Emanuel Margold — Wien.
e. margold—wien.
Speisezimmer-Schrank mit Standuhr.
Kasten mit Standuhr.
ausgebaut, noch nicht »ordentlich« — so ist
das ein Mangel unseres kompositorischen
Gefühls — und wenn wir die Straßen des
Landes und die Straßen der Stadt von allen
Plakaten säubern wollen, so mag das unserer
Tendenz künstlerisch-sozialer Bevormundung
ein gewisser Triumph sein — es ist aber
dennoch kein künstlerischer Gewinn und eine
wirtschaftliche Lüge — sicher ist das ein Weg
zur Verarmung unseres Empfindungsvermögens,
vor dem der Historiker und Praktiker nicht
ernstlich genug warnen muß.
Freilich wird sich jeder Handwerker, Tech-
niker, Künstler noch mehr als bisher bemühen,
Kunst und Technik, künstlerische und wirt-
schaftliche Forderungen in Einklang zu bringen,
und Handel und Wandel wird darauf Rück-
sicht zu nehmen wissen. —
Doch greife im Wirtschaftsleben
unsere Empfindungsfaulheit nicht hin-
derlich ein. Wir haben gerade genug
Ästhelizismus, und reichlich genug
Paragraphen und Vorschriften, die
einem historisch und praktisch unhalt-
baren Begriff von Heimatschutz und
Naturschutz das Wort reden. — Und
wir wollen nicht weiter über Natur- oder
Kunstschädigung reden und jammern —■ nur
weil das unseren gewohnten Empfindungen
nicht bequem. — Auch Technik und
Wirtschaft sollen und können unsern
künstlerischen Genuß fördern. —
£ e. w. bredt.
EMANUEL MARGOLD—WIEN. Die hier
veröffentlichten Entwürfe des Jung-Wiener
Architekten E. Margold bieten dem flüchtigen
Beschauer ein typisches Bild jener geschmack-
lichen Höhe, die auch im kunstgewerblichen
Entwurf ein kleines Kunstwerk mit wohl er-
wogener Flächen- und Farbenwirkung fo-dert.
Eine sorgfältige Durchsicht läßt jedoch weiter-
hin das sichere Raumempfmden dieses be-
gabten jungen Architekten erkennen, der im
Geiste seines genialen Lehrers Jos. Hoffmann
schaffend, schon zu kräftiger Betonung seiner
persönlichen Eigenart fortschreitet. l.-d.
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e. margold—wien.
Speisezimmer-Schrank mit Standuhr.
Kasten mit Standuhr.
ausgebaut, noch nicht »ordentlich« — so ist
das ein Mangel unseres kompositorischen
Gefühls — und wenn wir die Straßen des
Landes und die Straßen der Stadt von allen
Plakaten säubern wollen, so mag das unserer
Tendenz künstlerisch-sozialer Bevormundung
ein gewisser Triumph sein — es ist aber
dennoch kein künstlerischer Gewinn und eine
wirtschaftliche Lüge — sicher ist das ein Weg
zur Verarmung unseres Empfindungsvermögens,
vor dem der Historiker und Praktiker nicht
ernstlich genug warnen muß.
Freilich wird sich jeder Handwerker, Tech-
niker, Künstler noch mehr als bisher bemühen,
Kunst und Technik, künstlerische und wirt-
schaftliche Forderungen in Einklang zu bringen,
und Handel und Wandel wird darauf Rück-
sicht zu nehmen wissen. —
Doch greife im Wirtschaftsleben
unsere Empfindungsfaulheit nicht hin-
derlich ein. Wir haben gerade genug
Ästhelizismus, und reichlich genug
Paragraphen und Vorschriften, die
einem historisch und praktisch unhalt-
baren Begriff von Heimatschutz und
Naturschutz das Wort reden. — Und
wir wollen nicht weiter über Natur- oder
Kunstschädigung reden und jammern —■ nur
weil das unseren gewohnten Empfindungen
nicht bequem. — Auch Technik und
Wirtschaft sollen und können unsern
künstlerischen Genuß fördern. —
£ e. w. bredt.
EMANUEL MARGOLD—WIEN. Die hier
veröffentlichten Entwürfe des Jung-Wiener
Architekten E. Margold bieten dem flüchtigen
Beschauer ein typisches Bild jener geschmack-
lichen Höhe, die auch im kunstgewerblichen
Entwurf ein kleines Kunstwerk mit wohl er-
wogener Flächen- und Farbenwirkung fo-dert.
Eine sorgfältige Durchsicht läßt jedoch weiter-
hin das sichere Raumempfmden dieses be-
gabten jungen Architekten erkennen, der im
Geiste seines genialen Lehrers Jos. Hoffmann
schaffend, schon zu kräftiger Betonung seiner
persönlichen Eigenart fortschreitet. l.-d.
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