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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 21.1907

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Schulze, Otto: Die Wohnungs-Kunst auf der Kölner Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6700#0032

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Die Wohnungskunst auj der Kölner Ausstellung.

Professor B. pankok—Stuttgart. Brunnenhof im Ausstellungs-Gebäude.

DIE WOHNUNGS-KUNST AUF DER KÖLNER AUSSTELLUNG.

Veranstaltungen dieser Art sind im Zu-
sammenhange mit Kunstausstellungen zu
landläufigen Erscheinungen im Jahresprogramm
der Großstädte geworden. Auch Köln will,
nachdem es in solchen Dingen stets etwas
sehr rückständig war, nunmehr bekunden, daß
es gewillt ist, der künstlerischen Kultur gegen-
ständlicher Art eine dauernde Pflegstätte zu
bereiten. Seit Jahresfrist besitzt es auf dem
Gelände der »Flora« den von Professor
Ermann Billing erbauten kleinen Aus-
stellungSpaiast; die diesjährige Ausstellung ist
eine Fortsetzung der vorjährigen Unternehmung,
die unter dem Protektorat des Großherzogs
Ernst Ludwig von Hessen nicht ungünstig
abschloß und die auch in weiteren Kreisen
In guter Erinnerung geblieben ist. Baut auch
die jetzige Ausstellung mehr auf geschäftlicher
Grundlage auf, was vernünftiger Weise kein
Tadel sein soll, so sind ihr aber doch mehrere
der Kräfte, die schon im Vorjahre hervor-
ragend mitwirkten, ich nenne in erster Linie
dle Architekten Professor IJ. M. Olbrich und
Ludwig Paffendorf, erhalten geblieben.

Beide haben der Abteilung für Wohnungskunst,
die uns hier speziell interessiert, ihren präg-
nanten Stempel aufgedrückt. Der erstere ist
mit vier, der letztere mit sechs Räumen ver-
treten, außerdem Prof. Bruno Paul — Berlin
mit drei Zimmern, Architekt P. L. Troost—
München, Karl Bertsch—München, Pro-
fessor Adalbert Niemeyer — München und
Valentin Witt — München mit je einem
Zimmer. Des weiteren hat die Firma Bernard
Stadler—Paderborn vier Zimmer in Paffen-
dorfs »Kunstgewerbe-Halle« der »Flora« ausge-
stellt. Unter sich nicht gleichwertige — dazu
sind die Persönlichkeiten zu verschieden —
aber doch sehr interessante Leistungen, die ver-
einzelt unsere Kritik, in höherem Maße jedoch
unser Lob herausfordern. Auch große Künstler
hauen mal daneben. Olbrich hat das in
seinem Wohnzimmer in heller Eiche getan,
das in seinen hartkantigen Kastenmöbeln mir
nicht sympathisch ist; Bruno Paul hat in
seinem Schlafzimmer der leichten Reinigungs-
möglichkeit — Schrank- und Bettfüße sind
zu niedrig — zu geringe Konzession gemacht,

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