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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 6.1900

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Heft 12 (September)
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Vockerat, Philipp: Welt-Ausstellungs-Glossen, [1]
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Schlusswort zum dritten Jahrgange
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https://doi.org/10.11588/diglit.6696#0332

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Schlusswort zum dritten Jahrgange.

schmack am deutschen Sekt bekommen!
Sie bewundern den aparten Wirthshaus-Stil
Möhring's, diese feine Mischung von kom-
fortablem Luxus und heiterer Zechstimmung,
den geräumigen Hauptsaal mit den aus-
geschnittenen Lambris und der dunkeln
Orangefarbe der Velourbezüge, den kleinen
hellblauen Salon mit den opaleszirenden
Glasperlen der Glühlicht-Krone, den kneip-

seligen fensterlosen Kaminwinkel mit den
hübschen Wandbildern von Adolf Männchen,
den derben, deutschen Weinkeller-Gang mit
den dickbauchigen Fässern. Ich glaube, diese
Fässer und ihr köstlicher Inhalt werden uns
auf der steilen Strasse der von den »Intellek-
tuellen« beider Seiten angebahnten deutsch-
französischen »Entente« einen merklichen
Schritt vorwärts führen! ph. Vockerat-Berlin.

SCfiLUSSVORT ZUM PRITTEN JAHRGANGE.

Mit dem vorliegenden Hefte beschliesst die »Deutsche Kunst und Dekoration« ihren
dritten Jahrgang! Im Verlaufe desselben ist es ihr vergönnt gewesen, zu ihren vielen
alten Freunden eine grosse Zahl neuer zu gewinnen und das Gebiet ihrer Wirksamkeit
ausserordentlich auszudehnen. So sei denn allen unseren verehrten Mitarbeitern und Mit-
streitern im Dienste der Kunst an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen! Das
verflossene Jahr war nicht minder eine Zeit des Kämpfens und Ringens, als die vorher-
gehenden Jahre; und wenn es sich auch nicht mehr darum handeln konnte dem Stil, der
neuzeitlichen Kunst- und Lebens-Auffassung Bahn zu brechen in den Kreisen der Gebildeten
— denn das dürfte nun wohl zum grössten Theile erreicht sein — so galt es doch auf
der Welt-Ausstellung zu zeigen, was deutsche Kunst und deutscher Gewerbfleiss zu bieten
vermögen und auch hier, vor den Augen der ganzen civilisirten Welt siegreich zu bestehen.
Auch das ist gelungen! Wie in den letzten Heften des nunmehr abgeschlossenen Jahr-
ganges, so werden wir auch in den nächsten Darbietungen des beginnenden in Bild und
Wort das beste künstlerische Schaffen Deutschlands, der anderen germanischen Länder
und auch der übrigen grossen Kultur-Nationen wie es sich auf der Welt-Ausstellung in
z. T. meisterhaften, z. T. mächtig anregenden Werken darstellt, eingehend vorführen. So
dürfen wir wohl eine Reihe überaus interessanter Hefte in Aussicht stellen; denn die in
vorstehendem angedeutete Aufgabe schliesst die Pflicht in sich: von dem Schaffen aller
führenden Völker nur das Beste des Besten auszuwählen und in sorgfältigster Auslese
nebeneinander zu stellen. Diesen Welt-Ausstellungs-Heften wird am Ende des Jahres ein
Sonderheft von Prof. Max Läuger—Karlsruhe sowie ein württembergisches Sonderheft
folgen, zu denen bereits höchst werthvolles Material vorliegt. Sodann wird uns die im
Mai 1901 zu eröffnende Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt, das »Dokument
deutscher Kunst &, Veranlassung geben ein für unsere heimische Kunst - Entwickelung
überaus wichtige und einzigartige Schöpfung von monumentaler Bedeutung zu schildern.

DIE REDAKTION.
 
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