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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 13.1903-1904

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Lasser, Moritz Otto von: Aus J. J. Scharvogels Werkstatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.7008#0193

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Aus 3, 5. Sdiarpogels Werksfaff.

|ie Zielstatt-Strasse in München liegt in einer Gegend,
die ausser vielen Fabrik-Anlagen nur noch Wiesen,
Wolken und als Hintergrund dunkle Wälder aufweist. Sie
ist ausserdem von ermüdender Länge, und man muss sie
zu Ende gehen, wenn man der Werkstatt J. J. Scharvogels
einen Besuch abstatten will. Endlich stehen wir vor ihr,
dem letzten Hause, und einer ersten Kunst-Töpferei Deutsch-
lands. — Im Nachstehenden sei nun eine Würdigung der
Scharvogelschen Arbeiten, über die noch sehr wenig
publiziert worden, versucht, wenngleich ein Referieren dar-
über eine sehr schwierige Sache. Das Wort reicht nämlich
nicht zu Allem aus, und gar bei Schilderung schöner Frauen
und erlauchter Farbe lässt es im Stiche. — Ähnliches dachte
ich wiederholt, da ich die unteren Räume der Schar-
vogelschen Werkstatt besichtigte. Durch einen Raum, in
dem ein mächtiger Ofen aufragt, gelangte ich in einfache,
weiss gehaltene Säle, die eine verwirrende Menge keramischer
Kunstwerke darboten. Sie zeigten eben den Niederschlag
treuer, beharrlicher und feinsinniger Kunst-Ausübung.
Welche Mannigfaltigkeit an Formen, welch' traumhafter
Reichtum an Farben! — Scharvogel ist die geliebte Keramik
j- j- scharvogel e'ne Welt, seine Welt. Und deshalb vielleicht auch, weil
man deutlich in Anschauung eines seiner Werke merkt,
es Reife, verhaltene Kraft, das ganze schon erwähnten Räume;

des Künstlers Fischen, Eulen, Fröschen, Dackeln, Figuren,

endlich den neuen Flie-
sen, die im modernen
Innen-Raum in Zukunft
wohl zu durchschlagen-
derBedeutung gelangen
werden. Man sieht:
eine reiche Fülle von
Kunstwerken schuf der
Meister, jegliches Detail
aufzuzeichnen, jegliche
Arbeiten beim Namen
zu nennen, darauf
müssen wir verzichten.
Dafür einige Worte
über die Farbengebung
der Vasen etc., einige
paul haustein—darmstadt. stand-Uhr. Worte über den Kolo-

B

Empfinden, ja die See
schuf, deshalb ist wohl
seine Wirkung eine so
Ringende, erbauende.

och davon später; zu-
^rst eine Skizze seines
Gesamtschaffens. Gross
ist der Umfang seiner
Leistungen, fast an
allem, das unter kera-
mischer Betätigung ver-
banden wird, nimmt er
^nteü. Leuchter und
fmPen,Schalen,Vasen,
*nten- Zeuge, Service,

kamin aus fliesen.

wir begegnen

ruge, Schau - Teller,
grosse Gefässe, Dosen
Usw- beherbergen die
 
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