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J
Unter den kunstgewerblichen Erzeug-
nissen unserer bedeutendsten Kunst-
mittelpunkte tragen die Arbeiten der
»Wiener Werkstätte« entschieden das
stärkste örtliche Gepräge. Ist von einem
Münchner, einem Darmstädter Zimmer
die Rede, so weiß, bevor der Name des
entwerfenden Künstlers ausgesprochen
ist, niemand, wie er es sich zu denken
hat. Wird jedoch das Wort »Wien« ge-
nannt, stellen
sich bei jedem
Kenner sofort
ganz bestimmte
Vorstellungen
ein. Helle, auf
wenige matte
Töne gestimmte
Räume sieht
er, Räume, in
denen man nicht
laut zusprechen,
nicht heftig sich
zu bewegen
wagt, Möbel in
den einfachsten
Werkformen,
doch mit den
ziersten Orna-
menten ge-
schmückt, kost-
bare Gefäße aus
dem edelsten
Material, und das alles mit einer unver-
gleichlichen Liebe und Sorgfalt gear-
beitet. Erst beim genaueren Hinschauen
entdeckt man an den einzelnen Stücken
charakteristische Merkmale, die auf ver-
schiedene Urheber schließen lassen. Mit
anderen Worten: Das Wiener Kunst-
gewerbe gründet sich auf eine sehr ver-
feinerte handwerkliche Kultur. Ihr Niveau
liegt außerordentlich hoch, so hoch, daß
das persönliche
Moment in den
Kunstwerken
nur dem ge-
schulten Auge
bemerkbar her-
vortritt. Sie
gleicht einem
Gebirge mit
beträchtlicher
Höhe des Kam-
mes, über den
die Gipfel nur
mehr wenig em-
porragen. Über-
all anderswo
sind die Gegen-
sätze zwischen
den Künstlern
und Handwer-
kern stärker,
zumeist auch die
Künstler selbst
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q Richard
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~| Farbige
>■ Keramik.
q Ofenkachel
_ im Vorraum
>B des Jagd-
OSchlosses
K.W.Hoclirei!
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1907. VI. 1.
443
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stärkste örtliche Gepräge. Ist von einem
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hat. Wird jedoch das Wort »Wien« ge-
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schiedene Urheber schließen lassen. Mit
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gewerbe gründet sich auf eine sehr ver-
feinerte handwerkliche Kultur. Ihr Niveau
liegt außerordentlich hoch, so hoch, daß
das persönliche
Moment in den
Kunstwerken
nur dem ge-
schulten Auge
bemerkbar her-
vortritt. Sie
gleicht einem
Gebirge mit
beträchtlicher
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