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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 19.1906-1907

DOI Artikel:
Breuer, Robert: Farben-Photographie und Malerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.9554#0082

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die Perspektive falsch, sie gibt die näher
liegenden Gegenstände unverhältnismäßig
größer als die entfernteren, eine über das
Knie herabhängende Hand steht zu dem
Kopf oft in gar keinem Verhältnis. Die
photographische Linse kann absolut scharf
immer nur auf eine ganz bestimmte Ent-
fernung eingestellt sein, was näher und
weiter liegt, muss verzeichnet werden.
Das menschliche Auge stellt sich blitz-
schnell auf die verschiedenen Entfernungen
ein; das Hirnbild resultiert aus der
Addition dieser zahlreichen, die Entfernung
ablaufenden Eindrücke. Auch die in einer
Vertikalebene liegenden Objekte vermittelt
das Auge dem Hirn in blitzschnellem
Nacheinander, es kreist über die Ebene
dahin und erfaßt Punkt für Punkt. Die
feststehende Linse hingegen sieht vom
Zentrum aus nach der Peripherie zu-

nehmend undeutlich. — Eine zweite Fehler-
reihe resultiert aus der Unempfindlichkeit
der chemischen Platte für die Mittel- und
Zwischentöne. Es kann nicht wegge-
leugnet werden, daß die Plattenschicht für
Reize, die der Retina durchaus zugäng-
lich sind, blind ist. — Dies fehlerhafte
Instrumentarium wird gar leicht fehlerhaft
gehandhabt. Da haben wir die Möglich-
keit der falschen Einstellung, der zu
kurzen oder zu langen Exposition, der
Über- oder Unterentwicklung, der zu
starken oder zu schwachen Kopie. Also:
bereits die einfarbige Photographie ist
eine Übersetzung der Natur von nur
relativer Richtigkeit, sie vermag sich von
gewissen prinzipiellen Fehlern nicht zu
befreien. Trotzdem ist es dem optischen
Feingefühl und dem an der Natur und
der Kunst geschulten Bildsinn gelungen,



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