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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

DOI Heft:
Heft 11 (August)
DOI Artikel:
Dietrichson, Lorentz: Nordische Bild-Weberei auf der Welt-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0260

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526 Prof. L. Dietrichson: Nordische Bild-Weberei aur der Welt- Ausstellung.

alex. nagv — budapest. Wand-Teppich, Hand-Arbeit.

Ausgeführt von der Thoronthaler Teppich-Fabrik nagy—becskerek (Ungarn).

NORDISCHE BILD =WEBEREI AUF DER WELT=AUSSTELLUNG.

Die figurale Teppich-Weberei ist in Nor-
wegen uralt und zwar in Formen, die
ihre eigenartige nationale Haltung jahr-
hundertlang bis in unsere eigene Zeit hinab
bei den Bewohnern der inneren Thäler
Norwegens bewahrt haben. Schon die alte
Heldensage berichtet uns von Weibern,
welche die Thaten der wilden Nordlands-
völker »in Farben gewebt« haben. Die
Sage von Brynhild, welche die Thaten ihres
Geliebten, Sigurd Fafnersbanes, in dieser
Art und Weise verherrlichte, zeigt jedenfalls,
dass diese Art von Weberei zur Zeit der
literarischen Fassung der Sage, d. h. um's

Jahr 1200 gang und gäbe war. Um die-
selbe Zeit berichten uns die alten Chroniken
von den reichen Teppichen, die zur Zeit der
Christianisirung Norwegens um's Jahr 1000
in der grossen Halle des Randulf in Oester-
dalen zu sehen waren, und die ebenfalls mit
den Thaten desselben Sigurd geschmückt
waren. Doch nicht nur literarisch, auch
monumental finden sich Spuren dieser Kunst.
Das Kunstgewerbe-Museum zu Christiania
bewahrt ein höchst merkwürdiges, jener Zeit
angehöriges Stück, das aus der vor einigen
Jahren abgebrochenen Holzkirche zu Baldishol
in Hedemarken stammt, wo es unter die
 
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