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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 16.1905

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Zimmermann, E.: Werkstätten für deutschen Hausrat: geleitet von Theophil Müller - Dresden-Striessen
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https://doi.org/10.11588/diglit.8553#0110

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» Werkstätten für deutschen Hausrat«—Dresden.

MARGARETE VON BRAUCHITSCH—MÜNCHEN.

Gestickte Tischdecke.

solide und echt künstlerische Möbel herzu-
stellen, die, da die heute Kunstverständigsten
meist nicht gerade auch die reichsten sind,
eins der wichtigsten Bedürfnisse unserer Zeit
darstellen, ein Bestreben, das in keiner Weise
unerreichbar erscheint, wofern man nur be-
denkt, dass die Billigkeit neben den anderen
Bestrebungen immer ihre bestimmte Grenze
haben muss. Wer solche Möbel haben will,
muss daher von vornherein andere Vor-
stellungen und Erwartungen mitbringen, als
wenn er eins der landesüblichen Möbel-
magazine betritt, mit ihren falschen Massen-
erzeugnissen, deren Reize ebenso rasch ver-
gehen, wie sie hergestellt wurden.

Die künstlerischen Leistungen der Firma
zeigen die beigegebenen Abbildungen: zu-
nächst mehrere Zimmer des neuen von der
Prinzessin Heinrich VII. Reuss, geborener
Herzogin von Sachsen-Weimar auf ihre An-
regung und Kosten unter der Oberleitung
van de Velde's erbauten Sanatoriums in
Trebschen bei Züllichau in der Provinz
Brandenburg, einem wahren Mustersanatorium
inmitten reizvoller Gartenanlagen. Die Firma
hat mehrfach schon Sanatorien eingerichtet,
so einen Teil des Sanatoriums Gmelin in Wyk
auf Föhr, wie auch das Bad Landeck in
Schlesien, und in der Tat, man wird gestehen,

dass der »moderne Stil«, namentlich wenn
er sich einfach konstruktiv gibt, in seiner
sauberen Arbeit für die Hygienik von
Krankenzimmern ganz besonders geeignet
ist. In obengenannten Sanatorien hat die
Firma 12 Krankenzimmer und 2 Salons ein-
gerichtet. Die Einrichtungen sind zum Teil
Musterbeispiele jener erwähnten billigeren
aber soliden Erzeugnisse dieser Firma. Die
Abbildungen (S. 488) zeigen zwei der Kranken-
zimmer. Das Holz ist in diesen Kranken-
zimmern immer Kiefer, teils rot, Mahagoni
gebeizt mit rotem, teils rot-gelb gebeizt mit
braungrauer Bezug. Der Bezug ist immer
glattes Tuch. Die Möbel sind zum Teil von
Margarethe Junge entworfen. Dazu kommt
in Abbildung (Seite 489) der Herrensalon in
polierter Ulme nach Entwürfen von Gertrud
Kleinhempel und Magarethe Junge, sowie
in Abbildung (Seite 489) eines der mit den
Krankenstuben verbundenen Wohnzimmern
von G. Kleinhempel. Reichere, vornehmere
Zimmer-Einrichtungen führen die übrigen
Abbildungen vor: darunter ein Wohnzimmer
in Mahagoni wieder von G. Kleinhempel
und ein Speisezimmer in geräucherter Eiche
von Nicolai. Sie zeigen, dass auch auf diesem
Gebiete diese Firma sich mit den Besten
messen kann.

DR- E. ZIMMERMANN.

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