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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 19.1906-1907

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Welche Mittel hat der für das Kunstgewerbe entwerfende Künstler, um den Absatz seiner Zeichnungen zu steigern und sich vor wirtschaftlichem Schaden zu bewahren?: Preis-Ausschreiben der "Deutschen Kunst u. Dekoration"
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https://doi.org/10.11588/diglit.9554#0378

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Diese traurige Dreieinigkeit ist jedem
schaffenden Künstler zur Genüge bekannt!
Ich brauche sie nicht zu definieren! Und
doch hat sie auch ihr Gutes. Dies zu er-
reichen ist schwer, aber der Kernpunkt des
Erfolges liegt hier begraben! —

Klebt nicht am Platze; Eure Ausstellung
kann sich an verschiedenen Orten wiederholen!

Darum organisiert Euch! Gründet
Verbände in den Städten und stellt die Ver-
bände unter eine Bundes-Oberleitung; arran-
giert so Wander-Verkaufs -Ausstellungen •, der
eine Verband übernimmt die Ausstellung der
Arbeiten des anderen Verbandes, so kommen
alle Arbeiten immer in andere Sphären und
werden viel eher eine passende Verwendung
finden, mit einem Worte gesagt: jede Arbeit
sollen nicht 10 sondern 1000 Augen sehen,
bis sich ihr Liebhaber findet.

Was würde aus unseren Kindern werden,
wenn wir sie nicht auf Bälle und in Ge-
sellschaft schickten? Wie viele neue An-
regungen aber ergeben sich nicht daraus ?
Und so werdet Ihr auch vor dem Übel be-
wahrt bleiben, an bereits Bekanntem und Voll-

brachtem Eure gute Kraft zu vergeuden!
— Gründet oder nehmt Teil an einer Zeit-
schrift, die Eure Interessen wahrnimmt, Übel-
stände (unlauteren Wettbewerb) abstellt, eine
gerechte Kritik übt und alles Wissenswerte
vom Fach mitteilt.

Seid angemessen im Honorar! Berechnet
es am besten nach einem Prozentsatze vom
Ausführungspreis. Ein reicher Schmuck er-
fordert eine größere Kaufkraft, einer größeren
Arbeit wird daher auch ein größeres Honorar
zuteil!

Von selbst wird es dann aufhören, daß zu
kleinen Dingen große Ideen verbraucht werden.

Studiert wohl die Fabrikation, aber nur
die handwerksmäßige, nicht aber die fabriks-
mäßige! Leistet keine Fabriksware!!!
das ist nicht standesgemäß! Es ist unkünst-
lerisch, weil es im Leben nicht 1000 Fälle
gibt, denen ein und dasselbe Kunstwerk frommt!
Und bei tausendfältiger Wiederholung entgehen
Euch 999 Aufträge!

Sorgt für gute, anständige Reklame, jede
andere stößt ab und schädigt mehr denn sie
nützt! Die beste Reklame ist die Publikation

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