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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 21.1907

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Moser, Koloman: Zu den Kunstverglasungen der Kirche der Nieder-Österreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt
DOI Artikel:
Breuer, Robert: Natürliche Grenzen der freien Kunst
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6700#0190

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Ansicht dunkelgrün. — An der rechten und
linken Scitenwand des Chores dreiteilige Quer-
fenster mit Darstellungen von Engelsköpfen.
Flügel bunt. Grund mat-
tiertes Kathedralglas. —
Die beiden Seitenfenster
des Kirchenraumes —
links die leiblichen —
rechts die geistigen
Werke der Barmherzig-
keit. Im linken obe-
ren Rundbogen das
Schweißtuch St. Vero-
nikas. Rechts die Dar-
stellung des hl. Geistes.
Der Engel Gewand
weißes Opalglas. Der
Grund weiß - mattiertes
Kathedralglas. Flügel
bunt — größtenteils
blau. Die schreitenden
Figuren im Mittelfenstcr
weiß-opal in verschie-
denen Strukturen. Grund

blau-weiß Kathedral.
Seitenfenster »Hirnm
Flügel blau-weiß

Sechster Schöpfungstag.

Boden grün. Die beiden
eisboten« weiß und grün.
Sterne starkes gelb in
geschliffenem und ge-
sprengtem Glas. In
der Kuppel die Dar-
stellungen der vier
Evangelisten blau - weiß
Opalglas. Grund weiß-
mattiertes Kathedral.
Die Seitenfenster bei
dem Hochaltar weiß-
blau-grün. Tiere bunt.
Im grünen Grunde
hinter dem Brunnen
stark plastische blaue
Steine. — Alle Bleiver-
glasungen wurden von
der Firma Geylings
Erben in Wien unter
meiner Aufsicht nach
den naturgroßen farbigen
Werkzeichnungen ausge-
führt. - - KOLOMAN MOSER.

NATÜRLICHE GRENZEN DER FREIEN KUNST.

Nur wer wirklich zu sehen vermag, kann
genießen. In bestimmten Organisationen
steigert sich der Genuß zur Produktion. Die
Künstler sind innerlich so voller Figur, daß
sie, von der Fülle der Gesichte förmlich er-
drückt, unter dieser unzählige Wunder bergen-
den Last so lange Qualen leiden, bis der
Schöpferwille über sie
kommt, und die Glück-
seligen mit kühnem Griff
das, was ihr Auge ge-
sehen, neu belebt durch
ein Stück der eigenen
Seele, hinausprojizieren.
Die Kunst des Dar-
stellens ist das Ver-
mögen: Gesehenes, Ge-
nossenes, also subjektive
Wahrnehmungen, zu kla-
ren, deutlichen Vorstel-
lungen zu verdichten
und diese dann der-
artig in ein materielles
Gebilde umzusetzen, daß
anderen Individuen beim
Betrachten des Darge-
stellten der Wahrneh-

mungs-, Empfindungs- und Vorstellungskreis
des Künstlers gegenwärtig wird. —

Wie das Erkennen und Analysieren, so
ist auch das Schaffen an sich mit Lust ver-
bunden. Nur so lange diese Schaffenslust,
die dem Prozeß der Produktion untrennbar
anhaftenden Mühseligkeiten und Anstreng-
ungen übersteigt und be-
herrscht , entsteht ein
wirklich großes Werk •,
im anderen Fall wird
es eine Arbeit, vielleicht
eine gute, aber eine ge-
quälte, getüftelte. Starke,
ja bis zum Rausch steige-
rungsfähige , aber den-
noch immer zu be-
herrschende und
lenkbare Sinnlich-
keit ist Grund-Be-
dingung für den
Künstler; er muß be-
sonders leicht in den
ästhetischen Prozeß ein-
treten, ihn beliebig lange
andauern lassen können.
Die Wirkung der wahr-

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