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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 7.1900

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Koch, Alexander: Reformen im Ausstellungs-Wesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.6699#0055

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Reformen im Ausstelhmgs - Wesen.

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sehen und gleichzeitig in anderen Räumen,
zu Fach- Gruppen vereinigt, eingehender in den
technischen Details und den verschiedensten
Farbstellungen studiren könnte.

Es liegt auf der Hand, dass eine nach
solchen Prinzipien gegliederte Ausstellung
allen Fachleuten all der vielverzweigten Ge-
biete des Kunstgewerbes, der Bauthätigkeit etc.
einen ungleich grösseren Nutzen gewähr-
leisten inuss, als die nach immerhin veralteten
Grundsätzen arrangirten, mit ablenkendem
Beiwerk überladenen und obendrein, wie wir
sahen, noch sehr unvollständigen Ausstell-
ungen, die man bisher inszenirt hat. Somit
wird auch die Frage nach
der Rentabilität anders zu
beantworten sein. Wäh-
rend man bisher, wo die
Ausstellung für wirkliche
Interessenten nur selten
eine genügende Anzieh-
ungskraft versprach, einen
übergrossen Werth auf
die Entwickelung der
»Vogelwiese« in tausen-
derlei Gestalt glaubte
legen zu müssen, wird
jetzt die Ausstellung
selbst ohne »Vergnüg-
ungs-Eck« sich hinrei-
chend rentiren. Der P"ach-
mann, der nunmehr weiss,
dass er alle neuen Er-
rungenschaften seines Ge-
bietes dort findet, wird
sich sagen, dass die Reise
nach dem Ausstellungs-
Orte ihm auf jeden Fall
bedeutende Anregungen
und direkten Nutzen
bringen muss. Somit
werden sich die Inter-
essenten nicht allein in
grösseren Massen ein-
finden, sondern sie wer-
den auch im Hinblick
auf die beträchtlichen
Unkosten, welche mit der
Reise von fernher ohne-
dies verknüpft sind, auch

gerne ein höheres Eintrittsgeld erlegen.
Es wird ihnen ziemlich gleichgiltig sein,
ob sie 5 Mark, 10 Mark oder nur i Mark
Eintrittsgeld zu zahlen haben, denn sie
wissen im Voraus, dass sich diese im Ver-
hältniss geringe Ausgabe reichlich lohnen
muss, zumal ja das Eintrittsgeld, als ein
sehr kleiner Betrag, auch wenn er sich auf
i o Mark belaufen sollte, gar nicht in Betracht
kommt im Verhältniss zu den Kosten der
Reise, des Aufenthaltes usw. Wir schlagen
also des Weiteren vor, das Eintrittsgeld auf
5 Mark, wo nicht auf io Mark zu erhöhen
und event. an besonderen Elite-Tagen noch

BING & GROENDAHL—KOPENHAGEN,

Aschen ■ Urne.
 
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