Dr. Max Osborn: Das Ergebniss der Pariser Welt-Ausstellung.
otto fischer—dresden. -»Vinetai. Kunst-Verglasung.
Ausgeführt von gebr. liebert—dresden für die kunstgewerbliche Abtheilung des Deutschen Reiches.
allzuklug; der Erfolg der Deutschen, Oester-
reicher, Norweger, Dänen hat sie am
Ende auch schon darüber belehrt. Darüber
sind sich die Ausstellungs-Jury und das
grosse Publikum, die Industriellen und die
Künstler, Franzosen und Ausländer einig:
dass diesen Völkern eine führende Rolle in
der kunstgewerblichen Entwickelung der
Zukunft zufallen wird. Das ist ein thatsäch-
liches, recht positives »Ergebniss« der Welt-
Ausstellung, das wir mit gutem Gewissen
festhalten und mit dem wir recht zufrieden
sein dürfen. Damit soll jedoch nicht ein
lauter chauvinistischer Hymnus angestimmt
werden. Wir Reichs-Deutsche sind immerhin
nur ein Theil in dieser Gruppe und wir
haben, so sehr wir zu dem Erfolge beitrugen,
doch auch manches Bedenkliche geliefert.
Es wurde an dieser Stelle bereits darauf
hingewiesen, dass sich in der deutschen
Innen-Dekoration vielfach eine beachtens-
werthe Emanzipation von den ausländischen
Vorbildern und ein Streben zu einem Stil
bemerkbar macht, der unserem nationalen
Empfinden und unseren Eigenthümlichkeiten
entspricht. Gewiss, noch ist dieser Stil nicht
erreicht, aber die Versuche mit derberen
Formen, kräftigeren Ornamenten, lebhafteren
Farben, die willkommene freie Anlehnung
an lebensfähige Motive der Ueberlieferung
machen hoffnungsfroh, ohne dass man dabei
gleich in einen allzu sanguinischen Pro-
otto fischer—dresden. -»Vinetai. Kunst-Verglasung.
Ausgeführt von gebr. liebert—dresden für die kunstgewerbliche Abtheilung des Deutschen Reiches.
allzuklug; der Erfolg der Deutschen, Oester-
reicher, Norweger, Dänen hat sie am
Ende auch schon darüber belehrt. Darüber
sind sich die Ausstellungs-Jury und das
grosse Publikum, die Industriellen und die
Künstler, Franzosen und Ausländer einig:
dass diesen Völkern eine führende Rolle in
der kunstgewerblichen Entwickelung der
Zukunft zufallen wird. Das ist ein thatsäch-
liches, recht positives »Ergebniss« der Welt-
Ausstellung, das wir mit gutem Gewissen
festhalten und mit dem wir recht zufrieden
sein dürfen. Damit soll jedoch nicht ein
lauter chauvinistischer Hymnus angestimmt
werden. Wir Reichs-Deutsche sind immerhin
nur ein Theil in dieser Gruppe und wir
haben, so sehr wir zu dem Erfolge beitrugen,
doch auch manches Bedenkliche geliefert.
Es wurde an dieser Stelle bereits darauf
hingewiesen, dass sich in der deutschen
Innen-Dekoration vielfach eine beachtens-
werthe Emanzipation von den ausländischen
Vorbildern und ein Streben zu einem Stil
bemerkbar macht, der unserem nationalen
Empfinden und unseren Eigenthümlichkeiten
entspricht. Gewiss, noch ist dieser Stil nicht
erreicht, aber die Versuche mit derberen
Formen, kräftigeren Ornamenten, lebhafteren
Farben, die willkommene freie Anlehnung
an lebensfähige Motive der Ueberlieferung
machen hoffnungsfroh, ohne dass man dabei
gleich in einen allzu sanguinischen Pro-