neuere Bauten uon Curjel & inoser,üflrchifekfen i'rOKarlsruhe,
er ^w7^^^^[G Srosse Bewegung in un-
| ^^'"'^m serm m°dernen Kunstleben,
* /M '11111 \ ^e m mrem letzten und
%W\\/)Ji I wichtigst611 Ziel auf eine
\Uh lp\ / / Wiedereroberung der Kunst
XA\JJ^\J f™r ^as Leben hinausgeht,
/ ^:4v^ill^ hat ihre vielseitigste und
greifbarste Wirkung bis jetzt auf dem
Gebiet der Architektur und des in ihrem
Dienste stehenden Kunst - Gewerbes aus-
geübt. Der Ausbau und die Ausstattung
unserer Wohnräume hat durch sie eine
künstlerische Wandlung durchgemacht, deren
Einfluss sich heute auch der Ablehnendste
nicht mehr ganz entziehen kann, und die
allerdings hier um so nöthiger war, je
mehr der Gedanke, dass auch an einem
Wohnhaus höhere Aufgaben gelöst werden
könnten, als die blosse Befriedigung der
nächsten materiellen Bedürfnisse bei Fach-
leuten und Laien in Vergessenheit gerathen
schien. Die Einsicht, dass die Kunst ein
Lebensbedürfniss sei und kein Luxus, und
dass es für sie keine edlere und wichtigere
Aufgabe geben könne, als die künstlerische
Pflege der Umgebung, in der wir leben
und arbeiten, konnte sich freilich nicht Bahn
brechen, so lange unsere besseren Privat-
bauten nichts anderes brachten, als eine im
Kleinen getriebene Wiederholung der aus
Italien oder Frankreich geholten Renaissance-
oder Barock-Architektur unserer Monumental-
fassaden im Aeussern und im Innern Kopien
alter Möbel, die in unsere Zeit nicht mehr
hineinpassten. Es war für das Gedeihen der
ganzen Bewegung von höchster Bedeutung,
dass sich allmählich eine modernere Rich-
tung durchrang, die ihr Verhältniss zur alten
Kunst auf festere Grundlagen stellte, als auf
die eines auf rein formale Reproduktion
gerichteten stilhistorischen Sammelstudiums.
Wenn auch sie die Errungenschaften der
Vergangenheit für die Gegenwart fruchtbar
machen will, so knüpft sie an die nationalen
Traditionen des deutschen Stadt- und Bürger-
hauses an. Ein tieferes Eindringen in die
Kunst unserer Vorfahren, denen das Prak-
tische und Zeitgemässe allezeit oberstes Ge-
setz gewesen war, und ein lebendigeres und
unabhängiges Fühlen mit der Gegenwart
brachte sie auf den gesunden Standpunkt:
dass die Rücksicht auf die Bedürfnisse der
eigenen Zeit und des eigenen Volkes und
deren selbständige Umwerthung in künstle-
rische Formen den Ausgangspunkt und die
Richtschnur ihres ganzen Schaffens und
eifrigsten Strebens bilden müsse.
Im Geiste dieser Bewegung haben die
Architekten Curjel und Moser in Karlsruhe
und einer Reihe von Schweizer Städten in
den letzten Jahren ihren Ruf als praktische
Baumeister und künstlerische Neuerer be-
er ^w7^^^^[G Srosse Bewegung in un-
| ^^'"'^m serm m°dernen Kunstleben,
* /M '11111 \ ^e m mrem letzten und
%W\\/)Ji I wichtigst611 Ziel auf eine
\Uh lp\ / / Wiedereroberung der Kunst
XA\JJ^\J f™r ^as Leben hinausgeht,
/ ^:4v^ill^ hat ihre vielseitigste und
greifbarste Wirkung bis jetzt auf dem
Gebiet der Architektur und des in ihrem
Dienste stehenden Kunst - Gewerbes aus-
geübt. Der Ausbau und die Ausstattung
unserer Wohnräume hat durch sie eine
künstlerische Wandlung durchgemacht, deren
Einfluss sich heute auch der Ablehnendste
nicht mehr ganz entziehen kann, und die
allerdings hier um so nöthiger war, je
mehr der Gedanke, dass auch an einem
Wohnhaus höhere Aufgaben gelöst werden
könnten, als die blosse Befriedigung der
nächsten materiellen Bedürfnisse bei Fach-
leuten und Laien in Vergessenheit gerathen
schien. Die Einsicht, dass die Kunst ein
Lebensbedürfniss sei und kein Luxus, und
dass es für sie keine edlere und wichtigere
Aufgabe geben könne, als die künstlerische
Pflege der Umgebung, in der wir leben
und arbeiten, konnte sich freilich nicht Bahn
brechen, so lange unsere besseren Privat-
bauten nichts anderes brachten, als eine im
Kleinen getriebene Wiederholung der aus
Italien oder Frankreich geholten Renaissance-
oder Barock-Architektur unserer Monumental-
fassaden im Aeussern und im Innern Kopien
alter Möbel, die in unsere Zeit nicht mehr
hineinpassten. Es war für das Gedeihen der
ganzen Bewegung von höchster Bedeutung,
dass sich allmählich eine modernere Rich-
tung durchrang, die ihr Verhältniss zur alten
Kunst auf festere Grundlagen stellte, als auf
die eines auf rein formale Reproduktion
gerichteten stilhistorischen Sammelstudiums.
Wenn auch sie die Errungenschaften der
Vergangenheit für die Gegenwart fruchtbar
machen will, so knüpft sie an die nationalen
Traditionen des deutschen Stadt- und Bürger-
hauses an. Ein tieferes Eindringen in die
Kunst unserer Vorfahren, denen das Prak-
tische und Zeitgemässe allezeit oberstes Ge-
setz gewesen war, und ein lebendigeres und
unabhängiges Fühlen mit der Gegenwart
brachte sie auf den gesunden Standpunkt:
dass die Rücksicht auf die Bedürfnisse der
eigenen Zeit und des eigenen Volkes und
deren selbständige Umwerthung in künstle-
rische Formen den Ausgangspunkt und die
Richtschnur ihres ganzen Schaffens und
eifrigsten Strebens bilden müsse.
Im Geiste dieser Bewegung haben die
Architekten Curjel und Moser in Karlsruhe
und einer Reihe von Schweizer Städten in
den letzten Jahren ihren Ruf als praktische
Baumeister und künstlerische Neuerer be-