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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 13.1903-1904

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Fahrner, Th.: Schmuck und Leder-Arbeiten von Patriz Huber
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https://doi.org/10.11588/diglit.7008#0050

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Schmuck- und Leder-Arbeiten von Patriz Huber f.

39

PATRIZ HUBER -f. Leder-Arbeiten.

AUSGEK. VON HOCHSTA1) TER S- BERGMANN—OFFEN BACH.

Schmuck» und fceder-Hrbeifen Don Patriz ßuber f,

Wie wir bereits früher ankündigen
konnten, werden wir demnächst in
Verbindung mit dem Vater und Bruder des
der deutschen Kunst so früh entrissenen
Patriz Huber dessen Nachlass in einer um-
fassenden Sonder-Publikation vereinigen. Es
sind darunter Arbeiten, die man als die aus-
gereiftesten Früchte aus dem Wirken dieses
mit bewunderungswürdiger Unverdrossenheit
und Selbstzucht an sich arbeitenden Künstler-
Geistes bezeichnen darf. Man vertiefe sich
nur in die reizenden Taschen, Spiegel- und
Fotografie-Rahmen aus Leder, welche nach
den Erzeugnissen der Firma Hochstädter &
Bergmann—Offenbach a. M. hier wieder-
gegeben wurden, oder in die edel geformten
und dabei so logischen, so zweckmäßigen
Schirm- und Stock-Griffe, die, wie die übrigen
Silber-Gegenstände von der Firma Martin
Mayer—Mainz hergestellt worden sind.
Prächtig gelungen sind ihm auch die kleinen
silbernen Tafel - Gerätschaften, wie Likör-
Kanne, Salz-Fass, Spar-Büchse, Schellen-
Drücker, Flaschen - Stopfen, sowie die
Zigaretten- und Feuerzeug-Etuis. Einige der
letzteren zeigen noch die etwas »dickflüssige«
Art der Ornamentierung, wie sie Huber
eine Zeit lang bevorzugte und die manchen

seiner Schmucksachen, z. B. Broschen und
Anhängern, ein kräftiges, urwüchsiges An-
sehen verliehen, das zuweilen bis ans
Bäuerische streifte, namentlich wenn noch
grüne und gelbe Halb-Edelsteine gegen die
dunkel oxydierten Silberflächen kontrastierten.
Obwohl sie deshalb sehr viele Liebhaber und
Nachahmer fanden, möchten wir doch be-
zweifeln, dass gerade sie die besten Leistungen
Hubers auf diesem Gebiete darstellen. Er
ist vielmehr in seinen letzten Schöpfungen
immer ruhiger, feiner und ornamental zurück-
haltender geworden. Das architektonische
Empfinden begann mehr und mehr zu
dominieren und es muss zu doppelter Trauer
Veranlassung geben, dass es ihm nicht ver-
gönnt war, auf dieser Bahn weiter zu schreiten.
Unsere Publikation seines Gesamt-Nachlasses
wird aber erst voll empfinden lassen, was
wir in dieser Hinsicht an Patriz Huber ver-
loren haben. — Sehr viel Gutes findet sich
auch unter den verschiedenerlei Schmuck-
Sachen, welche die Firma Th. Fahrner—
Pforzheim nach seinen Entwürfen hergestellt
hat. Die kleine Kollektion bildete eine Zierde
der Patriz Huber - Ausstellung, welche im
April und Mai in der Grossh. Zentralstelle
für die Gewerbe zu Darmstadt veranstaltet
 
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