verlieren wollen.
Es verlohnte ja kaum, solange sie noch
bestand, sich mit ihr zu beschäftigen. Dass
der Erfolg der Dresdener Ausstellung auch
den Münchener Künstlern gar manche Lehre
gegeben, ja dass auch ausserhalb Deutsch-
lands die lange Jahrzehnte so stille Kunst-
stadt Dresden durch sie wieder Beachtung
gewonnen hat, und dass die kleineren
Kunstzentren Deutschlands im Begriffe
stehen, das von Dresden gegebene Beispiel
zu befolgen, das wird noch öfters Anlass

geben, den Ursachen dieser Wirkungen
mit Aufmerksamkeit nachzuspüren.

In der Neuheit der ausgestellten Kunst-
werke lag der Erfolg der Dresdener nicht
begründet. Das Meiste von den Werken
der Plastik und der Malerei mochte schon
an anderen Orten vorher ausgestellt gewesen
sein. Wer möchte es auch den Münchener
und Berliner Künstlern verdenken, wenn
sie mit ihren neuesten Schöpfungen zuerst
vor ihrem heimathlichen Publikum aufzu-
treten gewillt sind. Und die Dresdener
Künstler sind noch nicht stark genug, auch
nicht mit Heranziehung der Produktion aus
den kleineren Schaffensgebieten, um damit
allein sich einen Neuheitserfolg zu sichern.
Auf dem Gebiete der graphischen Künste
und des Kunstgewerbes war dagegen schon
eher zu verspüren, dass hier mit manchem
Werke zum ersten Mal auf den Plan getreten
wurde, ja dass manches davon direkt für
die Ausstellung geschaffen worden war.
Aber auch das hätte an sich allein den Er-

1900. IV. 1.
 
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